Eine attraktive Innenstadt mit viel Aufenthaltsqualität, einem breiten Angebot an Läden und Geschäften, einer lebendigen Gastronomie und mit viel Raum für Kultur und Events – das ist das erklärte Ziel von Donauwörths Oberbürgermeister Jürgen Sorré und des gesamten Stadtrates. Neue, einladende Sitzgelegenheiten stehen bereits, Bäume spenden mittlerweile im Sommer angenehmen Schatten, Kinder können sich die Zeit mit neuen Spielgeräten vertreiben. Außerdem beginnt die Umgestaltung desn Münsterplatzes in den kommenden Tagen und die Planungen für die Neugestaltung des Tanzhauses mit Stadtbibliothek und weiteren attraktiven Angeboten kommen gut voran.
Ein drohender langfristiger Leerstand nach der Geschäftsaufgabe von Schuh Schmid in der Spitalstraße hat den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung deshalb einiges Kopfzerbrechen bereitet. In den letzten Monaten wurde allerdings eine Lösung entwickelt, die nicht nur die sinnvolle Nutzung des Gebäudes langfristig sichert, sondern auch ungeahnte Chancen bietet.
K&L-Gebäude als lang gesuchte Lösung
Sowohl die städtische Museumsverwaltung als auch der Stadtrat haben einen lang gehegten Wunsch: Eine große, moderne Museumslandschaft, die die Stadtgeschichte abbildet und die Donauwörther Museen zusammenfasst. Ein Konzept aus einem Guss, das die reiche Geschichte der Großen Kreisstadt mit allen Facetten in den Räumen des aktuellen Käthe- Kruse-Puppen-Museums präsentiert. Die Umsetzung dieses Konzeptes bringt allerdings einige Herausforderungen mit sich. Denn die Umgestaltung des bestehenden Gebäudes und die nötigen Erweiterungsbauten wären ausgesprochen aufwendig, sie müsste den strengen Vorgaben des Denkmalschutzes entsprechen und die Kosten wären beträchtlich. Deshalb sah nicht nur der Stadtrat bisher keine realistische Möglichkeit, diesen Wunsch im bestehenden Gebäude tatsächlich zu realisieren.
Mit der Möglichkeit, das so genannte Schuh-Schmid-Gebäude bzw. K&L-Gebäude zu kaufen, eröffneten sich allerdings völlig neue Perspektiven. Die Stadtverwaltung entwickelte zusammen mit Oberbürgermeister Sorré ein Nutzungskonzept für das leerstehende Gebäude, das eine attraktive Museums-Erlebniswelt beinhaltet. Hier können alle Ideen verwirklicht werden, die bisher nicht umsetzbar waren. Außerdem bietet sich die Möglichkeit, auch einen Blick auf die größeren Zusammenhänge der Stadtgeschichte in diese Erlebniswelt zu integrieren – zum Beispiel auf die reiche technische Vergangenheit der Stadt. Im Zuge der Grobplanungen entwickelte das Team der Stadt zudem noch eine weitere Nutzung, die zugleich eine große Chance darstellt: Denn auch die Musikschule Donauwörth kann in Zukunft in der Spitalstraße unterkommen.
Dieses Konzept bietet mehrere Vorteile: Die Musikschule bekommt moderne, zeitgemäße und barrierefreie Unterrichtsräume, und auch eine über kurz oder lang anstehende Sanierung des aktuellen Musikschulgebäudes entfällt. Der Betrieb sowohl des Käthe-Kruse-Puppenmuseums als auch der Musikschule kann uneingeschränkt am gewohnten Ort weiterlaufen, bis die neuen Räume in der Spitalstraße fertiggestellt sind. Beide Institutionen ziehen in ein großes, attraktives Gebäude im Herzen der Altstadt, das genügend Platz für alle geplanten Nutzungen bietet und außerdem perfekt für Mehrzweckräume geeignet ist.
„Der Zustand und die Kubatur des Gebäudes sind so gut, dass die konkreten Planungen und auch die anschließende konkrete bauliche Umsetzung zügig vorangetrieben werden können. Auch deshalb ist der Kauf dieser Immobilie ein Glücksfall für die Stadt. Wir haben bereits ein Grobkonzept und sehr konkrete Nutzungsideen erarbeitet, sind also bestens vorbereitet. Ich freue mich schon jetzt auf ein neues Zentrum im Herzen unserer Stadt, in dem sich die Donauwörtherinnen und Donauwörther sehr wohl fühlen und gerne aufhalten werden. Davon bin ich überzeugt.“
Offen war allerdings noch die Frage nach der Finanzierung. Und auch hier wurde von der Stadtverwaltung ein in sich geschlossenes, zukunftsweisendes Finanzierungskonzept entwickelt. Durch beispielsweise den Verkauf unter anderem des bisherigen Domizils des Käthe-Kruse Puppen-Museums und der bisherigen Musikschule, durch Zuschüsse und durch eingesparte Sanierungskosten können die Kaufsumme von 3,4 Millionen Euro für das Gebäude in der Spitalstraße und die geplanten Umbaukosten in Höhe von 4,7 Millionen Euro haushaltsneutral gegenfinanziert werden. (dra)