Weihnachten

Kostbare Krippenkunst in Donauwörth

Neapolitanische Krippe Bild: Stadt Donauwörth / K. Göbner
Krippen gehören für viele Menschen untrennbar zu Weihnachten - sie sind schließlich das Herzstück der Weihnachtsgeschichte. Im Miniaturformat oder in Lebensgröße, aus Holz, Ton oder Papier, rustikal oder modern.

Die Vielfalt an Stilen und Interpretationen ist einzigartig und schier grenzenlos. In einer Sonderausstellung im Donauwörther Käthe-Kruse-Puppen-Museum sind ab 2. Dezember ganz besondere Kostbarkeiten der Krippenkunst aus unterschiedlichen Zentren des Krippenbaus von Neapel bis Grulich in Tschechien zu sehen.

Die Krippen stammen aus der privaten Sammlung von Familie Kristen, die über viele Jahre mit großer Leidenschaft und einem Blick für das Besondere zusammengetragen wurde.

Über die eigentliche Weihnachtsszene hinaus bieten sie spannende Einblicke in frühere Lebenswelten. In der Neapolitanischen Krippe stehen Figuren, Tiere und Requisiten aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Die Szenen entführen in das pralle Straßenleben Neapels vor 200 Jahren, während die eigentliche Krippendarstellung deutlich in den Hintergrund rückt. Eine Besonderheit, die diese Art von Krippen unter Kennern auf der ganzen Welt berühmt gemacht hat.

Ganz anders die Krippe aus Grulich, die den Betrachter in kleine Bergmannsdörfer rund um den tschechischen Ort entführt. Hier sind die Häuser im orientalischen Stil gehalten und das dörfliche Leben steht im Mittelpunkt.

Beeindruckend ist auch eine großformatige Kirchenkrippe, die Ende des 18. Jahrhunderts in einer Münchner Meisterwerkstatt für Krippenbaukunst gefertigt wurde. Sie zeigt eine Engelsgruppe, den Zug der Heiligen Drei Könige und natürlich ebenfalls die Krippenszene. Der zugehörige Paradiesgarten mit exotischen Tieren – gestaltet nach den damaligen Vorstellungen, die oft nicht mit der Realität übereinstimmten - und Adam ist eine Rarität, die ausgestellte Krippe sucht in ihrer Gesamtheit ihres Gleichen.

Ergänzend zu den historischen Krippen des 18. und 19. Jahrhunderts nimmt der Künstler Thomas Fackler mit einer aktuellen, künstlerischen Sichtweise Stellung zu der tief verwurzelten Tradition und lenkt den Blick auf die heutige Zeit.

Kinder können die Ausstellung mit einem Rätsel entdecken. Ist das Lösungswort gefunden, gibt es eine Überraschung. (pm)

Öffnungszeiten der Sonderausstellung (02.12.2023 – 04.02.2024):

Do – So 14:00 – 17:00 Uhr, in den Weihnachtsferien täglich (Heiligabend geschlossen)
Führung durch die Sonderausstellung mit der Leihgeberin M. Kristen:
09.12., 26.12. und 07.01. jeweils von 14:30 bis 15:30 Uhr.