Beurteilung

Landesgartenschau: Bereisungskommission besucht Wemding

Eine Bereisungskommission besuchte im Juli Wemding. (Archivbild= Bild: Doris Dollmann
Bereits vor mehreren Monaten hat sich die Stadt Wemding für die Landesgartenschau (LGS) 2032 beworben. Jetzt war die Bereisungskommission der LGS zu Gast, um sich ein genaues Bild vom Konzept der Stadt zu machen.

Als einen Schulterschluss zwischen Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung bezeichnete Landrat Stefan Rößle das Konzept, mit dem sich die Stadt Wemding, für die Ausrichtung der Landesgartenschau in zehn Jahren bewirbt. Deshalb habe er gerne die Schirmherrschaft übernommen. Als Landkreis habe man auch Erfahrung. Allerdings hätten Artenschutz und Naturschutz im Zeichen des Klimawandels heute einen ganz anderen Stellenwert als damals im Jahr 2009 in Rain am Lech.

Gemeinschaftssinn – Alle stehen hinter Bewerbung

„Ich bin stolz darauf, wie viel an einem Dienstagmorgen hier auf dem Wemdinger Marktplatz los ist“, begrüßte Bürgermeister Dr. Martin Drexler nicht nur die Bereisungskommission der Landesgartenschau (LSG). Dies demonstriere einmal mehr, dass die Entscheidung für die Gartenschau nicht nur von ihm und ein paar Stadträten getroffen worden sei, sondern dass die ganze Bevölkerung, auch der VG-Gemeinden, dahinter stehe. Bestes Beispiel war die musikalische Umrahmung. Aufgrund der Terminverschiebung durch die Kommission hatten nicht alle Musiker*innen der Stadtkapelle Zeit, und so halfen kurzerhand Mitglieder der VG-Kapellen aus. „Seit Monaten fiebern wir diesem Tag entgegen und freuen uns nun sehr die Bereisungskommission begrüßen zu dürfen!“, so Drexler. Neben der Kommission zählten natürlich der Stadtrat, die VG-Bürgermeister, Ulrich Lange (MdB), Christoph Schmidt (MdB), Wolfgang Fackler (MdL) und die Vertreter*innen zahlreicher Vereine, Ämter und Behörden zu den Gästen.

Eng getakteter Zeitplan

„Zentrale Themen unserer Bewerbung sind die Stärkung des Stadtklimas und der Hochwasserschutz. Dazu haben wir im Schlosshof, in den Stadtgräben und am Johannisweiher zahlreiche Maßnahmen geplant. Sie sind Teil der „Kernzone Wemding erleben“, „Erlebnis Stadtgraben“ und „Erholungswald“. Drexler machte auch darauf aufmerksam, dass jeder Vortragende seine ihm vorgegebene Redezeit genauestens einzuhalten habe, „denn die Kommission hat angekündigt, dass bei Zeitüberschreitungen die Bereisung aus Wettbewerbsgründen abgebrochen wird.“ Jede bewerbende Stadt erhalte die gleiche Zeit. Judith Strohhofer, Leiterin der Touristinfo, übernahm die „Reiseleitung“ und achtete penibelst auf die Einhaltung des minutiös aufgestellten Zeitplans.

Drei Zonen – fünf Stationen

Gerhard Zäh, Vorsitzender der Kommission, zeigte sich überwältigt vom Empfang. Nachdem Kulturreferent Josef Barta erneut in die Rolle des Leonhard Fuchs geschlüpft und kurz erzählt hatte, warum Wemding auch den Beinamen „Fuchsien-Stadt“ träge, marschierte die Abordnung los und machte im Schlosshof Station. Die Kindergartenkinder hielten grüne Papierbögen in den Händen und symbolisierten damit „Grünfläche statt Versiegelung“. Hans Ludwig Held, Referatsleiter Stadtentwicklung, und Landschaftsarchitekt Norbert Haindl erläuterten die dort geplanten Maßnahmen, nämlich u. a. eine Tiefgarage mit 55 Stellplätzen und darüber eine Parkanlage, eventuell mit kleinem Café und Brunnen, die zum Verweilen einladen soll.

Weiter ging die „Reise“ in den Stadtgraben, wo Ökologie-Referent Johannes Vogel sieben Minuten Zeit für „Ist und Planung“ hatte. Vorgesehen sind z. B. Obstgärten. Haindl hob hevor, dass der Stadtgraben komplett begehbar sei. Anschließend machte die Kommission am Herzstück, dem Johannisweiher, Halt. Diesmal hielten Schülerinnen und Schüler blaue Papierbögen in die Höhe, um auf das Thema Wasser und vor allem den geplanten Hochwasserschutz aufmerksam zu machen. Das Thema „Wald“ und „Waldwirtschaft“ griff Vogel am Friedhof auf. Pünktlich zum Abschluss spielten die Bläserklassen der Mittel- und Realschule „We will rock you“, bevor sich die Kommission zum nicht-öffentlichen Teil ins Musikerheim zurückzog, das neben Wasserhaus und einem speziell angelegten Areal für das Thema „Ackerbau – früher und heute“, ebenfalls Bestandteil des Konzeptes ist.

Die Maßnahmen zur Stadtentwicklung und für den Hochwasserschutz werden übrigens auch dann umgesetzt, wenn Wemding den Zuschlag für die LSG nicht erhalten sollte.