Vor 50 Jahren, im Jahr 1972, sollten durch die Gebietsreform in Bayern straffere kommunale Strukturen geschaffen werden. Mit dieser Umstrukturierung sollte sichergestellt werden, dass die bayerischen Landkreise und Kommunen noch leistungsfähiger werden. Der Preis für die damals bestehenden Landkreise Donauwörth und Nördlingen – aus zwei Landkreisen wurde einer. Die Folgen für ganz Bayern: Aus insgesamt 143 Landkreisen wurden 71.
23 der 48 Kreisfreien Städte, die es zu diesem Zeitpunkt gab, verloren ihre Kreisfreiheit. Der Ausgleich dafür: Der Titel „Große Kreisstadt“ sowie begrenzte zusätzliche Rechte gegenüber den sonstigen Gemeinden des jeweiligen Landkreises. Aus den vielen eigenständigen Gemeinden wurden größere Verwaltungseinheiten. Das Ziel des Freistaates war es, durch die Reform leistungsfähigere Gemeinden und Landkreise zu schaffen, die effizienter arbeiten würden. Aus den Altlandkreisen Nördlingen und Donauwörth entstand zu diesem Zeitpunkt der Landkreis Donau-Ries. Trotz zahlreicher Proteste und Reibereien stand am 2. November 1971 der neue Landkreis Donau-Ries fest. Während Nordendorf, Gundelsheim und Ellgau wegfielen, wurde der Landkreis um Tapfheim (ehemals Landkreis Dillingen) und das Lechgebiet, das vorher zum Landkreis Neuburg gehört hatte, erweitert. Der Amtssitz wurde nach Donauwörth verlegt.
Das NÖ-Kennzeichen kehrt zurück
Hatten nach Gründung des „neuen“ Landkreises alle Autos das DON-Kennzeichen getragen, kehrte 2013 auf Initiative von Nördlingern das NÖ zurück und erfreut sich seitdem wachsender Beliebtheit und das nicht nur in Nördlingen, sondern auch in Donauwörth und Rain. Letzteres gehörte vor der Gebietsreform sogar zum Landkreis Neuburg an der Donau und trug das Kennzeichen ND. Mittlerweile ist das NÖ-Kennzeichen nicht nur im Ries sondern auch im Bereich des Altlandkreises Donauwörth verbreitet.
Zwar wird der Landkries Donau-Ries heuer 50 Jahre alt, das dazugehörige Landkreis-Wappen ist allerdings erst 45 Jahre alt. Denn dieses erhielt der Landkreis erst im Jahr 1977.
Magazin zum Jubiläum
Fünf Jahrzehnte sind seit dieser weitreichenden und teils auch einschneidenden Reform ins Land gezogen. Genug Zeit, um zu einem Landkreis zusammenzuwachsen und sich als facettenreiche und wirtschaftsstarke Region zwischen Donau und Ries zu etablieren und zu präsentieren.
Zum Landkreisjubiläum hat Donau-Ries-Aktuell eine Sonderausgabe aufgelegt, in dieser findet ihr interessante Fakten, politische Betrachtungsweisen sowie persönliche Worte von Menschen, die aus den beiden Altlandkreisen oder den eingemeindeten Gebieten stammen, die bereits im „neuen“ Landkreis geboren wurden oder deren Wahlheimat das Donau-Ries ist. Derzeit wird das Magazin im Landkreis verteilt. Die Auslagestellen (dort ist das Magazin im Laufe der nächsten Woche erhältlich) findet ihr in der Google-Karte am Ende des Artikels.