Am 22. März traf sich die Schulverbandsversammlung unter der Leitung ihres Vorsitzenden, Oberbürgermeister Armin Neudert, zu ihrer jährlichen Sitzung im Lehrerzimmer der Ludwig-Auer-Mittelschule. Die Tagesordnung umfasste neben dem Bericht des Prüfungsausschusses als wichtigsten Punkt die Beschlussfassung des Etats 2017.
Donauwörth - Schulverbandsrat Schwendner stelle dabei für den Rechnungsprüfungsausschuss fest, dass im Rahmen der Rechnungsprüfung keine Sachverhalte festgestellt werden konnten, die den Grundsätzen der Effizienz im Hinblick auf die Aufgabenstellung des Schulverbandes als Sachaufwandssäule des Bildungswesens (Grundsatz von Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit) widersprechen. Die Verwaltungsgeschäftsvorfälle sind - soweit geprüft wurde – sachlich und rechnerisch richtig, vollständig, klar und nachprüfbar, chronologisch sowie zeitnah erfasst bzw. verbucht worden. Das Belegprinzip wurde eingehalten. Für den Prüfungsausschuss dankte Schwendner der Geschäftsleitung des Schulverbandes, Herrn Günther Gierak, sowie der Rektorin der Ludwig-Auer-Mittelschule, Frau Heike Ritzka, für die sparsame Bewirtschaftung des Budgets des Schulverbandes.
Der Vorsitzende dankte dem Rechnungsprüfungsausschuss in der Besetzung Josef Reichensberger, Günter Schwendner und Manfred Wegele für die durchgeführte Prüfung.
Die Schulverbandsversammlung beschloss anschließend einstimmig die vorläufige Feststellung und Ergebnisverwendung der Schlussbilanz des Haushaltsjahres 2016 mit einer Bilanzsumme von 2.872.740,10 €.
Bevor sich die Schulverbandsversammlung gemäß der Tagesordnung mit den einzelnen Positionen des Haushalts beschäftigte, beschlossen diese zunächst eine Erhöhung der Schülerpauschale für den laufenden Sachaufwand der Schule. Ferner stimmten sie einhellig der Aufnahme von zusätzliche Mitteln für die Anschaffung der neuen Schulbücher in Verbindung mit dem neuen Lehrplan zu.
Das Gesamtvolumen des Etats beläuft sich 2017 im Ergebnishaushalt auf 793.800 € und im Finanzhaushalt aus laufender Tätigkeit auf 626.500 €. An Investitionen sind für 2017 insgesamt 55.800 € eingeplant, die über eine Investitionsumlage in Höhe von 150 € je Verbandsschüler finanziert werden. Geplant ist hier u.a. die Fachräume auf einen aktuellen Stand zu bekommen.
Günther Gierak erläuterte den Schulverbandsräten alle Positionen des Haushaltes und erklärte sämtliche Einnahmen und Ausgaben des Etats. Die Finanzierung des Etats erfolgt größtenteils durch die Sachaufwandsumlage (396.200 €), die auf der Basis der Verbandsschüler zum Stand 1.10. des Schuljahres erhoben wird. Sie beträgt 2017 je Verbandsschüler 1.060 €. Zum Stichtag besuchten aus Donauwörth 292 Schüler und aus Tapfheim 80 Schüler die Ludwig-Auer-Mittelschule.
Die Zustimmung zum Haushalt erfolgte einstimmig. Neudert bedankte sich für die sehr gute Vorarbeit seitens der Verwaltung und die stets gute Zusammenarbeit mit der Schulleitung.
Auf Bitte des Schulverbandsvorsitzenden berichtete Rektorin Heike Ritzka der Schulverbandsversammlung über aktuelle Themen der Schule. Die Schule, so Ritzka, habe aktuell 404 Schüler, die in 21 Klassen beschult würden: 20 Klassen im Haus und eine Übergangsklasse in der Erstaufnahmeeinrichtung in der Parkstadt. Daraus ergebe sich ein Klassendurchschnitt von 19,2, was ideal klinge - allerdings schwankten die Schülerzahlen von aktuell zwei Schülern in der Übergangsklasse bis zu 28 in der M8.
Das Schulprofil habe sich in diesem Schuljahr leicht erweitert. Neben den Regelklassen (bis auf die 8. Jahrgangsstufe dreistufig), M-Klassen (7 und 8 je eine / 9 und 10 je zwei), Koop-Klasse (in Jg. 5 mit deutlich reduzierter Förderstundenzahl: 2 Stunden), gibt es an der Schule die Offene Ganztagsschule (drei Gruppen, zwei bis vier Tage - Leitung: Frau Teiwes-Braun) auch eine Übergangsklasse in der Erstaufnahmeeinrichtung (Jg. 5-9, mit wöchentlich wechselnde Schülerzahl von teilweise bis zu 20).
