„Es ist ein erhebendes Gefühl, Sie hier vor dieser prächtigen Kulisse begrüßen zu dürfen!“, mit diesen Worten hieß Friedrich Hertle, Vorstand Kulturstiftung Harburg, das Publikum bei der diesjährigen Serenade im Schlosshof der Harburg willkommen.
Unter den Gästen aus Politik, Geistlichkeit und Wirtschaft waren auch Paul Soldner und Georg Schmid. Sie waren es, die vor 26 Jahren die Idee für das Benefizkonzert „Der Landkreis musikalisch vereint“ hatten. Seitdem bestreiten in ersten Linie die Stadtkapellen Harburg, Donauwörth und Nördlingen diese ganz außergewöhnlich musikalische Darbietung. Der Eintritt ist frei. Die Spenden kommen der Kartei der Not und der Kulturstiftung Harburg zu Gute.
Das Programm der Harburger Serenade
In gewohnter Manier führte Moderator Jörg Martin durch das Programm. Nach dem Begrüßungsstück „Wir grüßen mit Musik“ von Siegfried Rundel, das die rund 150 Musiker*innen der drei Orchester gemeinsam spielten, nahm die Stadtkapelle Harburg unter Leitung von Franz Fischer das Publikum mit „Eighties Flashback“ mit auf eine Zeitreise in die 80er Jahre.
Darauf folgten die bekanntesten Melodien aus den James Bond Filmen. Martin nutze die Vorlage und kündigte den Donauwörther Dirigenten Josef Basting entsprechend an. Als Julius Fucik das Stück komponierte, hieß es noch „La Rosa di Toscana“, bei der Uraufführung jedoch änderte er den Namen in „Florentiner Marsch“.
Nach den Worten des Moderators sei die Stadtkapelle Nördlingen „das Idealmodell eines sinfonischen Blasorchesters“ für diesen meistgespielten Marsch. Nicht weniger bekannt ist die Polka „Der Strohwitwer“ von Ernst Mosch, mit der die Donauwörther das Konzert fortsetzten, gefolgt von „Lord of the Dance“, gespielt von der Stadtkapelle Nördlingen unter Leitung von Armin Schneider.
Die Harburger interpretierten „Nessaja“ von Kurt Gäble und im Anschluss zeigten die Nördlinger, dass sie nicht nur Blasmusik können, sondern auch Dixie mit dem „Original Dixieland Concerto“. Vor allem das Waschbrett-Solo begeisterte die Zuhörer*innen. Ebenso schwungvoll ging es dann mit den „Italo Pop Classics“ mit der Stadtkapelle Donauwörth weiter.
Das erfolgreiche Konzert von den Zuschauern bejubelt
Nach diesem bunten Reigen aus verschiedenen Genres neigte sich das Konzert bereits dem Ende entgegen. Traditionell musizierten beim „Coburger Marsch“ erneut alle drei Kapellen wieder gemeinsam. Aus den Burgfenstern brillierten André Schneider (Nördlingen), Peter Schmidbaur (Harburg) und Gerd Ferner (Donauwörth) mit ihren Trompeten-Soli, die die Zuhörer*innen mit einem tosenden, eigentlich nicht üblichem Zwischenapplaus honorierten.
Während das Publikum bei dem Marsch „Dem Land Tirol die Treue“ eifrig mitsang, zeigten sich die Musiker*innen eher verhalten, was aber durchaus nachvollziehbar ist, denn sonst würden sie einen Chor der Kapelle vorziehen. Eigentlich wäre „Guten Abend, gute Nacht“ von Alexander Stütz der letzte Titel gewesen, doch die Zuschauer*innen beharrten mit Standing Ovation auf einer Zugabe. Das Gemeinschaftsorchester ließ sich nicht lange bitten und legte den „Bayerischen Defiliermarsch“ und die „Bayernhymne“ auf.