Im Jahr 2028 soll Donauwörth in den Frühlings- und Sommermonaten "touristische Hotspot in Bayern" werden. Die Bayerische Landesgartenschau kommt in die Große Kreisstadt! Nachdem am Montag Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber die Urkunde für die Austragung der Landesgartenschau 2028 überreicht hatte, nahm am Dienstag die neugegründete GmbH ihre Arbeit auf. Als Geschäftsführer der Landesgartenschau Donauwörth 2028 GmbH hat die Stadt Patrick Wörle bestellt. Er ist Fachbereichsleiter der Immobilienwirtschaft bei der Stadt Donauwörth. Zweiter Geschäftsführer ist Maximilian Heyland, der unter anderem die Landesgartenschau 2024 in Kirchheim zu verantworten hatte.
Am Mittwoch folgte nun ein weiterer wichtiger Termin. Bis auf den letzten Platz war der Saal am Abend im Vhs-Gebäude besetzt. Bei einer Bürgerinfo-Veranstaltung am Mittwochabend, die im voll besetzten Saal der VHS stattfand und per Livestream übertragen wurde, informierten sich rund 150 Interessierte über die Pläne und Möglichkeiten der Gartenschau.
Drei neue Brücken in drei Jahren
Eine wichtige Botschaft, die Oberbürgermeister Jürgen Sorré verkündete: Ein Eröffnungstag soll nächstes Jahr festgelegt - und auch eingehalten werden! Vor Donauwörth liegt damit straffer Zeitplan. In nur dreieinhalb Jahren soll das blühende Gartenschaugelände entstehen, inklusive zweier Fußgänger- und Radbrücken über Donau und Wörnitz. Anders als in anderen Städten soll sich die Landesgartenschau in Donauwörth nicht nur auf ein großes Areal beschränken, sondern sich wie ein "grünes Band" durch die gesamte Stadt ziehen. Sogar die jüngsten Pläne für den Fuß- und Radweg über den Schneegarten hinauf zum Schellenberg und die Parkanlagen im neuen Alfred-Delp-Quartier werden in das Landesgartenschaukonzept einbezogen.
Bei der Infoveranstaltung führte Oberbürgermeister Sorré die Besucher*innen auf einen virtuellen Rundgang durch die Stadt und zeigte die geplanten Bauprojekte. Großer Vorteil: Donauwörth profitiert von einem vorhandenen Konzept, denn bereits 2007 hat sich die Stadt für eine Landesgartenschau beworben.
Das Herzstück der Landesgartenschau soll dabei das Gelände am Volksfestplatz in der Neuen Obermayerstraße sein, das in einen neuen Stadtpark umgewandelt wird. Parkplätze und ein neuer Volksfestplatz sind stattdessen auf ehemaligen Gewerbeflächen am Zusamweg (Sibinger-Gelände). Eine neue Fußgänger- und Radbrücke über die Donau verbindet den Parkplatz mit der neuen Parkanlage. Ein Spazierweg entlang des Donaudamms führt zur Parkanlage am Donauspitz. Dort, wo die Wörnitz in die Donau mündet, sollen Treppenstufen bis zum Ufer das Kleinod in der Innenstadt aufwerten. Auch die bereits geplanten Maßnahmen des City-River-Projekts, die zum Beispiel einen Kiesstrand entlang der Donau vorsieht sind im Konzept eingeschlossen. Eine weitere Fuß- und Radbrücke führt parallel zur Friedensbrücke auf die gegenüberliegende Uferseite, wo der Kaibach in die Wörnitz mündet.
Kaibachmündung soll freigelegt werden
Im Rahmen der Landesgartenschau wird endlich ein Verbindungsweg vom Donauhafen über den Kaibach bis zum Gehweg entlang der kleinen Wörnitz geschaffen werden. Der Kaibach, der unterirdisch die Kapellstraße quert und dann in die Wörnitz fließt, wird freigelegt. Entlang des Bachs soll ebenfalls eine kleine Grünanlage entstehen. Auch hierfür wurden bereits vor Jahren Pläne ausgearbeitet, die nun umgesetzt werden können.
Neuer Aussichtsbalkon oberhalb des Heilig-Kreuz-Gartens
Bereits heute ist klar, dass die Landesgartenschau weit über ihren Veranstaltungszeitraum hinaus Spuren in Donauwörth hinterlassen wird. Oberbürgermeister Jürgen Sorré betont, dass die Innenstadt dadurch „um Meilen nach vorne gebracht“ wird, denn die meisten Neuerungen wie Brücken, Parkanlagen und Wege bleiben dauerhaft bestehen. Auch ein neuer Stadtbalkon, der vom Münsterplatz aus zugänglich ist und eine Aussicht auf den Heilig-Kreuz-Garten und die Wörnitz bietet, wird die Innenstadt langfristig bereichern. Der Heilig-Kreuz-Garten selbst wird während der Landesgartenschau für temporäre Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt. Hier soll auch 2028 der Schwäbischwerder Kindertag stattfinden.
Maßnahmen für 25 Millionen Euro
Viele geplante Bauprojekte sind nur durch die Landesgartenschau umsetzbar. Sie macht landschaft- und städtebauliche Maßnahmen in Höhe von insgesamt 25 Millionen Euro in Donauwörth möglich - wobei die Stadt selbst allerdings nur einen Bruchteil davon tragen muss. "Diese Chance kommt so schnell nicht wieder", sagt Jürgen Sorré. Eine zweite wichtige Aussage, die der Oberbürgermeister bei der Bürgerversammlung überbrachte: Der Eigenanteil für die Stadt Donauwörth ist auf 8,2 Millionen Euro gedeckelt, verteilt sich auf sechs Jahre und ist in den städtischen Haushalt integreit. Sorré stellte zudem klar, dass zugunsten der Landesgartenschau keine anderen Projekte zurückgestellt werden müssen.
Bürgerbeteiligung erwünscht!
Die dritte wichtige Botschaft bei der Bürgerversammlung lautete: Bürger*innen können die Landesgartenschau aktiv mitgestalten, Ideen einbringen und als Verein oder Einzelperson bei der Programmgestaltung mitwirken. Dafür hat die Stadt ein Onlineformular eingerichtet, das Beteiligung erleichtert. Die große Resonanz bei der Bürgerversammlung zeigte: Donauwörth ergreift eine einmalige Chance und freut sich auf die Landesgartenschau 2028!