Der Wemdinger Stadtrat hat sich in seiner jüngsten Sitzung einstimmig für die Teilnahme an der landkreisweiten Umsetzung des Rufbus-Systems ausgesprochen. Das Konzept sieht eine Einteilung des Landkreises in fünf Zellen vor. Dies sei laut Bürgermeister Dr. Martin Drexel die kleinstmögliche und kostengünstigste Option.
Wemding wird demnach der Zone "Jura" zugeordnet, die u.a. auch Monheim, Otting und Weilheim beinhaltet. Wünschenswert wäre es, wenn auch Harburg zur Gebietskulisse "Jura" gehören würde. So könne man dann bespielsweise von Harburg zum Ottinger Bahnhof und dann weiter nach Nürnberg fahren oder über Aalen direkt nach Stuttgart, so Gottfried Hänsel.
Pilot-Projekt NÖMobil übernehmen
Wie Hänsel weiter erläuterte, könne man das Pilot-Projekt NÖMobil fast eins zu eins übertragen. Das Mobilitätsangebot richtet sich vor allem an Senior*innen, Menschen ohne Führerschein, Personen mit Kinderwagen und Jugendliche.
Bei 30.000 Einwohner*innen in den Teilorten der Zone würden über 400 Haltepunkte angefahren. Das Prozedere sei denkbar einfach. Man bestellt sich eine Stunde im Voraus den Rufbus. So werden beispielsweise in Löpsingen elf Haltepunkte angefahren. Das bedeutet im Umkehrschluss kurze Wege von der Wohnung zur Haltestelle. Gleiches gilt auch für das Fahrtziel. Aktuell ist geplant, dass die Busse unter der Woche von 6:00 bis 21:00 Uhr fahren sollen, Freitag und Samstag bis 0:00 Uhr.
Abrechnung nach Fahrgastzahlen
Dabei sprach sich das Gremium klar dafür aus, dass die Abrechnung nicht auf der Einwohnerzahl der jeweiligen Kommune, sondern auf der Zahl der tatsächlichen Fahrgäste basieren soll.
Zu bedenken sei, dass es wohl auch Gemeinden gäbe, die sich an den Schnittstellen der Zonen befinden und deshalb mit der Zonen-Zuordnung nicht ganz zufrieden sein werden. So seien beispielsweise Alerheim, Fessenheim oder Laub eher in Richtung Wemding orientiert. „Die Zentralität Wemdings im VG-Bereich muss dabei auf jeden Fall erhalten bleiben“, so Dr. Drexler.
Umsetzung erst 2023
Im Mai wird sich der Stadtrat noch einmal konkret mit dem Thema befassen. Einen entsprechenden Beschluss will der Kreistag im Juli fassen. Vor 2023 ist allerdings nicht mit einer Umsetzung zu rechnen. Im Raum steht bislang auch noch die Frage, inwiefern der fränkische Raum angebunden werden kann.