Zum 1. Wirtschaftsessen des MU-Kreisverbands Donau-Ries war als Ehrengast Monika Hohlmeier, MdEP, geladen. Der gut gefüllte „Kastensaal“ der Burg Harburg bot die richtige Kulisse für einen sehr regen Austausch zwischen den eingeladenen Unternehmern, den Vorsitzenden verschiedener Verbände und der Europapolitikerin.
Harburg/Donau-Ries - MU-Kreisvorsitzende Birgit Rössle begrüßte Monika Hohlmeier mit den Worten: „Bekannt durch Ihre vielseitige und langjährige politische Arbeit in den verschiedensten Gremien und Mandaten der CSU. Aber natürlich auch durch Ihren uns allen wohl bekannten Vater Franz-Josef Strauß. Wenn Monika Hohlmeier zu einer Veranstaltung kommt, dann schwebt auch immer ein gewisser Hauch des bekanntesten bayerischen Politikers durch den Raum.“
Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler, Fürst Moritz zu Oettingen-Wallenstein als Hausherr und Harburgs Bürgermeister Wolfgang Kilian begrüßten die Europaabgeordnete und stimmten den Eingangsworten von Birgit Rössle zu: „Es war und ist immer wichtig, Unternehmer, am Mittelstand Interessierte und Politiker zusammen zu bringen. Durch direkte Kommunikation untereinander können Dinge besprochen werden sowie Missverständnisse und Diskrepanzen ausgeräumt werden. In der heutigen Zeit ist dies wichtiger denn je. In einer derart schnelllebigen Zeit, in der das gesprochene Wort sofort in allen Kanälen kommuniziert und nachzulesen ist, braucht man dringend den direkten Austausch.“ Die Datenschutzgrundverordnung war genauso Thema wie die ausufernde Bürokratie, die kleinen mittelständischen Betrieben sowie Vereinen Arbeit, Personalressourcen und Geld kosteten. Das Thema Asyl wurde angesprochen und hier stellte sich Monika Hohlmeier hinter Bundesinnenminister Horst Seehofer: „Wer Schutz braucht, bekommt ihn auch in Deutschland, aber wir müssen wissen, wer in unser Land kommt und mit welchen Beweggründen. Das machen fast alle Staaten so, warum soll Deutschland dies nicht dürfen?“ Sie sprach auch an, was die Mittelstands-Union schon seit langem fordert: Die Entwicklung eines zielgerichtetes Einwanderungsgesetzes. Damit könnte man zumindest teilweise dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Viele Themen kamen zur Sprache: Vom Transportgewerbe über rechtliche Regelungen zur Belastung unserer Böden bis hin zum Plastikmüll diskutierten alle Teilnehmer sehr angeregt. In Bezug auf die Bodenbelastung war man sich einig, dass die Probleme über lange Zeit hinweg entstanden und deshalb problemspezifisch angegangen werden müssten. Generalisierende und pauschalierende Vorgaben würden zu Ungleichgewichten bei den Betroffenen führen. Interessantes wusste die Europaabgeordnete zum Problem des Plastikmülls auszuführen, als sie beispielsweise neue Forschungen zu Enzymen ansprach, die in der Lage seien, PET vollständig zu zersetzen. Allgemeines Erstaunen herrschte über die immer noch ungeklärten Austrittsbedingungen Großbritanniens aus der EU im kommenden Jahr. Die EU hat bereits Zugeständnisse und Hilfestellungen angeboten. Allerdings ist die britischen Regierung bis jetzt zerstritten. Etliche Firmen in GB sehen sich derzeit gezwungen, bei dieser unsicheren und unübersichtlichen Lage ihre Produktion und Firmensitze in andere Mitgliedsstaaten der EU zu verlegen, um auch nach dem Brexit keine Zölle bezahlen oder andere Auflagen erfüllen zu müssen. Vor besonderen Herausforderungen stehen vor allem Unternehmen mit arbeitsteiliger Produktion in der EU und in Großbritannien. Die einzig mögliche Lösung für dieses Problem sei ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und GB, mit der Voraussetzung, die für alle Partner gilt: EU-Recht muss respektiert werden.
Im Anschluss an den gut zweistündigen Austausch, durften sich die Teilnehmer auf Einladung des MUKreisverbands am Büfett stärken. Das Netzwerken kam dabei nicht zu kurz und es wurde noch lange über den dank des Ehrengastes hochinteressanten Abend diskutiert. Kreisvorsitzende Birgit Rössle bedankte sich mit einem Rosenstock bei Monika Hohlmeier, die sich darüber, als ausgesprochene Rosenliebhaberin, sehr freute. (pm)