Inhalt des Treffens war einerseits über den aktuellen Stand hinsichtlich der Reaktivierungsbestrebungen zwischen Dombühl und Wilburgstetten zu informieren und weiterhin einen Dialog zwischen den Lokalpolitikerinnen und Lokalpolitikern aus dem Landkreis Ansbach und dem Landkreis Donau-Ries ins Leben zu rufen, um die Reaktivierungsbestrebungen bis Nördlingen weiter entschieden voran zu bringen. Die Initiative hatte im Herbst vergangenen Jahres eine Petition ins Leben gerufen, welche im Januar durch das Arrangements MdL Alfons Brandls an die ehemalige Verkehrsministern Schreyer übergeben wurde.
Für das anstehende Petitionsverfahren im Juni dieses Jahres sicherte Grünen-Landtagsabgeordnete Eva Lettenbauer aus Donau-Ries der Initiative ihre aktive Teilnahme im Landtag zu. Hinsichtlich des nördlichen Streckenabschnitts der Romanischen Schiene von Dombühl bis Wilburgstetten informierten Dinkelsbühls Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer und Landrat Dr. Jürgen Ludwig die Anwesenden über die aktuellen Entwicklungen zur Finanzierung der Strecke. So konnte in den letzten Wochen erreicht werden, dass der Freistaat Bayern das Projekt für die Auszahlung von GVFG-Mitteln beim Bund angemeldet hat. Somit hat die Umsetzung für den Freistaat höchste Priorität und es steht jetzt eine bis zu 90-prozentige Förderung der Reaktivierung bis Wilburgstetten im Raum. Um hierzu die Voraussetzungen zu schaffen, galt es in der letzten Zeit nochmals ein weiteres Gutachten einzuholen, da die im Jahre 2012 ausgesprochene Bestellgarantie als Finanzierungsgrundlage nicht ausreichend genug war.
Die Zahlen reichen noch nicht aus
Michael Frank von der Mittelfränkischen Eisenbahnbetriebsgesellschaft (MEBG) stellte eine Sanierungsdauer der Gleise von etwa zwei Jahren in Aussicht. Aktuell findet nur Güterverkehr zur Firma Rettenmeier in Wilburgstetten statt. Erster Bürgermeister Michael Sommer verbindet diesen Erfolg mit der Hoffnung, dass bald auch wieder Personenverkehr angeboten wird. Zwischen Wilburgstetten und Nördlingen wiederum stellt sich die Sachlage komplett anders dar, da hier bislang keine Bestellgarantie vorhanden ist. So stellte Paul Hettler, Sprecher der Initiative „Mission Bahnstation“, die Zahlenlage für die zur Aussprache der Bestellgarantie notwendigen 1000 Personenkilometer dar. Aktuell läge man hierbei noch darunter, allerdings stammten diese Fahrgastprognosen noch aus dem Jahr 2017/2018.
Peter Moll, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion im Landkreis Donau-Ries, bekräftigte in seinem Wortbeitrag den Wunsch, auch im Ries nun mit den Reaktivierungsbestrebungen weiter voranzukommen und möchte im ÖPNV-Ausschuss darauf hinwirken, möglichst bald auf Grundlage aktuellen Zahlenmaterials weiterarbeiten zu können. Weiterhin forderte er eine Umstrukturierung des bereits bestehenden ÖPNV-Netzes hin zur Schiene. Gemeinsam mit Hans Unger aus Feuchtwangen strebt er einen Austausch der 15 Mitgliedern der SPD-Kreistagsfraktionen im Landkreis Ansbach und Donau-Ries an.
Nördlingen als Hauptknotenpunkt
Um die in den letzten Jahren im Landkreis Ansbach erworbenen Erfahrungen auch im Ries nutzbar machen zu können, verständigten sich Rita Ortler, 2. Bürgermeisterin von Nördlingen, und Christoph Hammer, Oberbürgermeister von Dinkelsbühl, auf einen gemeinsamen Austausch der beiden Stadträte der vormaligen freien Reichsstädte. So könne man die Expertise auch bei den dortigen Reaktivierungsbestrebungen weiter nutzbar machen.
Alle vor Ort Beteiligten waren sich schließlich einig, dass die Bahn und ein ausgearbeitetes ÖPNV-Konzept die Mobilität in den Regionen entschieden voranbringen würden. Mit den Ergebnissen des nun erfolgten Austauschs möchte man nun gemeinsam die nächsten Aufgaben angehen und miteinander an den notwendigen Weichenstellungen arbeiten, damit hier möglichst rasch ein weiteres Vorankommen gerade im Hinblick auf die Situation im Landkreis Donau-Ries erfolgen kann. In gleichem Maße möchte man ebenso die Reaktivierung der Hesselbergbahn von Gunzenhausen über Wassertrüdingen nach Nördlingen vorantreiben. Eva Lettenbauer schlug hierfür eine öffentliche Informationsveranstaltung mit der Initiative „Verbindung zwischen Freunden“ über die Vorteile beider Bahnabschnitte bis Nördlingen vor. So kann letztlich über die Verbindung mit Nördlingen als Hauptverkehrsknotenpunkt ein Ringschluss aller in der Region vorhandenen Bahnlinien erfolgen.
So waren sich die Teilnehmer des Treffens in Feuchtwangen am Ende alle einig: „Wir alle wollen die Bahn und ziehen gemeinsam an einem Strang!“ (pm)