Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbrachte bei einem Pressetermin vor Ort Holger Göttler vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der DSD, an Oberbürgermeister Hermann Faul in dessen Amtszimmer für die Vereinigte Wohltätigkeitsstiftungen Nördlingen. Die Spitalkirche ist ein Teil des ehemaligen Heilig Geist-Spitals, dessen dreiseitige Anlage aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammt. Zusammen mit dem Spital ist sie Teil des überregional bedeutenden Altstadtensembles der Stadt Nördlingen und war schon in der Haager Liste denkmalschutzwürdiger Bauten verzeichnet. Das Spital wurde von den Brüdern des Ordens vom Heiligen Geist geleitet.
Das Gotteshaus, das mit der Westfassade in die Bebauung der Baldinger Straße eingebunden ist, besitzt an der Ostseite als ältesten noch erhaltenen Bauteil des Klosters den leicht eingezogenen dreiseitigen gotischen Chor aus der Zeit um 1340. Der Chor umfasst ein Drittel der gesamten Kirche. Das Chordachwerk ist eine stuhllose Kehlbalkenkonstruktion mit Scherenaussteifung. Das einschiffige Langhaus und der Turm sind jüngeren Datums.
Die Nordseite des Schiffs und die Chorfassaden prägen Strebepfeiler, die wie die spitzbogigen Maßwerkfenster aus Sandsteinquaderwerk gefertigt sind. Das Langhaus wurde 1563 um zwei Joche nach Westen erweitert. Damals wurde auch der achteckige Turm mit Spitzhelm an der Westseite errichtet. Das Langhaus wurde 1848 erhöht. Dabei baute man auch die dreiteilige Fenstergruppe in die Westfassade über dem Portal. Im Inneren stammt die Ausstattung weiterhin aus dem 15. und 16. Jahrhundert.
Die Spitalkirche gehört zu den über 440 Projekten, die die in Bonn ansässige Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte. (pm)