Oberbürgermeister Jürgen Sorré und Sportreferent Jonathan Schädle mit Stefan Langer (2. v. r.) und Felix Wischlitzki (2. v. l.), die beide als Sportler des Jahres ausgezeichnet wurden. Bild: Elmar Bschorer
Am Freitagabend fand in der Neudegger Halle die Donauwörther Sportgala statt. Erneut standen nicht nur sportliche Höchstleistungen, sondern auch jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement im Vordergrund.

"153 Sportvereine mit insgesamt rund 55 000 Mitgliedern. Wenn man dazu noch die Schützenvereine und seine Mitglieder zählt, sind über die Hälfte des Landkreises in Vereinen aktiv", stellte Roland Pickard vom Bayerischen Landessportverband gleich zu Beginn der Sportgala fest. Diese beeindruckenden Zahlen zeigen einmal mehr, wie wichtig und vielseitig die Sportlandschaft im Landkreis Donau-Ries ist. Gleiches gilt auch für die Stadt Donauwörth, die am Freitagabend in der Neudegger Halle in Donauwörth einmal mehr sportliche Höchstleistungen und jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement auszeichnete. Begleitet wurde der Festakt von spektakulärer Akrobatik der Abteilung Voltigieren des Reit- und Fahrvereins Donauwörth-Mertingen, beeindruckendem Showtanz der Cats Turnierformation der Blaumeisen Huisheim und musikalischer Untermalung durch die Stadtkapelle Donauwörth.

Eine lange Liste an Ehrungen, die Oberbürgermeister Jürgen Sorré und Sportreferent Jonathan Schädle vornahmen, standen auf dem Programm. Durch den Abend führte die Leiterin des Sachgebiets Schule und Sport, Anika Höß, gemeinsam mit Simon Srownal. Außerdem wurde das gesamte Programm von einer Dolmetscherin für Gebärdensprache übersetzt.

Stefan Langer und Felix Wischlitzki sind Sportler des Jahres

Der Grund hierfür: Der gebürtige Donauwörther und gehörlose Rennfahrer Felix Wischlitzki wurde als Sportler des Jahres ausgezeichnet. So nahm er im vergangenen Jahr erfolgreich an der Süddeutschen ADAC Kart Cup Meisterschaft teil und gewann diese bereits zum sechsten Mal, sicherte sich außerdem das Westdeutsche Pendant und sorgte bei der Europameisterschaft in der Slowakei in der Einzelwertung Leih-Kart für eine Sensation, als er den Europameistertitel gewinnen konnte. Jonathan Schädle erklärte in seiner Laudatio entsprechend: "Vor Ihnen steht der lebende Beweis, dass Träume wahr werden können - und dass unermüdlicher Einsatz, hartes Training und der Wille zum Erfolg sich auszahlen." Der anschließende Applaus geht wohl bereits jetzt als besonders emotionaler Moment in die Geschichte der Sportgala ein. Anstatt zu klatschen, applaudierten die Gäste in Gebärdensprache.

Einen ähnlich großen Grund zum Feiern hatte in den vergangenen Monaten auch der zweite Preisträger zum Sportler des Jahres. Stefan Langer, der als Sportler für die die Segelfluggruppe Donauwörth - Monheim aktiv ist, darf wohl auf das erfolgreichste Jahr seiner bisherigen Karriere zurückblicken. "Stefan Langer ist 31 Jahre alt und hat in seiner Fliegerlaufbahn, die im Teenageralter begann, schon fast alles erreicht, was man im Segelflugsport erreichen kann", so Oberbürgermeister Jürgen Sorré in seiner Laudatio. Besonders Highlight war dabei wohl der Gewinn des Weltmeistertitels im September in Italien. Es folgte ein dritter Platz bei der Segelflug-WM der Clubklasse in Australien und vier nationale Rekorde in der Kategorie "Zielrückkehrstrecke". Diese Rekorde stellte er im Juni 2023 mit einem Flug über 900 Kilometer ohne Motor - nur mit Hilfe der thermischen Energie der Sonne - auf. 

