Gewerkschaftsmitglieder sind im Vorteil
Über die Extra-Euros unterm Weihnachtsbaum können sich im Landkreis Donau-Ries nicht nur viele Vollzeit-Beschäftigte freuen.
Donau-Ries - Wenn der Chef seinen Mitarbeitern ein Weihnachtsgeld zahlt, dann haben auch die Mini-Jobber im selben Unternehmen Anspruch auf die Sonderzahlung. Darauf hat jetzt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hingewiesen. „Es gilt: Weniger Stunden, weniger Geld. Auch geringfügig Beschäftigte bekommen eine Lohntüte mit Weihnachtsgeld–abhängig von der Arbeitszeit“, erklärt Tim Lubecki.
Anrecht auf Weihnachtsgeld prüfen
Der Geschäftsführer der NGG Schwaben rät den Mini-Jobbern in der Region, ihr Anrecht auf Weihnachtsgeld zu prüfen, bevor Ansprüche verfallen. „Es gibt immer wieder Chefs, die die Überweisung zum Jahresende gern mal vergessen.“ Auch Auszubildende gingen besonders häufig leer aus gerade dort, wo es keinen Betriebsrat gebe. Im Zweifelsfall lohne ein Anruf bei der zuständigen Gewerkschaft, rät Lubecki. Dabei ist das Weihnachtsgeld keine gesetzliche Leistung, sondern meist per Tarif- oder Arbeitsvertrag geregelt, stellt die NGG klar. Unter den Mitarbeitern, in deren Betrieb ein Tarifvertrag gilt, erhalten im Schnitt 71 Prozent ein Weihnachtsgeld. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung. Ist der Arbeitgeber nicht tarifgebunden, können demnach nur 44 Prozent der Beschäftigten mit einer Sonderzahlung rechnen.
Gewerkschaftsmitglieder sind im Vorteil
„Mit einem Tarifvertrag fällt das Weihnachtsgeld außerdem meistens höher aus als ohne“, sagt Tim Lubecki. 100 Prozent des Bruttolohns beträgt die Sonderzahlung zum Beispiel in der bayerischen Süßwarenindustrie, der Milchwirtschaft, der Obst- und Gemüseverarbeitung sowie in der Brauwirtschaft. Hier gehen die Beschäftigten also mit einem vollen 13. Monatslohn nach Hause. Im Vorteil sind der Böckler-Untersuchung zufolge auch Gewerkschaftsmitglieder: 62 Prozent von ihnen erhalten ein Weihnachtsgeld. Bei den Nichtmitgliedern sind es dagegen nur 53 Prozent. (pm)