Atomausstieg

Nordschwäbische ÖDP: „Diesen Tag haben wir lange herbeigesehnt“

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Seit Samstag wird in Isar zwei kein Atomstrom mehr erzeugt. Die ÖDP-Kreisräte Fritzsche und Dr. Becker: „Jetzt muss die technisch längste Langzeitspeicherung realisiert werden. Die bürokratische Hürden, die den Ausbau der erneuerbaren Energien behindern, gehören abgeschafft.“

Die Versorgungssicherheit ist nach Überzeugung der Ökologisch Demokratischen Partei auch nach der Abschaltung gewährleistet. „Wer das Gegenteil behauptet, sagt die Unwahrheit. Kein Land in Europa hatte 2022 einen so großen Strom–Exportüberschuss wie Deutschland.

Deutschland ist somit Stromexport-Europameister und das, obwohl bereits Ende 2021 drei AKW stillgelegt wurden. Im Streckbetrieb der letzten Monate brachten die Reaktoren nur noch rund fünf Prozent des deutschen Gesamtstrombedarfs. Im ersten Quartal 2023 sank der Strombedarf in Deutschland um siebeneinhalb Prozent.

Das bedeutet: Es gibt keinen Grund, nach der AKW-Abschaltung irgendwelche Angst zu haben. Die Leistung der drei letzten AKW wird aufgrund des aktuell erfreulichen Verbraucherverhaltens gar nicht mehr gebraucht. Wir alle haben mehr als die Stromproduktion der Atomkraftwerke einfach weggespart", sagen Fritzsche und Dr. Becker. Zudem sei auch im ersten Quartal 2023 der Export von Strom erneut höher als die Leistung der Atomkraftwerke gewesen.

Ankündigung der ÖDP-Vorstandsschaft

Die beiden ÖDP-Politiker erinnern daran, dass die CSU jahrzehntelang ein zusätzliches Atomkraftwerk in Pfaffenhofen an der Zusam errichten wollte. „Sogar ein konkretes Grundstück war hierfür bereits im sogenannten Standortsicherungsplan reserviert, bis der damalige Ministerpräsident Stoiber nach dem Start des ÖDP-Volksbegehrens ‚Kein neues Atomkraftwerk in Bayern‘ die Notbremse zog und den Standort im Jahr 2000 einkassierte.

Herrn Dr. Stoiber war klar, dass die ÖDP dieses Volksbegehren gewonnen hätte.“ „Markus Söder und Hubert Aiwanger dürfen sich jetzt schon darauf einstellen, dass wir sofort wieder mit einem Volksbegehren zur Stelle wären, falls CSU und FW den Versuch unternehmen, AKW-Standorte im Landesentwicklungsprogramm festzulegen“, kündigt die nordschwäbische ÖDP-Vorstandschaft an.

Die ÖDP zur Energiekrise

Am meisten ärgert die ÖDP-Politiker, „dass Aussagen zu einer angeblichen Energieverknappung ausgerechnet von der Partei verbreitet werden, die unser Land in die Energie-Abhängigkeit von Despoten und Kriegsverbrechern getrieben hat. CDU und CSU haben in den Koalitionen mit der SPD bzw. FDP den Ausbau der erneuerbaren Energien mit einer überbordenden Bürokratie systematisch behindert, um an den alten fossilen Energien festzuhalten.

Die CSU hat zugeschaut hat, wie Bayern und Deutschland systematisch in die Abhängigkeit von Putin manövriert wurden. Mit absurden Abstandsregeln hat sie zusammen mit den Freien Wählern im Freistaat die Windkraft zulasten der Wirtschaft ausgebremst. (pm)