An der Schule würden momentan Schüler mit 23 unterschiedlichen Staatsangehörigkeiten beschult. Ohne deutsche Staatsangehörigkeit seien 76 Schüler, was 18% entspreche. Spitzenreiter bleibe hier die Türkei mit 14 Schülern, gefolgt von zehn Schülern aus Rumänien und sieben Schüler aus Syrien. Deutlich erkennbar sei eine die zunehmende Arbeitsmigration aus dem osteuropäischen Raum. Hier kämen zunehmend ältere Jugendliche ohne Sprachkenntnisse im Rahmen des Familiennachzugs nach Deutschland.
Für eine Schule bedeutsamer als die Staatsangehörigkeit eines Schülers sei der Migrationshintergrund (d. h. nichtdeutsche Staatsangehörigkeit oder Geburt im Ausland oder zu Hause andere Umgangssprache als deutsch): Dieser betrage 31%, sei jedoch sehr unterschiedlich verteilt: von 53% in den Klassen 10aM und 9c bis zu nur 5% in den Klassen 9aM und 9bM. Für Neuankömmlinge und Anfänger in Deutsch biete man zwei Kurse mit je sechs Wochenstunden, ansonsten seien die Lehrer gefordert, mit zusätzlicher Förderung und individueller Betreuung den Spracherwerb zu unterstützen, was keine leichte Aufgabe sei.
Als „Schule der zweiten Chance“ sei die Ludwig-Auer-Mittelschule auch die Schule der Rückkehrer. Seit dem Zwischenzeugnis würden wöchentlich neue Schüler aus weiterführenden Schulen aufgenommen, um zu einem vernünftigen Schulabschluss zu kommen. In diesem Schuljahr gebe es 101 Anmeldungen für den Qualifizierenden Mittelschulabschluss (davon neun externe Teilnehmer) und 35 Anmeldungen für den Mittleren Schulabschluss (davon ein externer Teilnehmer).
Man entlasse auch keinen einzigen Schüler ins Ungewisse, jeder und jede einzelne werde durch die Klassenlehrkraft, die Berufsberaterin Frau Künast, die Berufseinstiegsbegleiter und unsere Jugendsozialarbeiterin Frau Teiwes-Braun so eng betreut, dass im September niemand vor dem Nichts stehe, sondern jeder Anschluss bekomme. Die Ausbildungssituation sei momentan sowieso hervorragend, aber auch für nicht ausbildungsfähige Schüler würde ein passender Weg gefunden. Auffallend sei das zunehmende Interesse von M10-Schülern an der FOS.
Die Rektorin dankte der Schulverbandsversammlung für die großzügige Ausstattung, die mit einem sehr großen finanziellen Aufwand verbunden gewesen sei. Jetzt sei die Schule auf einem absolut zeitgemäßen Stand und die Ausstattung biete für Lehrer und Schüler ganz neue Möglichkeiten. Der Zustand des Hauses sei für sein Alter nach wie vor sehr gut, was den Hausmeistern sowie der pädagogischen Arbeit im Haus zu verdanken sei. Hier gelte es, weiter Schritt für Schritt daran zu arbeiten, dass der Zustand erhalten werden könne. Im vergangenen Jahr wurde der Bürotrakt gestrichen, optimal wäre es, in den nächsten Jahren jeweils einen Flügel folgen zu lassen und auch sukzessive die Schülertische zu erneuern.
Aber man dürfte, so die Rektorin, die aktuellen Probleme nicht verschweigen. So steige leider die Zahl der Schulverweigerer bzw. der Schüler mit verschiedensten Störungen (ADS, ADHS, LRS oder isolierte Teilleistungsstörungen, Autismus) an. Dies erfordere viele Gespräche mit allen zuständigen Stellen, Berichte, Stellungnahmen etc., was sehr zeitintensiv sei.
Großes Lob zollte Rektorin Ritzka ihrem ganzen Team, angefangen bei den beiden Hausmeistern Wolfgang Habermann und Tobias Liedtke und der Sekretärin Frau Meyer, über die Jugendsozialarbeiterin Frau Teiwes-Braun bis zur Konrektorin Frau Sauter und dem gesamten Kollegium. Es herrsche in allen wichtigen Punkten große Einigkeit: Ein gewisses Bildungsniveau solle gehalten werden und alle gemeinsam fühlten sich verantwortlich für die Erziehung der Kinder und Jugendlichen. Hier sei man auch mit dem Elternbeirat im besten Einverständnis.
Zum Abschluss dankte Rektorin Heike Ritzka den beiden Vorsitzenden sowie den Mitgliedern der Schulverbandsversammlung für die materielle und ideelle Unterstützung. Dank sagte sie aber auch ihrer Konrektorin, die ihre Funktion mit großem Engagement ausfülle, sowie Günther Gierak in der Schulverbandsverwaltung.
Der Schulverbandsvorsitzende gab den Dank gerne wieder zurück und bat dies auch an das Lehrerkollegium weiterzugeben. Die Schule werde in Donauwörth sehr geschätzt und dies sei ein Verdienst der gesamten Schulfamilie. (pm)