Ende 2014 wurde das Schulgebäude der Grund- und Mittelschule Asbach-Bäumenheim zum ersten Mal vom Gemeinderat und Schulverbandsmitgliedern besichtigt und in der Folge die Generalsanierung der Schule beschlossen. Schon damals zeigte sich, dass das Gebäude nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine Schule entsprach. Ein Zustand, der sich in den vergangenen acht Jahren kaum verändert hat und der sich während einer Führung durch das Schulgebäude im Vorfeld der Info-Veranstaltung deutlich zeigte: Veraltete Technik im EDV-Bereich, veraltete Klassenzimmer und Sanitäranlage, eine Schuleinrichtung, die nicht mehr den heutigen Standards entspricht und eine Mittagsbetreuung, die aus Platzmangel im Keller des Altbaus untergebracht ist. "Natürlich versuchen wir den Kindern hier ein möglichst gutes Lernumfeld zu bieten, aber die aktuellen Voraussetzungen sind eine große Herausforderung für uns alle", erklärt Direktor Stephan Lingel entsprechend.
Architekturbüro empfiehlt Neubau
Auch aus diesem Grund wurde bereits vor mehreren Jahren eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, in die das Architekturbüro Krug Grossmann 2020 einstieg. Zur etwa selben Zeit sei, so Bürgermeister Martin Paninka "erstmals über einem Schulneubau diskutiert worden". Die Machbarkeitsstudie wurde auf der gestrigen Informationsveranstaltung in der Aula der Grund- und Mittelschule Asbach-Bäumenheim entsprechend vorgestellt. Demnach sei die Gebäudetechnik komplett veraltet, die Gebäudehülle nicht auf die aktuellen Energievorschriften ausgelegt und auch die Grundrisse des Gebäudes entsprächen nicht den heutigen pädagogischen Anforderungen, so Peter Franck, Architekturbüro Krug Grossmann. "Die Sanierungskosten würden bei über 80 Prozent der Neubaukosten liegen, weshalb eine staatliche Förderung fraglich wäre. Für uns ergibt sich daraus die klare Konsequenz, dass eine Sanierung schon allein aus wirtschaftlicher Sicht keinen Sinn macht und wir einen Neubau des Schulgebäudes empfehlen", erklärt Franck weiter.
Entscheidung über weiteres Vorgehen bereits gefallen
Ähnlich gelagert ist die Situation laut MBS in Bezug auf Sport- und Schwimmhalle. Auch hier empfiehlt die das Architekturbüro einen Neubau, allerdings mit einer Ergänzung: Anders als bisher würden sich die beiden Sportstätten dann nicht wie aktuell in einem, sondern in zwei separaten, ebenerdigen Gebäuden befinden, die über den Gesamtkomplex "Schul- und Sportzentrum" mit der Grund- und Mittelschule verbunden sind. Im Rahmen einer interkommunalen Informationsveranstaltung wurde im Vorfeld bereits entschieden, dass die Variante eines Neubaus mit folgenden Parametern weiterverfolgt wird:
- Neubau der Grund- und Mittelschule im nördlichen Bereich
- Neubau einer 2-fach Sporthalle östlich angrenzend zu den bereits bestehenden Sportflächen
- Parkdeck südöstlich nähe B2
- Hallenbad mit Sauna an südwestlicher Ecke als markanter Auftakt am Ortseingang
Nachhaltiges Familien- und Schulschwimmbad
Klar ist hingegen bislang nicht, wie das Hallenbad Asbach-Bäumenheim - als eines der wenigen verbliebenen im Landkreis Donau-Ries - letztendlich umgesetzt wird. Michael Haller, Vorsitzender der Wasserwacht Asbach-Bäumenheim, hat sich mit seinem Verein in den vergangenen Jahren intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. "Das neue Hallenbad in Asbach-Bäumenheim soll ein nachhaltiges Familien- und Schulschwimmbad werden, das auf das Schwimmenlernen optimiert sein wird und von allen Personengruppen genutzt werden kann. Es soll freundlich, hell, praktisch gestaltet und übersichtlich sein", erklärt Haller. Gerade in Hinblick auf den Schulschwimmunterricht sei das neue Hallenbad unerlässlich, so Haller weiter.
Kosten in Höhe von rund 50 Millionen Euro
Was die Kosten des künftigen Leuchtturmprojekts angeht, wurde bereits ein finanzieller Rahmen ausgearbeitet und vorgestellt. Demnach würde das neue Sport- und Schulzentrum wohl zwischen 46 und 50 Millionen Euro kosten. Eingerechnet wäre hierbei laut Gunther Wild (Die Städtebau Kommunalberatung Südbayern), schon eine Sicherheitsreserve für mögliche Kostensteigerungen in Höhe von 18 Prozent. "Ähnlich wie bei anderen Projekten dieser Größenordnung ist Zeit hier im wahrsten Sinne des Wortes Geld", erklärt Wild und mahnt deshalb zur "möglichst raschen Fortsetzung" des Verfahrens. Nach Abzug der geschätzten staatlichen Förderung würden so lediglich für den geplanten Neubau der Schule Kosten in Höhe von mindestens 16,3 Millionen Euro auf die beteiligten Gemeinden zukommen: Asbach-Bäumenheimwürde davon voraussichtlich 82 Prozent tragen. Die restlichen Kosten müssten Mertingen (10 Prozent) und Oberndorf (8 Prozent) tragen. "Hierbei handelt es sich lediglich um eine erste Annahme. Der genaue Verteilungsschlüssel wird aktuell noch von den Gemeinden verhandelt", so Wild.
Fertigstellung nicht vor 2030 - Lettenbauer sagt Unterstützung zu
Ähnliches gilt für die Umsetzung des Hallenbades. Aktuell würde sich neben Asbach-Bäumenheim, Mertingen und Oberndorf auch die Gemeinde Tapfheim beteiligen. "Es besteht Einigkeit in allen Gemeinden sowie deren Gremien, dass wir unbedingt weiterhin ein Hallenbad brauchen", erklärt Martin Paninka. Der Kostenrahmen beläufe sich hier wohl auf rund 14 Millionen Euro, zumindest dann, wenn das Bad um eine Sauna ergänzt wird. Auch MdL Eva Lettenbauer (Bündnis 90/ Die Grünen) war zu Gast und sicherte zu, sich auf Landesebene für das Projekt im Speziellen und für mehr Fördergelder für die Sanierung von Hallenbädern in Bayern einsetzen zu wollen. Für die ehemalige Rettungsschwimmerin Lettenbauer "eine Herzensangelegenheit".
Wann das Bauprojekt letztendlich umgesetzt wird, liegt auch daran, wie schnell in den jeweiligen Gemeinden über noch offenen Fragen entschieden wird. Wo werden die Schulkinder bei einem Abriss des Gebäudes unterrichtet? Wo können Sportveranstaltungen durchgeführt werden, während die Halle neu gebaut wird. Kann das alte Hallenbad erst abgerissen werden, wenn das neue Hallenbad steht? Ein erster Entwurf der Rahmentermine zeigt zumindest, dass eine Fertigstellung des Gesamtkomplexes vor 2030 unrealistisch erscheint. In einem ersten Schritt wurde mittlerweile das Planungsverfahren europaweit ausgeschrieben. Weil alleine diese Ausschreibung sechs Monate läuft, ist aktuell nicht mit einem Baubeginn vor 2024 zu rechnen.