Landeskinderchortag

Mit dem Sonderzug nach Gunzenhausen

Während auf dem Gunzenhauser Bahnhof die Kinder aus München, Aschaffenburg und Hof zur Heimfahrt von einem erfüllten Kinderchortag auf ihren Zug warten mussten, wartete der Museumszug auf die Kinder aus dem Ries. Bild: Annika Reuter
Rieser Kinderchöre waren als größte Gruppe beim Landeskinderchortag der Evang. Kirche in Bayern in Gunzenhausen vertreten.

Die „Kleinen“ machen es schon einmal vor, wie schön es wäre, wenn man von Nördlingen wieder ganz einfach mit dem Zug nach Gunzenhausen fahren könnte. Während man vielerorts über die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit der Reaktivierung der Hesselbergbahn noch diskutiert, sind die Kinder der Kinderkantorei und des Spatzenchores  St. Georg in Nördlingen, die Oettinger Kinderkantorei und des Kinderchores aus Ebermergern schon einmal los- und voll drauf abgefahren. Dabei waren auch viele Eltern und Geschwister, so dass der Sonderzug mit Wagen des Nördlinger Eisenbahnmuseums mit über 160 Personen voll besetzt war. Ziel war der Landeskinderchortag in Gunzenhausen, den der Verband „Singen in der Kirche“ der Evangelischen Kirche in Bayern am 13. Juli veranstaltet hat. Organisiert hat die gemeinsame Fahrt der Rieser Chöre der Nördlinger Dekanatskantor Udo Knauer.

Nach Gunzenhausen kamen neben den über 80 kleinen und großen Sängerinnen und Sängern im Alter von sechs bis 15 Jahren aus dem Ries über 400 Kinder aus fast 30 Chören aus ganz Bayern zusammen. Den weitesten Weg hatten die Chöre aus Aschaffenburg und Hof. Den kürzesten Weg hatte die Seeschlange aus dem Altmühlsee, deren mühevoller Weg vom See in die Stadtkirche Thema des Kinder-Orgelkonzertes an der neuen Jann-Orgel war. Am Ende erschien die Schlange leibhaftig in der Kirche, versehen mit einem riesigen Drachenkopf, der auch auf dem Karneval in Rio prämierungswürdig gewesen wäre. Überhaupt haben sich das Team des Chorverbandes und die Gunzenhauser Kirchengemeinde eine Menge einfallen lassen, um den Kindern einen unvergesslichen Tag zu bereiten. Im Mittelpunkt stand das Musical „Franziskus“ von Andreas Hantke, dessen Szenen der gastgebende Chor, eine Ballettgruppe und eine bezaubernd kostümierte Vogelschar (für die berühmte Vogelpredigt des Heiligen Franziskus) vorbereitet hatten. Die angereisten Chöre hatten zu Hause die Lieder geübt, so dass nach einer Probe am Vormittag eine beeindruckende Aufführung als Höhepunkt des Nachmittages gelang. Das Wetter war zugegebenermaßen durchwachsen, beim Offenen Singen am Marktplatz jedoch herrschte strahlender Sonnenschein, und die gelben Mützen, die die Kinder als Geschenk des Verbandes bekommen hatten, leuchteten zu den fröhlichen und beschwingten Liedern aus vierhundert jungen Kehlen um die Wette. (pm)