Die Vorfreude auf das TTZ Donauwörth steigt. Das wurde bei der Baustellenbesichtigung deutlich. Unser Foto zeigt (von links) Prof. Dominik Merli, Prof. Björn Häckel (beide Hochschule Augsburg), Landrat Stefan Rößle, Oberbürgermeister Armin Neudert und Peter Kosak (Stiftung Cassianeum). Bild: Markus Erdt
Noch sieht es im ersten Stock des Gebäudes in der Äbtissin-Gunderada-Straße 4 in Donauwörth wie auf einer typischen Baustelle aus. Und ein Hinweisschild gibt es auch nicht. Trotzdem herrschte bei einem offiziellen Besichtigungstermin in den ehemaligen Räumen einer Steuerkanzlei beste Stimmung. Kein Wunder: Im kommenden Frühjahr wird hier auf rund 300 Quadratmetern das Technologie-Transferzentrum (TTZ) Donauwörth seine Arbeit aufnehmen. „Hier entsteht ein Treffpunkt für Tüftler, Denker und Visionäre, der ein neues Kapitel für Donauwörth aufschlägt“, erklärte der CSU-Stimmkreisabgeordnete Wolfgang Fackler und lieferte damit eine gute Beschreibung des wissenschaftlichen Ansatzes dieser neuen Außenstelle der Hochschule Augsburg.

„Wir sehen uns als Partner der Industrie“, führte Prof. Dr. Björn Häckel aus, der das TTZ Donauwörth leiten wird. Er ist bereits im Gespräch mit Firmen in der Region, um gemeinsame Projekte im Themenbereich „Big Data“ durchzuführen. Dabei geht es um die zentrale Frage, wie die Unternehmen Daten nutzen können, um beispielsweise die Qualität zu erhöhen, den Zustand von Maschinen zu überwachen oder die Zusammenarbeit mit Lieferanten zu verbessern. Häckel geht zunächst von vier wissenschaftlichen Mitarbeitern aus, die bei idealem Verlauf im April starten können. Dann gilt es, das TTZ zu etablieren und den weiteren Personalaufbau voranzutreiben. Mittelfristig sollen mindestens zehn wissenschaftliche Mitarbeiter am TTZ forschen, wofür auch Drittmittel durch Forschungsaufträge von Unternehmen notwendig sind. 

Hightech Agenda bietet Planungssicherheit

Finanzielle Planungssicherheit für die kommenden Jahre bietet allen Beteiligten die Regierungserklärung von Ministerpräsident Markus Söder vom 10. Oktober. In der so genannten Hightech Agenda der bayerischen Staatsregierung finden sich zahlreiche Maßnahmen in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Hochschulförderung und Mittelstandsförderung wieder, in die bis zum Jahr 2023 insgesamt zwei Milliarden Euro fließen werden. „Wenn der Ministerpräsident in einer Regierungserklärung im Bayerischen Landtag die Städte Nördlingen und Donauwörth namentlich ausspricht, dann geht sicherlich nicht nur dem Stimmkreisabgeordneten das Herz auf“, so MdL Fackler. Schließlich erwähnte Söder nicht nur das neue TTZ in Donauwörth, sondern sicherte auch die Finanzierung der Neuausrichtung und Erweiterung des TTZ Nördlingen zu. „Der gemeinsame politische Einsatz hat sich also gelohnt“, freute sich MdL Fackler.

Lange und intensive Vorbereitungsphase

Auch Landrat Stefan Rößle war die Erleichterung anzumerken. Er erinnerte in seinem Grußwort an die lange und intensive Vorbereitungsphase, in der es auch Rückschläge gab. Rößle erhofft sich vom TTZ einen Innovationsschub für den Landkreis, denn gerade in diesem Bereich erreicht die Region in Studien nur durchschnittliche Werte. „Mit dem TTZ haben wir auch die Chance, dass gerade die jungen Leute, die es in die Stadt zieht, im Landkreis bleiben“, so der Landrat. Aus diesem Grund teilen sich der Landkreis und die Stadt Donauwörth die Miet- und Betriebskosten für die ersten fünf Jahre. Diese Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis begrüßte Donauwörths Oberbürgermeister Armin Neudert: „Alle haben an einem Strang gezogen und auch der Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Donauwörth zum Abschluss des Mietvertrages erfolgte einstimmig.“ Neudert sieht im TTZ den Start eines möglichen Leuchtturms, schließlich spielen damit die Themen des Megatrends Digitalisierung auf wissenschaftlicher Ebene auch in Donauwörth.(pm)