Gestern versammelten sich 190 Mitarbeiter*innen und Mitarbeiter der Firma Jeld-Wen Deutschland GmbH & Co. KG zu einer eindrucksvollen Kundgebung im Rahmen eines Warnstreiks, anlässlich der Tarifrunde in der Holz- und Kunststoff verarbeitenden Industrie. Aufgerufen dazu hatte die IG Metall. Die Kundgebung mit Aktion fand vor dem Hintergrund von ergebnislosen Verhandlungsrunden statt. Die Arbeitgeber haben in den laufenden Auseinandersetzungen bisher kein Angebot vorgelegt, was von den Beschäftigten als mangelnde Wertschätzung und fehlendem Respekt empfunden wird.
Die Teilnehmer*innen der Kundgebung setzten ein klares Zeichen für ihre Forderungen. Eine Lohnerhöhung von 8,5 Prozent, eine soziale Komponente, eine Laufzeit von 12 Monaten und verbesserte Bedingungen für die Auszubildenden stehen im Mittelpunkt der Verhandlungen. Die Beschäftigten sind überzeugt, dass sie nach den Herausforderungen der letzten Jahre, insbesondere während der Corona-Pandemie, eine angemessene Entlohnung verdienen.
Die Teilnehmer*innen äußerten ihre Enttäuschung über die mangelnde Wertschätzung seitens der Arbeitgeber. Thomas Schürer Betriebsratsvorsitzender und Mitglied der bayerischen Verhandlungskommission betonte, dass „die geforderte Lohnerhöhung nicht nur die gestiegenen Kosten decken soll, sondern auch einen Ausdruck der Wertschätzung für die harte Arbeit und das Engagement der Kolleginnen und Kollegen“ darstellt.
Die Forderung beinhaltet auch einen Appell an die Arbeitgeber, „die Bedeutung zufriedener Fachkräfte für die Attraktivität der Branche zu erkennen“ so Juliane Deak, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Augsburg und zuständige Betriebs- Betreuerin „wenn wir Fachkraft und Innovation am Standort und in der Branche halten und gewinnen wollen, muss die Branche jetzt die entsprechenden Weichen stellen und dazu gehört eine angemessene Entlohnung!“.
Die IG Metall betonte, dass der heutige Warnstreik nicht das Ende, sondern der Anfang der Tarifauseinandersetzung sei. Die Beschäftigten sind bereit, weiter für ihre Rechte einzutreten und hoffen auf konstruktive Verhandlungen seitens der Arbeitgeber in der nächsten Woche. (pm)