Gleich drei Fälle häuslicher Gewalt musste die Nördlinger Polizei in der Nacht von Samstag auf Sonntag aufnehmen. Zuerst geriet in einem Nördlinger Stadtteil ein 35-jähriger Mann mit seiner 39-jährigen Lebensgefährtin in Streit und traktierte sie mit Fußtritten. Zudem zog er sie an den Haaren. Im Verlauf des Streites sperrte er sie in einem Zimmer ein. Die hinzugerufene Polizei beendete die Auseinandersetzung und die Frau verließ anschließend die gemeinsame Wohnung. Ärztliche Behandlung musste sie nicht in Anspruch nehmen. Der 35-jährige war erheblich angetrunken.
Nur wenig später eskalierte in einer Wohnung in Alerheim ein Streit zwischen zwei Lebenspartnern. Der 41-jährige Mann und seine 36-jährige Partnerin schlugen sich wohl gegenseitig. Hier konnte der genaue Hergang noch nicht ermittelt werden, weil beide Kontrahenten stark betrunken waren. Der Grund für die Auseinandersetzung war angeblich in der Wohnung ausgeschütteter Wodka. Die Frau musste vom Rettungsdienst wegen einer Knieverletzung ins Krankenhaus Donauwörth eingeliefert werden.
Schließlich erschien weit nach Mitternacht eine 40-jährige verletzte Frau aus Nördlingen bei der Polizeiinspektion Nördlingen und gab an, zum wiederholten Mal von ihrem 58-jährigen Ehemann geschlagen worden zu sein. Sie wies Hämatome am Kopf auf. Nach der Anzeigenaufnahme wurde sie vom Rettungsdienst ins Nördlinger Krankenhaus gebracht. Nun suchte eine Polizeistreife den Ehemann in seiner Wohnung auf. Dabei stellte sich heraus, dass der Mann schwerer verletzt war als seine Frau. Er wies Bisswunden am ganzen Körper auf, sogar durch die Hose hindurch hatte ihn seine Frau gebissen. Eine ärztliche Behandlung deswegen lehnte er jedoch ab, er wollte sich selbst versorgen. In diesem Fall spielte ausnahmsweise Alkohol keine Rolle. In den letzten Wochen hatte es bei dem Ehepaar bereits mehrere ähnliche Vorfälle gegeben. Nachdem die Frau bei dem heftigen Streit offensichtlich die treibende Kraft ist, wurde ihr von der Polizei ein Kontaktverbot ausgesprochen. (pm)