31. Januar 2024, 07:00
Landeskirchliche Gemeinschaft Nördlingen

100 Jahre … und kein bisschen alt

Gruppenbild der LKG Nördlingen. Bild: Landeskirchliche Gemeinschaft Nördlingen
Am 4. Februar starten die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum der Landeskirchliche Gemeinschaft (LKG) Nördlingen mit einem Festgottesdienst.

Der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Steffen Kern, wird das Thema „Aufbruch - Glaube wagen in unsicherer Zeit" aufgreifen. Natürlich gibt es auch einen kurzen Rückblick, gute Musik und Grußworte von Landrat Dr. Stefan Rösle, Oberbürgermeister David Wittner und Pfr. Klaus Haimböck, dem stellvertretenden Dekan. Parallel dazu wartet auf die Kinder ein abwechslungsreiches Programm im Kindergottesdienst. Und selbstverständlich darf auch ein Mittags-Snack nicht fehlen.

Eingeladen sind alle Interessierte, besonders Nachbarn aus dem Wemdinger Viertel, aber auch Menschen aus Nördlingen und Umgebung und alle, die mit uns feiern möchten.

Die 100-jährige Geschichte der LKG lässt sich grob so darstellen: Um 1900 entstanden kleine Gruppen von „erweckten“ Menschen, die sich zum Bibellesen und Gebet trafen, z.B. im Schloss Alerheim, in Wassertrüdingen und Pfäfflingen. 1924 gab es derartige kleine Gemeinschaftskreise an folgenden Orten: Alerheim, Appertshofen, Dürrenzimmern, Ehringen, Herkheim, Heuberg, Holzkirchen, Löpsingen, Nördlingen, Oettingen, Pfäfflingen, Wechingen und Wörnitzostheim.

Georg Schmauß lädt 1924 zu "christlichen Vorträgen" ein

Im Januar 1924 luden Plakate zu „christlichen Vorträgen“ vom 25.1.-19.2. im Saal des Hotels „Zum Fadenherrn“ (heute Raiffeisenbank, Bei den Kornschrannen 4) ein. Referent war Lehrer Georg Schmauß aus Gunzenhausen und Diakonisse Margarete Eppelein vom Gemeinschafts-Diakonissen-Mutterhaus „Hensoltshöhe“ war auch dabei. Menschen wurden zutiefst von der Botschaft angesprochen und einige von ihnen, v.a. Christian Friedrich Linse aus Heuberg und ein gewisser Herr Meyr aus Ehringen gründeten zusammen mit Nördlinger Bürgern, meistens Handwerkern aus der Innenstadt noch im selben Jahr die LKG „Ehringen-Nördlingen. Im Jahr 1929 wurde das Anwesen in der Hinteren Reimlinger Gasse 5 erworben, das fortan (bis 2020) als Gemeindehaus für die LKG diente.

In den Jahren 1924 bis 2003 waren insgesamt 76 Diakonissen in der Landeskirchlichen Gemeinschaft tätig. Und seit 1997 bis heute wird die Gemeinschaftsarbeit von hauptamtlich angestellten Predigern (heute: Gemeinschaftspastoren) unterstützt. Von 1942 bis 1964 gab es zusätzlich eine Nähschule, in der insgesamt acht Diakonissen Mädchen und Frauen das Nähen beibrachten oder ihre Fertigkeiten weiterentwickelten, und 1964 bis 1976 wurde ein Kindergarten betrieben, den nacheinander drei Diakonissen leiteten.

Neues Gemeindezentrum fast komplett in Eigenleistung umgebaut

Das Hauptanliegen bestand immer darin, das Evangelium von Jesus Christus weiterzugeben. Dabei waren neben den hauptamtlich Angestellten immer die ehrenamtlich Tätigen besonders wichtig.

Im Jahr 2017 wurde das Anwesen Kerschensteinerstr. 1 erworben – und seit 2020 finden die Gottesdienste (sonntags um 10:30 Uhr) und alle anderen Veranstaltungen im großteils durch Eigenleistung umgebauten neuen Gemeindezentrum statt. Die LKG ist mit den anderen Kirchen und Gemeinden Nördlingens vernetzt, was sich z.B. in der gemeinsamen Aktion „Back to Church Sunday“ am 18. und 25. Februar ausdrückt. Da laden alle Gemeinden Nördlingens ganz besonders zu ihren Gottesdiensten ein. (pm)