Als Mannschaft des Jahres wurden die Tischtennisdamen der SpVgg Riedlingen ausgezeichnet. Sie konnten im vergangenen Jahr den bisher größten Erfolg der Vereinsgeschichte und gleichzeitig die möglichste Auszeichnung, die im Amateurbereich im Tischtennis möglich ist, feiern. So konnte das Quartett aus Verena Christ, Vanessa Geil, Simone Heiß und Lea Polaschek ungeschlagen die Deutsche Pokalmeisterschaft gewinnen. "Der Sieg der Pokalmeisterschaft, die dazugehörige Erfolgsgeschichte und der vorbildliche Zusammenhalt haben uns dazu bewogen, die Tischtennis-Damenmannschaft der SpVgg Riedlingen mit dem Titel Mannschaft des Jahres 2023 auszuzeichnen", hieß es entsprechend in der Laudatio.

Anschließend wurden Michael Braunwart (SpVgg Riedlingen), Sandra Zinsmeister (SV Nordheim) und Roland Popp (Schützengesellschaft Adler Berg e.V.) für ihre langjährigen ehrenamtlichen Leistungen in ihren Vereinen und auch für ihren Verdienst im Allgemeinen für den Donauwörther Sport mit Ehrenbriefen für Verdienste im Sport ausgezeichnet. 

Sportgala hebt Vielfalt der Donauwörther Sportlandschaf hervor

Geehrt wurden außerdem Leonie Bartölke, Leonie Laxhuber, Katharina Puc, Lea Schmid, Laura Sing und Sina Willfer vom Reit- und Fahrverein Donauwörth-Mertingen, Abteilung Reiten. Neben Gold und Silber im Einzel für die Junioren, konnte mit einer Mannschaft, die im Altersschnitt erst 15 Jahre alt ist, der 2. Platz in der Mannschaftswertung der schwäbischen Meisterschaft erzielt werden. Ähnlich erfolgreich war auch die Abteilung Voltigieren. Nach einem 1. Platz beim Schwaben-Cup der L-Gruppen, einer erfolgreichen Qualifikation mit dem 1. Platz beim Turnier in Dinkelsbühl und einem 3. Platz beim Turnier in Sonnefeld durfte das Team um Wallach Captain Jack Sparrow beim Deutschen Voltigierpokal in Redefin antreten. 

Wie bereits im vergangenen Jahr wurde erneut der Behinderten- und Versehrtensportverein  mit ihrer Pétanque-Mannschaft ausgezeichnet. Das Team um Hubert Ferber, Berhard Hackenberg und Renate Seemann konnte in beeindruckender Manier den bayerischen Meistertitel im Pétanque im Triplette gewinnen. Auch die VSC-Volleyballer waren äußerst erfolgreich. Nicht nur in der Halle, sondern auch im Sand. Ganz besonders hervorzuheben ist hier erneut Hendrik Faber, der gemeinsam mit seinem Partner Ben Bockfeld und mit gerade einmal 13 Jahren den Bayerischen Meistertitel der Altersklasse U15 gewinnen konnte. Auch Irin Lanuschny konnte im vergangenen Jahr besonders auf sich aufmerksam machen. Das 18-jährige VSC-Talent konnte mit ihrem Verein Roten Raben Vilsbiburg die Bayerische und Süddeutsche Meisterschaft in der Altersklasse U20 gewinnen. Bei der Deutschen Meisterschaft reichte es immerhin für einen beachtlichen 5. Platz.

Mit Luisa Merkle kommt eine der besten Handballerinnen ihres Jahrgangs aus Donauwörth. Als Spielmacherin im Rückraum Mitte spielt Luisa derzeit in der Damen-Bayernliga und der Jugendbundesliga. Sie wurde gemeinsam mit ihrer langjährigen Trainerin Maria Dushkova geehrt. Dushkova war als Jugendliche Nationalspielerin in Bulgarien. Mittlerweile ist sie seit vielen Jahren als Handballtrainerin und Sportlehrerin tätig. Aus "ihrer" Bayernauswahl, die sie seit vielen Jahren trainiert, gingen bisher zwei aktuelle Nationalspielerinnen hervor.

