Im Armenviertel von Namibias Hauptstadt Windhoek, im Katutura wurde mit der Hilfe von Deutschen Spendern die Augeikhas Grundschule saniert. Am Donnerstag war die emotionale Eröffnung der „Heinrich Freissle Derpart Schule.“ Donau-Ries-Aktuell Geschäftsführer und Redakteur Matthias Stark war mit dabei.
Windhoek/Donauwörth – Für die Kinder der Augeikhas Grundschule in der namibischen Hauptstadt war der Donnerstag letzte Woche ein Feiertag. Mit Hilfe der Stiftung Fly & Help und dem Derpart Reisebüro Freissle wurden sechs Klassenzimmer renoviert. Bei der feierlichen Einweihung waren neben Vertretern der örtlichen Regierung, der Deutschen Botschaft und Gästen aus Deutschland standen vor allem die Kinder der Schule im Mittelpunkt. Seit dem Bau der Schule 1969 wurde nichts in die Instandhaltung investiert. Die Gebäude verfielen zusehends und Rainer Meutsch, Gründer der Stiftung Fly & Help nahm die Schule in sein Portfolio auf. Auf Initiative von Derpart wurde Reiner Meutsch eingeladen und präsentierte dieses Projekt im Donauwörther Tanzhaus. Lucas Freissle war total begeistert von dem Projekt und regte eine eigene „Donauwörther Schule“ an. Noch in der Nacht wurde per Handschlag die Zusage zur Finanzierung des Projekts gegeben. Mit 4.500 Euro legte die Familie Freissle um den mittlerweile verstorbenen Unternehmensgründer Heinrich Freissle den Grundstock der Schule.Insgesamt wurden 25.000 Euro investiert. Nach seinem plötzlichen Tod übernahm sein Sohn Gunter Freissle mit dem Enkelsohn Lucas das Projekt.
Um 15:00 Uhr startete die bunte und abwechslungsreiche Eröffnungsfeier im Schulhof. Die eigentlich für 400 Kinder ausgerichtete Schule beschult mittlerweile 1.200 Kinder in zwei Schichten. Am Nachmittag waren rund 600 Kinder mit ihren Lehrern anwesend und sorgten für zahlreiche emotionale Höhepunkte. Neben Gunter und Lucas Freissle waren auch Stiftungsgründer Reiner Meutsch mit einigen Mitarbeitern und Landrat Stefan Rößle mit nach Namibia gekommen. Mit Dr. Franziska Sperling war auch die neue Koordinatorin für Entwicklungshilfe im Landratsamt anwesend. Von Derpart war der Geschäftsführer Aquilin Schömig.
Eröffnet wurde die Festlichkeit mit den Nationalhymnen von Deutschland und Namibia. Anschließend beteten die Gäste gemeinsam und gedachten in einer Schweigeminute Heinrich Freissle, ehe einige Reden gehalten wurden - für Abwechslung sorgten die Kinder. Die Mitglieder der verschiedenen Stämme Nama, Ohshiwamba, Kavanga und Otjiherero präsentierten volkstypische Tänze.
Dann folgte das absolute Highlight. Reiner Meutsch lud die Reisegruppe aus Deutschland – rund 25 Mitreisende – in die Mitte des Pausenhofs ein. Anschließend forderte er die Kinder der Schule auf, sich den Deutschen anzuschließen. Mit großem Jubel strömten die Kinder zu den Gästen aus Deutschland und feierten anschließend gemeinsam die Eröffnung mit dem Durchschneiden des symbolischen Roten Bandes.
Gunter Freissle war sichtlich gerührt von dem Glück der Schüler, die dank der Initiative seiner Familie nun wieder eine funktionstüchtige Schule haben. „Wenn man den Kindern in die Augen sieht, sieht man echte, wahre Freude und den Wille, der Armut zu entkommen. Besonders rührte mich außerdem die Schweigeminute für meinen Vater.“
Auch Landrat Stefan Rößle konnte die Eindrücke der Eröffnung nur schwer in Worte fassen. „Wir haben hier mit einem für Deutsche Verhältnisse geringen Betrag einer Schule helfen können, was die Fluchtursachen vor Ort bekämpfen wird. Dieser Besuch in Namibia hat mir gezeigt, dass unser Projekt *10 Schulen für Afrika* wichtig und richtig ist.“
Der Besuch nahm ein besonders Ende. Seit vielen Jahren herrscht in Namibia Dürre. Aber an diesem Abend setzte Regen ein und die Kinder freuten sich über ein weiteres Geschenk.