3. Mai 2017, 16:27

Der Integrationsgarten in Oettingen Neue Wege bei der Integration

Hier der Integrationsgarten in Oettingen
Bild: privat
In den letzten Wochen hat sich die ehemalige Grünfläche bei Siegenhofen deutlich verändert, denn hier entstand in den letzten neun Monaten ein Integrationsgarten.
Oettingen - Wenn man in den letzten Wochen die Stadt Oettingen in Richtung Lehmingen verließ, stellte man fast täglich Veränderungen fest. Die ehemalige Grünfläche bei Siegenhofen war umgepflügt und von Stadtrat Ludwig Däubler geeggt, gefräst und zur Bepflanzung vorbereitet worden. Gerade einmal 9 Monate ist es her, dass der Oettinger Gartenbauverein (OGV) den Beschluss fasste, mit der Stadt Oettingen das Projekt INTEGRATIONSGARTEN in Angriff zu nehmen. Sabine Koloska von der „Sozialen Stadt“ und Ernst Christ, 1. Vorsitzender des OGV und seine Vorstandschaft planten und realisierten in weiteren Schritten ein mobiles Gartenhaus und die Gesamtanlage mit ca. 40 Parzellen auf rund 800 Quadratmetern, einer größeren Spielfläche und einem Pavillion und ein mobiles Gartenhaus mit integrierten Geräteschuppen. Im harmonischen Miteinander hatte man das Projekt ohne professionelle Unterstützung im kalkulierten Kostenrahmen zügig durchgezogen. Den Organisatoren war es sehr wichtig, dass auch die Asylbewerber aktiv in die Arbeiten eingebunden werden. Bei der Einzäunung des Geländes mit einem Wildschutzzaun halfen dann die jungen Männer nach Kräften mit und bewiesen ihre handwerklichen Fertigkeiten und ihre Teamfähigkeit.
Die gegenseitige Unterstützung soll beim Bau von drei Hochbeeten und dem Anstrich des mobilen Gartenhauses eine Fortsetzung finden. Am 7. April war Tag der Verpachtung der Parzellen. Es sollte möglichst eine Mischung aus Vereinsmitgliedern, Flüchtlingen bzw. Asylbewerbern und Oettingern ohne Bindung an den OGV werden. Nach wenigen Tagen hatten alle Flächen einen Pächter gefunden und das sogar in der gewünschten Verteilung. Ende April wurde es dann am letzten warmen Tag lebendig auf dem Gelände: Kartoffeln wurden mit historischen Geräten gelegt. Beete wurden gehackt und vorbereitet für die Aussaat. Eine Beobachtung am Rande gibt Anlass zur Hoffnung für das künftige Miteinander. Meine Frau steckte Zwiebel in die Erde, eine iranische Frau beobachten sie kurz und macht dann begeistert mit. Sie würden am liebsten gleich noch Tomaten pflanzen doch Margot Jaumann meinte dafür sei es noch zu früh und zu kalt. Wie recht sie hatte. Die Frauen hätten Margot am liebsten gleich zur Beraterin und ständigen Ansprechpartnerin ernannt. Fazit beim Blick aus dem mobilen Gartenhaus: Fröhliche, spielende Kinder, die den Dackel Seppi besonders gern einbeziehen; Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen, die einander wertschätzen und friedlich miteinander umgehen auch wenn es sprachlich schwierig ist. Dies hatte man sich erhofft und dafür hatte man sich eingesetzt, viel Zeit und Kraft hatte man aufgewendet. Hoffentlich bleibt es so! (pm)