Geehrt wurden auch die Floorball-Mannschaften des SV Nordheim. 2023 erzielte die U9 den Bayerischen Vizetitel, die U17 sicherte sich die Deusche Meisterschaft im Kleinfeld und die Herren wurden Bayerischer Vizemeister und Süddeutscher Meister. Als besonderes Highlight wurden Felix Schröppel und Jonas Knaus außerdem in den Kader der süddeutschen Auswahl berufen und konnten dort die bundesweite U17 Floorball Trophy gewinnen.

Äußert erfolgreich präsentieren sich seit einigen Jahren auch die Nachwuchsschwimmer des VSC Donauwörth. Besonders sticht hier Valentina Focke heraus. So wurde Valentina im vergangenen Jahr u. a. sechsfache Jahrgangsmeisterin bei den schwäbischen Meisterschaften. Außerdem wurde sie mittlerweile für den Bayerischen Landes-Jugendkader nominiert und darf deshalb für zusätzliche Trainingseinheiten nach Regensburg reisen.

Ebenfalls erfolgreich war wieder einmal Triathlet Tobias Ullrich, der seit vielen Jahren immer wieder mit großartigen Leistungen auf sich aufmerksam macht. In diesem Jahr hatte Ullrich großen Anteil daran, dass der TSV Harburg den Aufstieg in die Bayernliga feiern konnte. Dabei ist der Geehrte ein Musterbeispiel dafür , wie wichtig Trainingsfleiß und Disziplin im Sport sein können. So verbesserte sich Ullrich in den vergangenen zehn Jahren konsequent im Radfahren und Schwimmen, was in mittlerweile zu einem kompletten Triathleten macht. Während Hochphasen trainiert er dafür allerdings rund 20 Stunden pro Woche.

Eine Sportgala ohne Fischerstecher scheint mittlerweile kaum mehr vorstellbar. Und das, obwohl den Donauwörther Fischerstechern häufig sogar der "Sport" abgeschrieben wird und Fischerstechen lediglich als Brauchtum bezeichnet wird. Wochen für Woche beweisen die Vereinsmitglieder in Wettkämpfen allerdings das Gegenteil und so konnten erneut einige Titel zurück nach Donauwörth gebracht werden. Auch außerhalb ihres Sports setzen sich die Fischerstecher über alle Maßen für die Stadt Donauwörth ein und so dürfen sich alle Interessierten bereits jetzt auf das traditionelle Inselfest freuen, das u.a. vom Verein mitorganisiert wird.

Rita und Karl Schnell erhalten Sonderehrung des Schützengaus

Zu ihrer eigenen Überraschung wurde auch das Ehepaar Rita und Karl Schnell mit der Sonderehrung des Schützengaus bedacht. Beide sind seit vielen Jahren ehrenamtlich für ihren Heimatverein "Tell-Grenz-Schützen Erlingshofen" aktiv - u.a. als Gauschützenmeister*in und Bezirksschützenmeister. In diesem Zuge erhielten sie bereits in der jüngsten Vergangenheit zahlreiche persönliche Auszeichnungen. Besonders sticht dabei das Bundesverdienstkreuz für ihre Leistungen im Schützenwesen heraus. OB Jürgen Sorré erklärte entsprechend: "Wir möchten in diesem Zuge zwei Persönlichkeiten des Sports allgemein und des Donauwörther Schützenwesens im Besonderen hervorheben und ganz ehrlich Danke sagen. Danke, Frau Schnell, danke, Herr Schnell für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr unentbehrliches Wirken."

Diese Vereine und Sportler*innen wurden außerdem ausgezeichnet

  • TSV Bäumenheim, Abteilung Handball
  • BSK Donau-Ries, Abteilung Kegeln
  • Schießleistungsgesellschaft (SLG) Donauwörth
  • Schützengesellschaft Hubertus Riedlingen
  • VSC Leichtathletik / LG Donau-Ries
  • SV Nordheim, Abteilung Eisstock
  • VSC Donauwörth, Abteilung Eisstock
  • Lebenshilfe Donau-Ries, Abteilung Tischtennis
  • VSC Donauwörth Abteilung Tischtennis