Das Kloster in Mönchsdeggingen kommt als Standort für das Geopark Ries Besucherzentrum infrage. Bild: Hans Bergdolt
Die Gemeinde Mönchsdeggingen bewirbt sich für das Geopark Ries Besucherzentrum mit dem Klosterareal als bevorzugtem Standort. Im Falle des Zuschlags könnte die gesamte Gemeindeverwaltung dorthin umziehen.

Es besteht Einigkeit zwischen der Eigentümerfamilie, der Gemeinde und der Pfarreiengemeinschaft Reimlingen mit der katholischen Kirchenstiftung Sankt Martin für die Bewerbung. Die Eigentümerfamilie bietet dafür verschiedene rechtliche Möglichkeiten an, um das gesamte Areal langfristig für ein Geopark Ries Besucherzentrum nutzbar zu machen. Die Gemeinde Mönchsdeggingen bringt sich finanziell ein und kann sich vorstellen, im Falle des Zuschlags, mit dem gesamten Rathaus, der  Gemeindeverwaltung und der gemeindeeigenen Bücherei in die neu geschaffenen Räumlichkeiten einzuziehen.

Im Geopark Ries Besucherzentrum mit Standort Kloster wird von der Gemeinde Mönchsdeggingen eine Begegnungsstätte für ehrenamtliches Engagement eingerichtet und unterhalten. Der Dorfverein Mönchsdeggingen e.V. bringt sich dabei maßgeblich ein. Angedacht ist unter anderem ein „Museum zum Anfassen“ zu entwickeln. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auch auf die reiche jüdische Geschichte des Ortes gelegt. Es werden Veranstaltungen in den Bereichen Natur- und Kultur initiiert und außerschulische Lernorte geschaffen.

Grundschule Mönchsdeggingen als "Geopark Ries Schule"

Die Gemeinde Mönchsdeggingen hat sich, nach dem Seminar zur Gemeindeentwicklung des Gemeinderates im Oktober 2021, auf die Fahne geschrieben, „Geopark-Gemeinde“ zu werden. Dafür wurden bereits konkrete Maßnahmen umgesetzt und weitere sind in Arbeit. So wurde beispielsweise bereits ein Parkplatz in der Almarinstraße für Besucherinnen und Besucher des Lehrpfades „Geotope Kühstein“ ausgewiesen und die Grundschule wird im laufenden Schuljahr das Zertifikat „Geopark Ries Schule“ erwerben. Zwei Mönchsdegginger Bürger haben aktuell das Zertifikat Geoparkführer erworben.

Ein weithin bekanntes Kulturgut wieder mit Leben zu füllen, ist auch ein großer Wunsch in der Bevölkerung vor Ort. Dies ist ein Ergebnis der Bürgerbeteiligung, die im Rahmen des laufenden Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) im Jahr 2021 durchgeführt wurde. Die einmaligen Vorzüge des Standorts Kloster Mönchsdeggingen sind in der vom Landkreis beauftragten Machbarkeitsstudie für ein Geopark Ries Besucherzentrum deutlich nachgewiesen und dargestellt.

Am Standort Kloster Mönchsdeggingen ist der Rieskrater und somit der Geopark unmittelbar erlebbar. Die Entscheidung für die Bewerbung in dieser Form und für den Standort Klosterareal Mönchsdeggingen ist im Gemeinderat einstimmig gefallen.

Dass in Mönchsdeggingen noch ein weiterer möglicher Standort für ein Geopark Ries Besucherzentrum vorhanden ist, belegt das Zwischenergebnis der vom Landkreis beauftragen Machbarkeitsstudie. Hier wurden neben dem Kloster Mönchsdeggingen auch die Standorte Geotop Lindle, der Wennenberg in Alerheim und Freizeitzentrum Almarin in Mönchsdeggingen bewertet. Im Ergebnis erreichten das Geotop Lindle und das Freizeitzentrum Almarin die nächsthohe Punktezahl.

Geopark Besucherzentrum als Alternative für das Almarin?

Auf dieser Grundlage und, da inzwischen eindeutig erkennbar ist, dass die Gründung eines „kommunalen Zweckverbandes“ für die Sanierung und den Betrieb des Almarin in der angestrebten Form leider nicht mehr zu erreichen ist, hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, den Standort Freizeitzentrum Almarin als alternativen Standort für ein Geopark Ries Besucherzentrum anzubieten.

Das Freizeitzentrum Almarin ist ebenfalls in dem Untersuchungsbereich des laufenden ISEK der Gemeinde Mönchsdeggingen. (Impulsgeber für die Aufnahme in die Städtebauförderung war dabei die „Eine Woche Almarin“ im April 2018). Sollte im Laufe des beginnenden Entscheidungsprozesses für das Geopark Ries Besucherzentrum eine tragfähige Lösung für die Sanierung und den Betrieb des Hallenbades Almarin entstehen, wird die Gemeinde Mönchsdeggingen die Entscheidungsträger umgehend informieren. (pm)