Schon seit 2019 steht die Deutsche Post mit der Stadt Wemding in Gesprächen über den geeigneten Standort für einen neuen und hochmodernen Zustellstützpunkt. Im Stadelmüllerweg, direkt im Herzen des Gewerbegebiets, konnte dieser Stützpunkt auf 4400 Quadratmetern realisiert und im Herbst 2021 bezogen werden. Gemeinsam mit Vertreter*innen aus Politik, der Deutschen Post und den Mitarbeiter*innen fand jetzt - einige Monate später - die feierliche Eröffnung statt.
Versorgungsgebiet mit rund 12.500 Haushalten
Wie Andreas Hirschbeck, Standortleiter Zustellstützpunkt Wemding, während einer Führung durch das neue Gebäude erklärte, seien aktuell 41 Mitarbeiter*innen in Wemding beschäftigt, die sich die insgesamt 26 Zustellbezirke in der Region aufteilen. Dabei wurden im Vorfeld die beiden Stützpunkte Wemding und Harburg zusammengelegt. "Unser Versorgungsgebiet umfasst jetzt rund 12.500 Haushalte u.a. in den Kommunen Wemding, Fünfstetten, Huisheim, Wolferstadt, Alerheim, Harburg, aber auch Bissingen, Amerdingen, Mönchsdeggingen und Möttingen", erklärte Hirschbeck weiter.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Vordergrund
Besonders beeindruckt zeigten sich Wemdings Bürgermeister Dr. Martin Drexler und MdB Ulrich Lange von der körperlichen Komponente des Berufsfeldes. Entgegen der Annahme beider Politiker werden die Briefe und Pakete im Zustellstützpunkt täglich von Hand sortiert und von den Mitarbeiter*innen in ihrer jeweiligen Fahrzeuge verteilt - von Rollbändern und Maschinen keine Spur. So werden am Standort jährlich rund 4,2 Millionen Briefe, Pakete etc. zugestellt. Obwohl der neue Stützpunkt bereits mit den nötigen Ladestationen für E-Autos ausgestattet ist, wird die Post aktuell noch mit 24 Pkws (VW-Bus), zwei Fahrrädern und einem größeren Bus verteilt. Im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsstrategie der Deutschen Post soll sich dies aber schnell ändern. "Wir können noch nicht mit Sicherheit sagen, wann unsere neuen E-Fahrzeuge geliefert werden, rechnen aber noch 2022 damit, dass die herkömmlichen Pkws restlos ersetzt werden", so Thomas Mayer, Immobilienmanager der Abteilung Auslieferung Brief/Verbund. Im Gebäude selbst konnte das Nachhaltigkeitskonzept hingegen bereits umgesetzt werden. So ist der Zustellstützpunkt in seiner Bauweise CO2-neutral und besitzt u. a. eine eigene Photovoltaik-Anlage zur Energieversorgung und eine Luft/Wasser-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung.
Inklusion am Standort Wemding
"Wir freuen uns über den neuen Zustellstützpunkt der Deutschen Post in Wemding, der auf nachhaltige Weise viele Firmen und private Haushalte in unserer Region stützt und zahlreiche Arbeitsplätze schafft", merkte folgerichtig auch Bürgermeister Drexler an. Das Besondere: Am Standort Wemding gibt es aktuell zwei Arbeitsplätze, die von Menschen mit Behinderung besetzt sind. Eine von ihnen ist Eva Steber. Die gehörlose Frau arbeitet bereits seit vielen Jahren als Verbundzustellerin für die Deutsche Post und ist froh, dass sie hier trotz ihre Einschränkungen eine passende Arbeit gefunden hat. "Ich würde mir wünschen, dass Arbeitgeber in der Region in Zukunft weniger Angst davor haben, Menschen mit Behinderung anzustellen und dass Gehörlose den Mut aufbringen, sich für 'reguläre' Stellen zu bewerben", erklärt sie mithilfe ihrer Gebärdenübersetzerin Michaela Möckel.