„Perfect Puzzle Piece“ smste Coach Ajtony Imreh nachdem die Verpflichtung seines vorerst letzten Puzzleteiles unter Dach und Fach war. Lea Favre heißt die 1,83 Meter große Schweizerin, die das Team der Eigner Angels für die Saison 2022/23 zunächst komplettieren wird. Nach wochenlanger Suche entschied sich das Recruiting Team der Angels für die 25-jährige Power Forward aus dem Nachbarland, allen voran aufgrund ihrer Einstellung, Motivation und kämpferischen Fähigkeiten.
„Attitude first!“ hieß die Devise und auf diesem Gebiet stach die athletische Schweizerin alle ihre Konkurrentinnen aus. Bei den Rider Broncs, dem US-College in New Jersey, für das sie drei Jahre lang auflief, wurde ihr der Spitzname „Swiss Wall“ verliehen. Die Schweizer Mauer bezog sich wohl hauptsächlich auf ihre Standfestigkeit beim Blockstellen und Rebounden. Dabei wusste der Import aus der Schweiz durchaus auch offensiv zu gefallen. Ihre 52 Prozent Trefferquote aus dem Feld sind bis heute unerreicht was die Broncs angeht. Im amerikanischen Basketball-Jargon nennt man dies wohlklingend „all-time leader in field-goal percentage”.
Zurück nach Europa
Nach drei Jahren im Trikot der Rider University zog es Favre zurück nach Europa. Der belgische Erstliga-Club Pepinster verpflichtete die Flügelspielerin und ging mit großen Hoffnungen in die Saison. Favre lieferte ab (13 Punkte und 9 Rebounds im Schnitt), doch der mannschaftliche Erfolg blieb aus im Zuge von vielen Corona-Erkrankungen und Verletzungen. Deshalb brennt die ehrgeizige Schweizerin nun auch darauf, ihre Zuverlässigkeit, ihre Vielseitigkeit und letztlich auch ihren Ehrgeiz und ihre Motivation in einem erfolgsorientierten Team wie den Eigner Angels einbringen zu können.
„Ich werde alles für den Teamerfolg geben, was die Mannschaft braucht. Dies kann an einem Tag Rebounds und Defense sein, und an einem anderen Tag Punkte und Assists.“ Ihr äußerliches Markenzeichen, der hohe Dutt, der sie deutlich größer wirken lässt als die offiziellen 183 cm, erinnert etwas an die unvergessene Morgan Henderson. Und ihre Einstellung, die sie selber als „relentless – unnachgiebig“ bezeichnet, tut es auch.
Zusammen mit Johanna Klug, Julia Ruzevich, Elina Koskimies und nicht zu vergessen Amenze Obanor bildet Favre eine stattliche Auswahl an Innenspielerinnen für Coach Imreh. „Die Mädels werden sich im Training battlen, dabei sich stetig verbessern. Der Wettbewerb im Training ist die Grundlage für ein erfolgreiches Spiel“, freut sich der Übungsleiter der Eigner-Girls über die neu gewonnenen Möglichkeiten auf der großen Position. „Lea bringt als ‚undersized post player‘ ein neues Element in unser Spiel. Damit sind wir viel flexibler und weniger leicht auszurechnen.“
Einen Nebenaspekt betont Coach Imreh noch besonders: „Lea ist eine Basketballexpertin. Sie hat ihren Master gemacht über die Euroleague Meisterschaft und deren Hintergründe. Ich hoffe wir können ihr Basketballwissen auf und abseits des Feld einsetzen.“ Knapp 100 Tage sind es noch bis zum Beginn der Jubiläums-Saison der Angels. Für ihr 15. Jahr in der 1. Liga scheinen die Nördlingerinnen gut aufgestellt zu sein, nicht zuletzt aufgrund einer Schweizer Mauer im Team. (pm)