Vergabe des diesjährigen Friedensnobelpreises an die „Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen“

Die Mahnwache fordert die sofortige Abschaltung der letzten acht mittlerweile altersschwachen Atomkraftwerke in Deutschland und den kompletten Umstieg auf Erneuerbare Energien. Ende dieses Jahres gibt es in dieser Mission wieder einen Etappensieg zu feiern.
Donauwörth - Bei der letzten Mahnwache haben die Anwesenden die Vergabe des diesjährigen Nobelpreises an die ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear weapons) durch das Nobel-Komitee in Oslo einstimmig begrüßt. Im Grunde sei die Arbeit der Organisation in ihrem Kampf gegen Atomwaffen nicht loszulösen von der täglichen Arbeit aller Atomkraftgegner weltweit in ihrem Kampf gegen die sogenannte „friedliche“ Nutzung der Kernenergie in Atomkraftwerken.
„Man muss sich klarmachen“, so Johannes Thum, Kreisvorsitzender der Ökologisch-Demokratische Partei, „dass ohne Atomkraftwerke keine Atomwaffenarsenale dieses gigantischen Ausmaßes, wie wir sie heute in Ost und West haben, möglich wären“. Noch vor 80 Jahren war z. B. das radioaktive Element Plutonium gar nicht entdeckt, heute existieren auf unserer Erde nach aktuellen Schätzungen über 1.000 Tonnen dieses künstlich erzeugten, hochgiftigen und stark radioaktiven Schwermetalls, welches unter anderem in Atomkraftwerken entsteht und für den Bau von Atombomben eingesetzt wird. Für eine Atombombe genügt dabei eine kritische Masse von 10 kg, d. h. die Menschheit könnte mit der im letzten Jahrhundert erzeugten Menge 100.000 Plutonium-Atombomben bauen. Allein die Bewachung und Entsorgung dieses hochradioaktiven Sondermülls stellt die Atommächte vor große Herausforderungen.
Die Mahnwache, veranstaltet von Bündnis 90 / Die Grünen, der Katholischen Arbeiter-Bewegung (KAB), der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖPD) und engagierten Bürgern und Bürgerinnen trifft sich jeden Monat vor dem Donauwörther Münster und erinnert daran, dass auch in Deutschland noch immer acht gefährliche Atomkraftwerke in Betrieb sind, davon zwei im nur 35 km entfernten Gundremmingen, die noch bis 2017 bzw. 2021 höchst gefährlichen Atommüll produzieren. Die Mahnwache fordert die sofortige Abschaltung der letzten acht mittlerweile altersschwachen Atomkraftwerke in Deutschland und den kompletten Umstieg auf Erneuerbare Energien. Ende dieses Jahres gibt es in dieser Mission wieder einen Etappensieg zu feiern: Die Abschaltung des Reaktorblocks B des Atomkraftwerks Gundremmingen. Dabei gibt es jedoch einen Wermutstropfen: Der zweite Reaktorblock C soll noch bis 2021 weiterlaufen und wird dabei etliche weitere Tonnen radioaktiven Mülls erzeugen. Deshalb fordert die Mahnwache mit dem Slogan „Wer B sagt, muss auch C sagen“ die gleichzeitige Abschaltung beider Reaktorblöcke im Dezember 2017 – nur dadurch wäre die Region auch vor einem Super-GAU, wie in Fukushima 2011 geschehen, wirklich sicher. (pm)