Zu Beginn des Mesnertages versammelten sich die über 70 Mesnerinnen und Mesner in der Klosterkirche „Maria Immaculata“ in Maihingen. Domkapitular und Diözesanpräses Monsignore Harald Heinrich zelebrierte die Eucharistiefeier. Die Sakristaninnen und Sakristane trugen die Lesung und die Fürbitten, in denen sie auch ihrer verstorbenen Kolleginnen und Kollegen, sowie dem verstorbenen Präses Pater Blasius Mayer und Bischof Viktor Josef Dammertz gedachten, vor.
Danach trafen sich die Kirchendiener*innen im Gasthaus „Zur Goldenen Sonne“ zu Information und Mittagessen. Stellv. Verbindungsperson Birgit Haas begrüßte ihre Kolleginnen und Kollegen und die Geistlichen. Sie verwies auf einige Regularien für den Tag und bat die Anwesenden um eine Spende für das St.-Vinzenz-Hospiz in Augsburg, welche am Ende eine Summe von 400 Euro ergab.
Frau Dr. Veronika Ruf, Theologische Referentin im Fachbereich Liturgie der Diözese Augsburg, sprach am Nachmittag zum Thema: „Ich bin bei Euch alle Tage – ein staunender Blick auf die hl. Messe“. Dabei brachte sie den Mesnerinnen und Mesner den Aufbau der hl. Messe und deren biblischen Zusammenhänge in anschaulicher Weise näher. Das letzte Wort Jesu an seine Jünger „Ich bin bei euch alle Tage …“ erfüllt sich bis heute überall auf der Welt, wo die Eucharistie gefeiert wird. Für den Verstand unbegreiflich bleibt Jesus bei uns in den gewandelten Gestalten von Brot und Wein. Sein Wort ist uns Richtschnur. In der Kommunion werden wir eins mit ihm und untereinander. „Das Hochgebet rollt wie ein biblischer Donner durch die Kirche“, sagte einst der Kirchenlehrer Hieronymus. Die Texte des Hochgebetes können nicht einfach geändert werden, da sie in biblischer Sprache sind und dieses Gewicht habe, so Veronika Ruf. So sollte auch der Einschub des Priesters beim „Vater unser“ nicht einfach weggelassen werden. Der Priester spricht bei der Wandlung für Christus und tritt somit zurück. In Wein und Hostie wird Jesus dann real präsent und deshalb machen wir auch eine Kniebeuge. Es findet eine Wesensverwandlung statt, was eine bleibende Gegenwart bewirkt, die im Tabernakel aufbewahrt wird. An diese Gegenwart glaubt die Kirche auch heute nach 2000 Jahren noch. Wo Eucharistie gefeiert wird, ist Jesus gegenwärtig. Dass vor Gott alle Menschen gleich sind, zeigt sich immer wieder in den Messen (Requien) für Verstorbene, so Frau Dr. Ruf. Egal ob Papst, Bischof oder Gläubiger erhalten vom Inhalt und Gebeten her alle die selben Gebete. Dies wurde auch beim Wortgottesdienst in den Sterbegebeten für Queen Elizabeth II. in England vor kurzem deutlich. Der Wunsch an die Mesnerinnen und Mesner der Dekanate Dillingen, Donauwörth und Nördlingen, dass sie die Freude über die Messe erfahren und Zeugnis geben, mündete in das abschließende Lied „Beim letzten Abendmahle“.
Nach der Kaffeepause begrüßte der berufsbedingt später dazugestossene Verbindungsmann Jürgen Tochtermann die Anwesenden. Er verwies auf die Änderung des Wegfalls des Referates nach dem Gottesdienst, damit mehr Zeit zum Austausch untereinander blieb. In seinem Rechenschaftsbericht für vier Jahre als Verbindungsperson brachte er seine Wahl im März 2018 in Kaisheim und die Einführung der Zusammenkunft im Ries ein, nachdem vorher diese nur im Wechsel zwischen den Dekanaten Dillingen und Donauwörth stattfanden. Zu seinem Rückblick zählten auch die Berufung von Dr. Bertram Meier zum Bischof von Augsburg und die das Sterben von Bischof Viktor Josef Dammertz und dem Präses des Dekanates Donauwörth Pater Blasius Mayer im Jahr 2020. Auf seine glühenden Ohren bezog Tochtermann sich, als er wegen der coronabedingten kurzfristigen Absage des Mesnertages im März 2020 92 Personen telefonisch absagen musste. Schließlich sprach er auch den Grund seiner Amtsniederlegung als Verbindungsperson an. Diese hängt zusammen mit dem Dienstende als Mesner auf Grund verschiedener Vorkommnisse in der Pfarrei und seines 7-monatigen Burnouts. Er dankte dabei Diözesanleiter Klaus Probst, Cölestin Neubauer und seiner Familie für die Unterstützung in dieser nicht leichten Zeit und dem seelischen Aufbau in manchen Tiefpunkten. Er betonte tief bewegt, dass er gerne für die ehemaligen Kolleginnen und Kollegen da war und das Ehrenamt gerne ausgeübt hat.
Diözesanleiter Klaus Probst und stellv. Verbindungsperson Birgit Haas dankten Jürgen Tochtermann für seinen Dienst, welchen er mit Liebe und viel Herzblut getan hat. Als Zeichen der Anerkennung überreichten sie ihm einen Geschenkkorb mit verschiedensten Dingen aus mehreren Orten der Region, so wie eine Kerze, die ihn noch einige Zeit beim Entzünden an die Mesnergemeinschaft erinnern solle. Tochtermann bedankte sich nochmals für das Vertrauen und wünschte der künftigen Vorstandschaft alles Gute.
Bei den durch Diözesanleiter Klaus Probst durchgeführten Neuwahlen wurden dann jeweils einstimmig Birgit Haas (Laub) zur Verbindungsperson und Martin Riegler (Dillingen) zur Stellvertretung gewählt.
Aus dem Mesnerverband und dem Arbeitsrecht berichtete Probst, dass es demnächst Vorgaben zum Energiesparen in den Kirchen gibt. So solle die Beleuchtung erst kurz vor dem Gottesdienst, an sonnigen Tagen evtl. gar nicht bzw. nur in Teilbereichen eingeschaltet werden. Es dürfe aber daraus keine Unfallgefahr für die Gläubigen entstehen. Das Heizen solle möglichst auf 6° bis 8° C reduziert werden. Es müsse dann aber auch ein Raum zum Aufwärmen für das Personal mit 16° C zur Verfügung stehen, betonte Klaus Probst. Er verwies auch auf den Datenschutz, insbesondere auf den Aushang von Ministrantenlisten in den Sakristeien, und dass bei ehrenamtlichen Mithilfen der Pfarrer informiert werden muss, da sonst kein Versicherungsschutz bestehe. Zu den Ehrenamtlichen zählen auch Familienangehörige. Eine Einladung erging zum Diözesantag am 16. November in Mindelheim und die Diözesanwallfahrt zum Ulrichs-Jahr am 19. April 2023 nach Dillingen.
Birgit Haas bedankte sich abschließend für das in sie gesetzte Vertrauen und das Kommen zum gem. Mesnertag der Dekanate Dillingen, Donauwörth und Nördlingen in Maihingen. (pm)