Eine Verwechslung beim Verband Bayerischer Amateurtheater hat dazu geführt, dass der Theaterverein Donauwörth länger auf die Trophäe des begehrten Bayerischen Amateurtheaterpreises „Larifari“ warten musste, als gedacht. Bereits im April war die Entscheidung gefallen, dass das Ensemble der Freilichtbühne am Mangoldfelsen für seine Darbietung des Musicals „My fair Lady“ den Hauptpreis in der Kategorie „Boulevard“ gewonnen hat. Die Freude bei allen Mitwirkenden der Donauwörther Bühne war riesig. Zu dieser Zeit herrschte jedoch der erste Lockdown und die groß geplante Preisverleihung in Landsberg musste fürs erste verschoben, später leider komplett abgesagt werden.
Der Amateurtheaterverband entschied sich schließlich, die Trophäen und Urkunden den Preisträgern auf dem Postweg zukommen zu lassen, wobei es zum eingangs erwähnten Missgeschick kam. Die verschiedenen ausgezeichneten Theatervereine tauschten die durcheinandergeratenen Preise in den vergangenen Tagen nun gegenseitig wieder aus, damit jetzt schlussendlich jeder den richtigen Larifari in seinen Händen halten kann. „Die kleine Irrfahrt des Preises hat bei uns eher die Vorfreude noch gesteigert, war also überhaupt kein Problem“, versichert der Regisseur der Erfolgs-Inszenierung von 2019, Wolfgang Schiffelholz.
Der Verband Bayerischer Amateurtheater e.V., seines Zeichens der größte Landesverband für die darstellenden Künste in Deutschland und zurückblickend auf eine fast 100-jährige Geschichte, vergibt alle zwei Jahre in fünf Kategorien den Amateurtheaterpreis „Larifari“. Dieser geht neben einer Urkunde auch mit einer Bronze-Trophäe einher und ist außerdem mit einem Geldbetrag dotiert. Um ihn zu erhalten, muss sich ein Ensemble laut den Vorgaben des Verbandes besonders von anderen hervorheben und seine künstlerische Arbeit muss repräsentativ und wegweisend für das Amateurtheater sein, was den Theaterspielern der Großen Kreisstadt offenbar aufs Trefflichste gelang. In seiner Laudatio auf die Donauwörther Bühne schrieb Landesspielleiter Gerhard Berger, die Inszenierung von „My fair Lady“ habe „einen Glanzpunkt für das Amateurtheater gesetzt“ und zeige „keinen qualitativen Unterschied zu einer professionellen Aufführung“.
Der erste Vorsitzende des Theatervereins Donauwörth, Andreas Schiffelholz, zeigte sich angesichts dieser Worte glücklich und stolz und betont, er sehe den Preis in erster Linie als Anerkennung der Gemeinschaftsleistung des Vereins. Denn anders als bei anderen Tätigkeiten komme es beim Amateurtheater noch wesentlich mehr auf den Beitrag jedes Einzelnen an. Deshalb wolle man den großen Erfolg auch mit dem gesamten Verein feiern, sobald die Corona-Maßnahmen dies wieder erlaubten. Auf Grund dieser Maßnahmen sei aber leider auch nach wie vor die kommende Saison noch recht unsicher, in der man sich den Klassiker „In 80 Tagen um die Welt“ von Jules Verne vorgenommen habe. Noch könnten keine Proben dafür durchgeführt werden, Schiffelholz zeigte sich aber zuversichtlich, dass bis zur geplanten Premiere durch mannigfaltige Lockerungen im Infektionsschutz alles auf die Beine gestellt werden könne. Schließlich sei der Amateurtheaterpreis auch Ansporn, das Publikum weiterhin so qualitativ hochwertig zu unterhalten wie 2019, als man den „Larifari“ gewann. (pm)