Drei volle Tage lang waren die internationalen UNESCO-Prüfer mit den Verantwortlichen des Geoparks Ries, zum Teil begleitet von Dr. Marlen Meißner von der Deutschen UNESCO-Kommission, im gesamten Gebiet des Geoparks Ries unterwegs. Sie absolvierten dabei ein umfangreiches Programm, in das sämtliche Facetten des Geoparks Ries einbezogen waren. Der Vorsitzende des Geopark Ries e. V., Landrat Stefan Rößle, zeigte sich beeindruckt vom reibungslos organisierten Bereisungsprogramm.
Zahlreiche Ziele im gesamten Geopark-Gebiet begutachtet
Es wurden 25 verschiedene Ziele im gesamten Gebiet angesteuert. Insgesamt waren 78 Mitglieder und Partner vor Ort eingebunden. Geprüft und besichtigt wurden dabei das RiesKraterMuseum, mehrere Geotope, Geopark Ries Infozentren und -stellen in verschiedenen Mitgliedsgemeinden und -städten sowie mehrere Partner der Initiative „Geopark Ries kulinarisch“. Die Geschäftsführerin des Geopark Ries e. V., Heike Burkhardt: „Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Beteiligten, die so viel Einsatzbereitschaft und auch Zeit investiert haben, um das Projekt UNESCO Global Geopark Ries zu unterstützen“.
Beeindruckt vom Engagement
Die beiden Evaluatoren Prof. Dr. Martina Paskova und Dr. Panagiotis Paschos überprüften akribisch, ob die im Bewerbungsdokument dargestellten Fakten mit der Wirklichkeit vor Ort übereinstimmen. Sie zeigten sich beeindruckt vom großen Engagement der politischen Vertreter, der Partner und der Verantwortlichen. Insbesondere freute sie die Authentizität der Menschen. Die Bereiser hoben hervor, dass das Team des Geopark Ries e. V. die Bereisung außergewöhnlich perfekt und mit viel Herzblut vorbereitet hatte.
Umfangreiche Weiterentwicklung seit letzter Bereisung
Seit der letzten Bereisung der UNESCO-Kommission im Jahr 2018 wurde in vielen Bereichen ergänzt, erweitert, optimiert. So wurden Infotafeln an Geopark Ries Wanderwegen und Geotop-Lehrpfaden aktualisiert und erneuert sowie die Mehrsprachigkeit von Broschüren, Infozentren und Infostellen ausgebaut. Aber auch der Grundstein für vereinfachte Wissensvermittlung durch die Entwicklung einer Kinderlinie wurde gelegt und die Technik in den Geopark Infozentren erweitert. Wichtigster Faktor war dabei jedoch die Abgrenzung des Geoparks Ries zum benachbarten UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb, welche durch die Verlegung der Grenzverläufe beider Geoparks erfolgen musste.
Wie geht es mit der Bewerbung weiter?
Die endgültige Entscheidung über die Bewerbung lässt noch etwas auf sich warten. Das Bereisungsteam erstellt einen Bericht, der dem fachlichen Entscheidungsgremium, dem UNESCO Global Geopark Council, vorgelegt wird. Kurz vor Weihnachten wird der Rat (Council) über alle Bereisungen, darunter auch die des Geoparks Ries, beraten und dem Exekutivrat eine Entscheidungsempfehlung vorlegen. Nach dessen Tagung im April 2022 wird dann feststehen, ob der Geopark Ries das ersehnte Label „UNESCO Global Geopark“ verliehen wird.
UNESCO-Geoparks sind Regionen, die über beutende Geologie und Erdgeschichte verfügen und diese auf besonders anschauliche Weise zugänglich und verstehbar für Einheimische und Besucher machen. Der Schutz des geologischen Erbes steht dabei im Vordergrund, wobei Bildung und die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung eine ganz besondere Rolle spielen. Derzeit gibt es 169 UNESCO-Geoparks in 44 Ländern, sechs davon in Deutschland. Der Geopark Ries würde diese Reihe gern als siebter deutscher UNESCO Global Geopark vervollständigen.(pm)