Gefühlt hat das Jahr gerade erst begonnen und schon wirft das Nördlinger Stabenfest seine freudigen Schatten voraus. Das Nördlinger Stabenfest beginnt in diesem Jahr am 10. Mai. Der traditionelle und beliebte Umzug der Kinder durch die Stadt findet dann - zumindest wenn es die Witterungsverhältnisse zulassen - am Montag, 13. Mai, um 09:30 Uhr statt.
Wie der Nördlinger Stadtrat in der gestrigen Sitzung des Bauausschusses bekannt gab, steht mittlerweile auch der diesjährige Festwirt fest. Wie bereits in den vergangenen Jahren wird erneut das Unternehmen Sony-Boy Papert aus Bechhofen für die Bewirtung auf der Kaiserwiese verantwortlich sein. Und auch der Termin für das Stabenfest 2025 ist bereits beschlossene Sache. Dieses soll am 09.05.205 starten.
Frauen sollen bei der Namensgebung von Straßen mehr Beachtung finden
In der Sitzung des Bauausschusses wurde am Mittwoch außerdem über einen Antrag der SPD-Fraktion diskutiert und abgestimmt, in dem es darum ging, dass die Stadt Nördlingen bei der Namensgebung von Straßen zukünftig Frauen mehr Beachtung schenkt. Dem Antrag wurde einstimmig zugestimmt. Passend zum Thema hatte Stadtarchivar Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler im Vorfeld bereits einige passende Persönlichkeiten der langen Nördlinger Geschichte recherchiert, die in den kommenden Jahren als Straßennamen Beachtung finden könnten. Wie Phillip Wettemann, Mitarbeiter im Bauamt, bestätigt, seien die neuen Straßennamen vor allem für Neubaugebiete vorgesehen. Ein Auszug der vorgeschlagenen Frauen:
- Rebekka Lemp (um 1550-1590), als Hexe verbrannte Frau des Zahlmeisters; ihre rührenden Liebesbriefe aus dem Gefängnis an ihren Mann, in denen sie ihre Unschuld beteuerte, sind im Stadtarchiv erhalten und einzigartig
- Anna Gräfin von Oettingen-Wallerstein, geb. Landgräfin von Leuchtenberg (1506-1555), interessante Frauengestalt der Reformationszeit, trennte sich 1538 aus Glaubensgründen von ihrem kath. Mann und lebte in Nördlingen, Epitaph in St. Georg
- Resi Weglein (1894-1977), Nördlinger Jüdin, Holocaust-Überlebende, Krankenschwester im KZ Theresienstadt, hinterließ vielbeachtete Memoiren
- Lilli Zapf (1896-1982), in Nördlingen geboren, Sekretärin, erforschte die Geschichte der Tübinger Juden und gab die Ergebnisse 1974 als Buch heraus (mehrfach aufgelegt), Pionierin der erinnerungskulturellen Forschung; nach ihr ist der Lilli-Zapf-Preis des Landkreises Tübingen benannt, mit dem Arbeiten zur Erinnerungskultur ausgezeichnet werden
- Sr. M. Gervasia Kächelein (1846-1930), Oberin von Maria Stern, half bei Gründung und Aufbau der katholischen Schulen in Nördlingen, betrieb im Ersten Weltkrieg dort ein Lazarett, Wohltäterin