Erlebnis-Geotope stehen im Mittelpunkt

Bild: Geopark Ries
Sechs Führungen im Geopark Ries zum bundesweiten „Tag des Geotops“
Donau-Ries - Mitte September können anlässlich des bundesweiten „Tag des Geotops“ in Bayern über 100 Veranstaltungen besucht werden. Auch der Geopark Ries beteiligt sich wieder und lädt zwischen dem 9. und 24. September zu sechs informativen Führungen ein. Ziel ist es, der Öffentlichkeit die Geowissenschaften und die Entstehungsgeschichte des Rieses ein Stück näher zu bringen.
Bei diesem Aktionstag sollen Geotope für jeden verständlich vorgestellt und über die Entstehung der Erde und ihre Wechselwirkungen, natürliche Gleichgewichte und Kreisläufe im Zusammenhang von Nutzung und Schutz der natürlichen Ressourcen informiert werden. Das Augenmerk soll auf die steinernen Zeugen der Erdgeschichte gelenkt werden, damit wir unsere Heimat besser kennen und schätzen lernen. Der Geopark Ries beteiligt sich wie in den vergangenen Jahren am bundesweiten Tag des Geotops und bietet sechs Führungen an, die von zertifizierten Geopark Ries-Führerinnen und -Führern geleitet werden.
Den Auftakt machen am Samstag, 9. September, Heidemarie und Roland Greiner. Sie stellen Besuchern das Erlebnis-Geotop Lindle bei Holheim vor. Es bietet einen großartigen Einblick in die Prozesse, die sich während des Ries-Ereignisses im Bereich der Megaschollen abgespielt haben. Mehrere Aussichtspunkte bieten Ausblick ins Ries und Einsicht in den benachbarten „Astronautensteinbruch“. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Parkplatz am Lindle östlich von Holheim. Dazu an der Bundesstraße 466 von Nördlingen kommend bei der Abzweigung Holheim links abbiegen.
Am Sonntag, 10. September, informiert Geopark-Führer Kurt Kroepelin über die Geologie der Geotope Kühstein bei Mönchsdeggingen. Diese Geotope erschließen fossilführende Kalke des Malm Gamma. Diplom-Geologe Kroepelin führt in die Lebewelt des Oberjurameers ein. Im Steinbruch gibt es Gelegenheit für Fossiliensuche. Die Verkippung der Kühsteinscholle ist auf dem Trockenrasen der Hochfläche gut zu erkennen. Hier öffnet sich
ein herrlicher Panoramablick auf den Rieskrater. Im benachbarten Geotop Schafstadel ist die jüngere Geschichte des Ries-Sees aufgeschlossen. Die Schüttung einer Flußmündung in den Ries-See ist unmittelbar erfahrbar. Fossilien des Ries-Sees werden anhand von Schaustücken erklärt. Treffpunkt ist um 9.30 Uhr der Parkplatz Almarinstraße in Mönchsdeggingen. Für diese Führung ist eine Anmeldung bis 8. September unter Tel. 09081/22852, erwünscht.
Eine Woche später, am Sonntag, 17. September, bietet Geopark-Führerin Kathrin Schön eine Pkw-Exkursion zur Schottergrube am Limberg bei Unterwilflingen und dem Wallersteiner Felsen an. Von der gewaltigen Kristallinscholle des Leh- und Limbergs sowie vom Wallersteiner Felsen aus lassen sich große Teile des Rieses überblicken und die Prozesse während und nach dem Riesereignis nachvollziehen. In einem der interessantesten und buntesten Aufschlüsse des Geoparks Ries lernen die Teilnehmer die Gesteinsvielfalt kennen, die durch den Asteroideneinschlag vor rund 14,5 Millionen Jahren entstanden ist. Der teils aus Travertin aufgebaute Wallersteiner Felsen war im Ries-See zeitweise eine Insel und bietet bei guter Fernsicht einen großartigen Rundumblick über den Rieskrater. Treffpunkt ist um 10 Uhr die Parkbucht oberhalb der Schottergrube, dafür von Marktoffingen kommend vor Unterwilfingen einem asphaltierten Feldweg links rund 350 Meter folgen.
Am gleichen Tag widmet sich Geopark-Führerin Eva Wenninger Karstphänomenen am Riesrand. Diese lassen sich am Naturdenkmal Felspartie mit "Hüllenloch" am ehemaligen Wörnitz-Prallhang studieren. Gut sichtbar ist hier Treuchtlinger Marmor aufgeschlossen. Die dickbankigen Malm-Delta-Blöcke gehen nach oben in Riffkalke über. Durch den ehemaligen Steinbruchbetrieb wurde eine Karsthöhle angeschnitten, die heute über eine betonierte Treppe erreichbar ist. In der Sagenwelt sind Höhlen meist Eingang in die Unterwelt bzw. in die Hölle. So verwundert es nicht, dass auch bei der „Sage vom Hüllenloch" der Teufel mit im Spiel ist. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Recyclinghof Harburg zwischen Harburg und Ronheim beim Steinbruch Bschor.
Eines der „schönsten Geotope Bayerns" lässt sich mit den Ofnethöhlen entdecken, die den Rest eines ehemaligen unterirdischen Karstsystems darstellen und bedeutende Funde aus der Steinzeit hervorbrachten. Geopark-Führerin Christine Hornung nimmt die Besucher bei dieser Pkw-Exkursion am Samstag, 23. September, außerdem mit zum Suevit-Steinbruch „Alte Bürg“. Startpunkt ist um 14 Uhr am römischen Gutshof zwischen Ederheim und Utzmemmingen. Von dort erwandern die Teilnehmer die Große und Kleine Ofnethöhle und genießen die Aussicht in Europas besterhaltenen Meteoritenkrater, das Nördlinger Ries. Weiter geht es mit dem eigenen PKW zum historischen Denkmal der Riesgeologie, dem Suevit-Steinbruch „Alte Bürg“. Dort lernen sie das „Rieser Mondgestein“, den Suevit, vor Ort kennen.
Zum Abschluss bietet Geopark-Führerin Carolin Schober-Mittring am Sonntag, 24. September, die Möglichkeit, die Geotope Klosterberg bei Maihingen kennen zu lernen. Auf dieser rund 2,5 km langen Wanderung geht es durch das malerische Mauchtal sowie an mehreren Aufschlüssen in Grundgebirge, Trias und Ries-See-Kalk vorbei. Neben der Entstehung des Rieses und seiner Geologie lassen sich hier auch Spuren vergangener Zeiten in der Kulturlandschaft entdecken. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Kellerplatz (Festplatz) beim Kloster Maihingen, durch den Torbogen bei der Klosterkirche zu erreichen.
Für alle Führungen gilt: Der Preis für Erwachsene beträgt fünf Euro, für Schüler und Studenten 2,50 Euro, Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre sind frei.
Informationen zum „Tag des Geotops“ gibt es im Internet unter www.tag-des-geotops.de sowie www.lfu.bayern.de, zu den Führungen des Geoparks Ries unter www.geopark-ries.de/Veranstaltungen. (pm)