Bei Holheim bestehen eine Reihe von großflächigen und tiefen Kalksteinbrüchen, die schon vor Jahrzehnten stillgelegt wurden. Bekannte Brüche sind das Geotop Lindle und das eindrucksvolle Fuchsloch nördlich des Naturschutzgebietes Ofnethöhlen. Die Heide-Allianz Donau-Ries wird im Rahmen des vom Bayerischen Naturschutzfonds geförderten Projekts "Abbaustellen im Landkreis Donau-Ries - Von Wunden in der Landschaft zu Naturparadiesen" in den nächsten Wochen und auch im Herbst 2021 Pflegearbeiten im ehemaligen Steinbruch Fuchsloch durchführen. Das Projekt wird aus Zweckerträgen der Glücksspirale gefördert. Der Geopark Ries ist Mitträger des Projektes. Die Stadt Nördlingen unterstützt das Projekt durch Bereitstellung von Grundstücken. Der Abfallwirtschaftsverband Nordschwaben verzichtet wegen der hohen naturschutzfachlichen Wertigkeit des Gebiets auf eine weitere Verfüllung. Damit kann der Steinbruch für den Erhalt einer hohen Artenvielfalt gesichert werden.
Der Steinbruch selbst ist Teil des Fauna-Flora-Habitat Gebietes „Trockenverbund am Rand des Nördlinger Rieses“ und gehört somit zum europäischen Schutzgebietsnetz NATURA 2000. Er stellt eine wertvolle Ergänzung der Naturschutzgebiete auf bayerischer und baden-württembergischer Seite des Riegelbergs dar. Ein Teil der noch im Privatbesitz befindlichen, kleinflächigen Grundstücke im Steinbruchbereich wurden von der Heide-Allianz Donau-Ries zwischenzeitlich erworben.
Der Vorsitzende des Rieser Naturschutzvereins Johannes Ruf erläutert: „Der ehemalige Steinbruch, dessen wärmeliebende Lebensgemeinschaften stark von Gehölzaufwuchs bedroht sind, soll durch Gehölzentnahmen aufgewertet werden. Zudem ist beabsichtigt, die dortigen Felswände für Felsbewohner offen zu halten. Zur Vorbereitung der im Herbst 2021 vorgesehenen größeren Pflegemaßnahmen wird die Heide-Allianz in den nächsten Wochen auf Eigentumsflächen der Stadt Nördlingen, aber auch auf baden-württembergischer Seite parallel zum bestehenden Zaun im Norden und Nordwesten Gehölzentnahmen durchführen, um dort einen Weidezaun zu errichten.“ „Diese Maßnahme ist mit den Fachbehörden beider Bundesländer abgestimmt. Dadurch kann eine Beweidung bereits im Sommer 2021 ermöglicht werden, die eine nachfolgende Pflege erleichtert.“, ergänzt der Geschäftsführer der Heide-Allianz Donau-Ries Werner Reissler.
Ein Teil der bestehenden Absturzsicherung wird in den Wintermonaten erneuert. Durch geeignete Maßnahmen soll die Erlebbarkeit des Steinbruchs für die Bevölkerung gesichert und neue Einblicke ermöglicht werden.
Im kommenden Frühjahr will die Heide-Allianz die für Herbst 2021 geplanten Pflegemaßnahmen öffentlich vor Ort vorstellen.
Die Heide-Allianz Donau-Ries ist eine Kooperation zwischen dem Landkreis Donau-Ries, dem Rieser Naturschutzverein, der Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried und des Bund Naturschutz Kreisgruppe Donau-Ries. (pm)