Am Gespräch nahm Pfarrer Benjamin Beck, die Einrichtungsleiterin Angelika Schäfer und zahlreiche Leitungskräfte von Wohngruppen teil. Die Landtagsabgeordnete und die Gesprächsrunde waren sich einig: Der Pflegenotstand ist bereits Realität. Weil Personal fehlt, mussten im Heim St. Vinzenz dringend benötigte Pflegeplätze gestrichen werden. Lettenbauer positioniert sich: „Dieser Abwärtstrend muss gestoppt werden. Ich will, dass die jetzige Generation aber auch meine Generation im Alter gut versorgt sind.“
Das Leitungsteam von St. Vinzenz sprach sich für höhere Wochenend- und Feiertagszuschläge und die Freistellung von Wohngruppenleitungen für Leitungs- und Organisationsaufgaben aus. Lettenbauer stimmte zu. Die Grüne berichtete, dass die Grünen im Bund neu in der Regierung bereits darauf hinarbeiten, den Pflegeberuf durch Steuerbefreiung von Zuschlägen attraktiver zu machen. Lettenbauer unterstrich, dass es ihr wichtig ist Lösungen für die Pflege endlich schnell umzusetzen, deshalb hatte sie bereits vor einigen Jahren vor ihrer Wahl in den Landtag, die Bundestagsabgeordnete und jetzige Staatssekretärin im Bundessozialministerium, Ekin Deligöz nach Wemding eingeladen.
Lettenbauer hat sich für ein einheitliches Personalbemessungsverfahren in der stationären Langzeitpflege eingesetzt und freut sich, dass dieses ab Juli umgesetzt wird, um Pflegekräften ausreichend Kolleginnen und Kollegen zu finanzieren. „Schlussendlich muss die teils noch vorhandene Gehaltslücke zwischen Kranken- und Altenpflege geschlossen werden. Die durch die Ampel-Regierung umgesetzte Pflicht zur tariflichen Bezahlung ist hier ein wichtiger Schritt“, ist ein weiteres Fazit Lettenbauers. Neben höheren Löhnen und guten Arbeitsbedingungen brauche es zukunftsfähige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
„So können mehr Menschen von den vielen schönen und attraktiven Seiten des Pflegeberufs überzeugt werden.“ Die Abgeordnete berichtete von Anträgen der Landtags-Grünen zur Stärkung sozialer Berufe in ganz Bayern, die im Landtag von der Regierungs-Mehrheit abgelehnt wurden. Nach dem ausführlichen Gespräch nahm sich die Abgeordnete die Zeit sich im Wohnbereich mit einigen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie weiteren Altenpflegekräften auszutauschen. Lettenbauer sieht das Potential der Pflege als attraktiven Arbeitsbereich mit guten Karriereoptionen und empfiehlt jungen Menschen, sich die Arbeit in der Pflege näher anzusehen. Die Abgeordnete lobt die Leistung des Personals, das „auf die individuellen Bedürfnisse der zu Pflegenden zugewandt und engagiert eingeht.“ (pm)