Als am Fronleichnamstag 2022 das Requiem „Der sterbende Jesus“ von Antonio Rosetti in der Nördlinger Salvatorkirche aufgeführt wurde, war der Bayerische Rundfunk vor Ort und hat dieses selten zu hörende Werk aufgezeichnet. Inzwischen wurde eine CD produziert, die vor einigen Tagen erschienen ist. Paul Ritter (links) und Reinhold Seefried (rechts) sowie Präsident Johannes Moesus von der Internationalen Rosetti-Gesellschaft präsentieren stolz den Tonträger.
Neben den Sängerinnen und Sängern des Vokalensembles „BeckerPsalter“ aus Augsburg und dem Barockorchester „L’arpa Festante“ waren auch die Solisten Anna-Lena Elbert (Sopran), Anne Bierwirth (Alt), Georg Poplutz (Tenor) und Daniel Ochoa (Bass) bei der Einspielung dabei, so dass das Requiem, eines der Hauptwerke Antonio Rosettis, jetzt erstmals auf CD zu hören ist.
Rosettis Hauptwerk aus der Wallersteiner Zeit
Fest steht, dass das Passionsoratorium „Der sterbende Jesus“ 1785 in Wallerstein entstanden und ziemlich wahrscheinlich auch uraufgeführt wurde. Dort war Antonio Rosetti, der zu Lebzeiten in einem Atemzug mit Mozart genannt wurde, in Diensten des Fürsten als Hofkapellmeister angestellt.
Sein geistliches Werk verbreitete sich sehr schnell in ganz Mitteleuropa. „Der sterbende Jesus“ sei ein Hauptwerk Rosettis aus seiner Wallersteiner Zeit, erläutert Moesus, und habe sicherlich einige Zeit in Anspruch genommen. Man geht davon aus, dass Rosetti seinen Chef, den Wallersteiner Fürsten, überzeugen wollte, dass er auch geistliche Musik komponieren kann. Denn – so ist es überliefert – Rosetti hätte zusätzlich zu seiner Stelle als Hofkapellmeister auch gerne die Stelle des Chorregenten für sich beansprucht. Immer wieder drängte er Fürst Kraft Ernst, den amtierenden Kirchenmusiker zu versetzen, um sich selbst in geistlicher Musik zu verwirklichen und auch zusätzliche Einkünfte zu generieren.
Die CD kann für 15 Euro im Handel erworben werden oder bei Reinhold Seefried unter Tel. (09092) 1430 oder reinhold.seefried@t-online.de (pm)
