Mehrere Strecken vom kurzen 15 Kilometer Einsteigertrail bis hin zur Königsdistanz von 110 Kilometer und 6500 Höhenmeter im Auf- und Abstieg wurden von Freitag bis Samstag gestartet. Die beiden Rieser Kraftwerk Athleten Nicole Fischer und Matthias Stelzle reisten top vorbereitet an und bereiteten sich auf ihren Start am Freitag Abend um 22 Uhr vor.
Aufgrund von Gewitterwarnungen entschied der Veranstalter auf die Schlechtwetterstreckenvariante zu switchen, was sich im Nachhinein als sehr sinnvoll herauskristallisierte, denn ca. 1 Stunde nach dem Start gab es das vorhergesagte Gewitter mit Starkregen, der die Läuferinnen und Läufer nun auf dem Tauernradweg traf.
Gut 35 Kilometer ging es relativ flach in Richtung Enzinger Boden, wo der erste ernstzunehmende Anstieg in Richtung Rudolfshütte wartete. Die meisten Athleten zogen sich an der Verpflegungsstation komplett um, weil die Strecke sich jetzt bis auf 2500 m hoch schlängelte.
Über die Kalser Tauern auf 2515 m Höhe ging es in einem rasanten Abstieg über das Dorfer Tal hinab zum Kalser Tauernhaus, wo die Athleten auch eine zünftige Akkordeoneinlage erwartete. Nach weiteren 10 Kilometer Forststrassen gelangte man schließlich zur wohlverdienten Verpflegung in Kals. Dort gab es die Möglichkeit Drop Bags zu deponieren, um sich erneut umzuziehen und Kraft für die 2. Hälfte des Rennens zu tanken. Über die Greiwiesen und das Luckner Haus ging es dann über herrliche Wiesen mit toller Sicht auf den Grossglockner auf das Dach der langen Glocknerrunde, der Glorer Hütte auf 2.642 m.
Über die Salmhütte, der Stockerscharte (2.465 m) im schwierigen Downhill ging es dann in Richtung Glocknerhaus mit Blick auf die Pasterze, wo eine weitere grosse Verpflegung wartete.
Dort angelangt trafen Nicole und Matthias auf einen altbekannten Lauffreund aus Garmisch Partenkirchen, der mittlerweile alleine unterwegs war, weil seine Laufkumpanen aus unterschiedlichen Gründen abbrechen mussten.
Die Bergführer mahnten an dieser Stelle an, dass die Läufer, die sich noch im Stande fühlten, die Reise fortzusetzen, sich schnell auf den Weg zur Pfandlscharte machen sollten, da das nächste große Gewitter bereits in 2 Stunden vor der Tür stand.
Die drei Athleten machten sich nach mittlerweile 19 Stunden auf den Anstieg zu Pfandlscharte auf 2.663 m, wo sie auf einen weiteren Läufer aus Sachsen trafen.
Über ein ca. 400 Meter langes, steil abfallendes Schneefeld, das die Bergführer mit Seilen und Tritten etwas entschärft hatten, mussten die vier teilweise auf dem Hintern rutschend hinab in Richtung Abstieg zur Trauneralm.
Die Warnung des Bergführers am Glocknerhaus bestätigte sich und das Rennen wurde aufgrund des jetzt sehr schnell herannahenden Gewitters kurz nach der vierer Gruppe für die, sich noch im Anstieg befindenden Läufer abgebrochen.
Nach dem sehr langen und technischen Downhill erreichten die nun vier letzten verbleibenden Teilnehmer des GGUT schließlich die Trauneralm, wo es zunächst relativ flach in Richtung Ferleiten ging. Dort traf das Gewitter mit Starkregen dann auch das Tal und aufgrund der Blitzschlaggefahr und Hagel stellten sich die letzten Überlebenden, wie sie sich selbst nannten, in einem, zum Glück offenen alten Stall ca. 30 Minuten unter.
Als der Regen etwas nachließ, machten sie sich auf die letzten 20 Kilometer in Richtung Ferleiten und Fusch, wo es mit den Schlussläufern auf die letzten 800 Höhenmetern und dem abschliessenden Downhill, einem rutschigen und steilen Klammweg nach Kaprun zurückging und alle wohlbehalten um 2.35 Uhr nach insgesamt 28 Stunden, 37 Minuten ins Ziel einliefen.
Sie bewältigten eine Distanz von 122 Kilometer und 5500 Höhenmetern im Auf- sowie Abstieg. Die Glocknerrunde wird allen Beteiligten stets in Erinnerung bleiben! (pm)