MdB Karl Bär und MdL Eva Lettenbauer beim Vortragsabend im Harburger Kratzhof. Bild: Elisa Pfaff
Um mehr Informationen über die Potentiale der Erzeugung und Vermarktung von Lebensmitteln vor Ort zur Verfügung zu stellen, lud die Landtagsabgeordnete Eva Lettenbauer den Bundestagsabgeordneten Karl Bär nach Nordschwaben ein.

Karl Bär ist Obmann der Grünen im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft und ausgewiesener Agrar-Experte. Bei einem Besuch auf dem Direktvermarkterhof der Familie Steidle in Wittislingen informierten sich die Abgeordneten über die Herausforderungen, mit denen Landwirtinnen und Landwirte derzeit konfrontiert sind.

Lettenbauer und Bär zeigten sich bei einer anschließenden Führung durch den Hofladen der Familie Steidle beeindruckt von der Vielfalt regionaler Produkte, die auf dem Wittislinger Hof angeboten wird.

Vortragsabend und Diskussionsrunde

Bei einem anschließenden, gut besuchten Vortragsabend auf dem Harburger Kratzhof stellte der Bundestagsabgeordnete Karl Bär eine Studie vor, die belegt, dass ein großer Teil der in Süddeutschland benötigten Lebensmittel regional produziert werden könnten. Im Rahmen der anschließenden Diskussionsrunde konnten zahlreiche anwesende Landwirtinnen und Landwirte ihre Wünsche an die Bundespolitik dem Bundestagsabgeordneten Bär mit auf den Weg geben.

Grünen-Abgeordnete Lettenbauer stellt mit Blick auf die Studienergebnisse und deren Bedeutung für den Landkreis Donau-Ries fest: „Die Staatsregierung hat keinen Plan, wie sie die Stärken der bayerischen Agrarwirtschaft unterstützen kann. Die Landwirtinnen und Landwirte vor Ort leiden stattdessen unter volatilen Preisen und zu geringen Absatzmärkten für regional oder ökologisch erzeugte Produkte. Hier muss der Freistaat handeln.“

Lettenbauer brachte das Anliegen aus der Region auch bereits in den Landtag nach München und setzt sich gemeinsam mit ihrer Fraktion im bayerischen Landtag dafür ein, dass zum Beispiel in Kitas, Krankenhäusern und anderen öffentlich getragenen Einrichtungen deutlich mehr regional erzeugte Lebensmittel auf den Speiseplan kommen. „Gutes Essen von hier, das ist gut für alle! Für uns Konsumentinnen und Konsumenten und vor allem für unsere Landwirte vor Ort, die sich dank eines Absatzmarktes ohne viele Zwischenhändler auf einen fairen Lohn für ihre Arbeit verlassen können.“

Förderprogramm zur regionalen Vermarktung

Lettenbauer freue sich sehr, dass mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir endlich die bäuerlichen Familienbetriebe wieder in den Blick genommen werden. So gibt es jetzt ein umfassendes Förderprogramm, das Höfe beim Umstieg zur regionalen Vermarktung ihrer Produkte mit bis zu 70 000 Euro Zuschuss unterstützt. Lettenbauer betont: „Wir brauchen ein gutes Miteinander von Verbraucherinnen und Verbrauchen und Landwirtinnen und Landwirten vor Ort und müssen uns regional unterstützen.“ (pm)