„Die Pflegekräfte von morgen sind die Stützen unserer Gesellschaft. Der Beruf ist rundum zukunftsträchtig. Es ist unsere Aufgabe, angehenden Pflegekräften die bestmöglichen Ausbildungsbedingungen zu bieten und den Pflegeberuf noch attraktiver zu machen,“ betonte Lettenbauer während ihres Besuchs in der Berufsfachschule für Pflege der Donau-Ries Kliniken in Donauwörth.
Vor Ort tauschte sich Lettenbauer insbesondere mit Praxisanleitern und -anleiterinnen aus. Sie gestalten gemeinsam mit den Lehrkräften die Ausbildung und sorgen für die Verknüpfung von Theorie und Praxis. Lettenbauer lobte das Engagement und die Motivation der Ausbildenden, die teilweise seit vielen Jahren in der Pflege tätig sind: „Ihr Einsatz und ihre Erfahrung sind unverzichtbar. Es ist bewundernswert, wie sie trotz der vielen Herausforderungen täglich mit Herzblut und Fachwissen zur Entwicklung der nächsten Generation von Pflegekräften beitragen“.
Mangel an Nachwuchskräften
Lettenbauer empfiehlt jungen Leuten die Pflegeausbildung in Donauwörth. Das Ausbildungsgehalt beginne bei über 1300 Euro und die fachlichen Inhalte seien sehr attraktiv. In den letzten Jahren hat der Pflegeberuf sowohl an Attraktivität als auch an Wertschätzung eingebüßt, was zu einem Mangel an Nachwuchskräften und einem zunehmenden Fachkräftemangel geführt hat. Diese Entwicklungen verstärken sich gegenseitig: Weniger Menschen entscheiden sich für den Pflegeberuf aufgrund der hohen Arbeitsbelastung, und die Arbeitsbelastung steigt weiter an, weil immer weniger Menschen diesem Berufsfeld tätig sein möchten.
Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, will Lettenbauer nicht nur an kleinen, lokalen Stellschrauben drehen, sondern eine mächtige Interessenvertretung für Pflegekräfte einführen: „Eine Landespflegekammer würde die Interessen der Pflegekräfte bündeln und mehr Einfluss und Mitbestimmung ermöglichen, wenn es um berufsrechtlich relevante Gesetze geht“. Schulleiterin Carmen Zieher stimmt zu: „Bis heute werden die Pflegeberufe weitgehend fremdbestimmt. In Anbetracht der wachsenden Herausforderungen dieser Branche ist das nicht mehr zeitgemäß. Eine starke Interessenvertretung ist notwendig, um mitentscheiden zu dürfen und dadurch die berufliche Attraktivität zu steigern.“
Im Gespräch wurde darüber hinaus deutlich, dass Pflege-Azubis aufgrund des frühen Arbeitsbeginns und der im Verlauf der Ausbildung wechselnden Einsatzorte Schwierigkeiten haben, ihren Arbeitsplatz rechtzeitig zu erreichen. Lettenbauer setzt sich bereits seit langem für entsprechende Verbesserungen im lokalen ÖPNV ein und wird dieses Engagement auch in Zukunft fortsetzen. Auch eine besondere PKW-Sondergenehmigung, mit wechselnden Zielorten solle geprüft werden. (dra)