Die letzte Rate wird heute, am 30. Oktober, zurückgezahlt
Donau-Ries - Am heutigen, 30. Oktober hat der Landkreis Donau-Ries die letzte Rate an die Sparkasse Donauwörth zurückgezahlt. Der Landkreis ist nun schuldenfrei. Nach den vorliegenden Statistiken kann davon ausgegangen werden, dass unser Landkreis damit gleichzeitig auch der einzige schuldenfreie Landkreis in Bayern ist. Landrat Stefan Rößle betont, dass damit nun eine solide Grundlage für die Erfüllung des weitreichenden Aufgabenspektrums und der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Landkreises Donau-Ries geschaffen ist. Der Kreistag hatte im Jahr 2008 auf Vorschlag des Landrats mehrheitlich ein Entschuldungskonzept verabschiedet. Der Schuldenstand des Landkreises betrug damals rund 25 Mio. Euro. Seither wurden die roten Zahlen kontinuierlich verringert. Das letzte Darlehen endete nun am 30. Oktober 2017.
Positive Auswirkungen aufgrund Wegfall von Zins und Tilgung
Die positiven Auswirkungen waren bereits in den zurückliegenden Haushaltsjahren spürbar. Für Zins und Tilgung mussten Jahr für Jahr weniger Haushaltsmittel eingeplant werden. Den erfolgreichen Abschluss des Entschuldungskonzeptes möchte Landrat Rößle nochmals zum Anlass nehmen, daran zu erinnern, dass trotz des 2008 begonnenen Schuldenabbaus durch den Landkreis zahlreiche Investitionsmaßnahmen durchgeführt werden konnten. Beispiele sind unter anderem die Baumaßnahmen an den Gymnasien in Donauwörth, Oettingen und Nördlingen, an den Berufsschulen Nördlingen und Donauwörth und an der Realschule Wemding oder der Ausbau der Kreisstraßen und der Infrastruktur. Der Weg für solide Finanzen konnte somit geebnet werden, ohne Einschnitte bei der Erfüllung der Landkreisaufgaben vorzunehmen, so Landrat Rößle.
"Wir wollen unseren Kindern Chancen bieten und keine Schulden hinterlassen"
Der eingeschlagene Weg der Entschuldung des Landkreis Donau-Ries wurde trotz teilweise erheblicher Widerstände konsequent bis ans Ziel gegangen. Im Rahmen dieses Prozesses wurden dabei die Interessen der Kommunen immer im Auge behalten. Eine Erhöhung der Kreisumlage, wie zuletzt in 2016 von 46,5 auf 48,5 Prozent, wurde nicht wegen des Entschuldungskonzeptes erforderlich, sondern aufgrund der hohen Investitionen im Schulbereich. In der Vergangenheit mussten für den Schuldendienst durchschnittlich rund 2,5 Mio. Euro pro Jahr aufgewendet werden. Insgesamt entstanden dem Landkreis im Zeitraum von 1996 bis 2016 für Zins und Tilgung Kosten in Höhe von rund 50 Mio. Euro. Aufgrund der Schuldenfreiheit des Landkreises können diese frei werdenden Mittel nun zur nachhaltigen Entlastung der Kommunen beitragen. Bereits 2017 konnte die Kreisumlage wieder um einen Prozentpunkt auf aktuell 47,5 Prozent gesenkt werden. In den kommenden drei Jahren soll die Umlage jährlich um einen weiteren halben Prozentpunkt auf dann noch 46 Prozent im Jahr 2020 gesenkt werden. Das Konzept des Landkreises Donau-Ries war deshalb keine Entschuldung zu Lasten der Kommunen, sondern letztendlich zur nachhaltigen Entlastung für die Kommunen.
Landrat Rößle ist daher überzeugt, dass es wichtig und richtig war, den Weg der Entschuldung zu beschreiten. „Wir wollen unseren Kindern Chancen bieten und keine Schulden hinterlassen“, so der Landrat. Denn ohne eine erdrückende Schuldenlast im Rücken wird es deutlich leichter gelingen, die vielfältigen Aufgaben der Zukunft zu erfüllen. Als Beispiel sei hier nur das 10-Jahresinvestitionsprogramm des Landkreises im Schulbaubereich genannt, das derzeit aktualisiert wird und ein Investitionsvolumen von rund 100 Mio. Euro umfasst. Nicht umsonst steht der Landkreis Donau-Ries mit seinen Kommunen laut Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaft (DIW) bundesweit auf Platz 3 bei den kommunalen Investitionen. (pm)