Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Veranstaltung erst deutlich nach Baubeginn erfolgen. Mit dabei war außerdem der Staatssekretär im bayerischen Wirtschaftsministerium, Roland Weigert.
Nach einem kurzen Gespräch mit einem Vertreter protestierender Landwirte, die die Situation nutzten, um sich bei Söder Gehör zu verschaffen, ging es für den Ministerpräsidenten auf zur Betriebsbesichtigung und danach zum Festakt.
„In Nördlingen entsteht die modernste Lithium-Ionen Batteriezellenfabrik für den großen Wachstumsmarkt der Wearables und des Internet of Things", sagte dabei der Vorstandsvorsitzende der Varta AG, Herbert Schein. Von der Planung der Erweiterung bis zum Baubeginn seien nur wenige Monate vergangen. „Es ist diese Schnelligkeit, von der Idee bis zur Umsetzung, die den Kern des Erfolgs der Varta AG ausmacht“, so Schein weiter. Die Grundsteinlegung solle ein Zeichen sein, dass sich Varta zum Standort Deutschland bekenne. Bei einer Zukunftstechnologie wie der Batteriezellentechnik dürfe man das Feld nicht allein asiatischen und amerikanischen Unternehmen überlassen.
Die erhaltenen Fördergelder (insgesamt mehr als 300 Millionen Euro an Fördermitteln von Bund und Ländern, über 100 Millionen davon für den Standort Nördlingen) wolle man nutzen, um die Technologie weiter zu verbessen: für kürzere Ladezeiten, mehr Leistung und längere Haltbarkeit. In dem neuen Werk in Nördlingen werden zukünftig Lithium-Ionen Zellen mit einer um 30 Prozent verbesserten Energiedichte gefertigt. Zusätzlich plant der Varta Konzern, seine innovative Technologie künftig auch auf größere Formate zu übertragen, z.B. für die Elektromobilität.
Söder setzt große Hoffnungen auf Varta
„Wenn es um Batterien geht, ist in Deutschland der Süden voraus“, so Ministerpräsident Söder. Mit Varta habe man ein hervorragendes Unternehmen, das global auf Augenhöhe mitspielen könne. Zwischen der Firma und Bayern gebe es eine gute Symbiose, die weiterhin wachsen solle, weshalb es dem Ministerpräsidenten ein persönliches Anliegen gewesen sei, bei der Grundsteinlegung dabei zu sein.
Innovation, Technologie und die Freiheit der Forschung sollen sich verbinden zu einer „ganz großen Zukunftsidee für Bayern“. Den weltweiten Wettbewerb um die beste Technologie müsse man annehmen. „Wir haben sehr große Hoffnungen“, meinte Söder: Man wolle mit Varta nicht nur Anschluss an die anderen halten, sondern, wenn es geht, ein bisschen voraus sein.
Als Vertreter der lokalen Politik bzw. des Bundes kamen außerdem MdB Ulrich Lange, Landrat Stefan Rößle, MdL Wolfgang Fackler und OB David Wittner zu Wort. "Batteriezellen sind eine Schlüsseltechnik für eine Vielzahl von Anwendungen: In der Industrie, im Haushalt, zur Speicherung erneuerbarer Energien im Stromnetz und für Elektroautos. [...] Wir wollen eine konkurrenzfähige und zukunftsweisende Batterieproduktion mit hoher Relevanz für viele weitere Branchen und damit zukunftsfähige Arbeitsplätze entlang der gesamten Wertschöpfungskette in Deutschland aufbauen. Hierfür stellt alleine der Bund insgesamt circa 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Es geht dabei um Wertschöpfung, Nachhaltigkeit, Innovation und technologische Souveränität. Wir sind natürlich sehr stolz, dass die Firma Varta mit ihrem Standort bei uns in Nördlingen dabei eine wichtige Rolle spielen wird", so der Bundestagsabgeordnete Lange.
Im Anschluss wurde der Grundstein für das längt im Bau befindliche Gebäude gelegt. Der Neubau, der direkt an das bestehende Gebäude anschließt, wird eine Produktionsfläche von mehr als 15.000 Quadratmetern auf zwei Etagen umfassen. Der Baubeginn für das 91 Meter lange, 98 Meter breite und 22,5 Meter hohe, dreistöckige Gebäude in Nördlingen erfolgte bereits Anfang des Jahres.