Landrat Stefan Rößle mit den Schneider-Lehrlingen des Berufsschulzentrums Kpalime. Bild: Simon Kapfer
Eine Delegation um Landrat Stefan Rößle besuchte im November das westafrikanische Togo. Dabei wurden mehrere im Rahmen des Projekts 1000 Schulen für unsere Welt initiierte Schulbauprojekte besichtigt.

Mit Hilfe des in Baden-Württemberg ansässigen Vereins Hilfe für Togo e.V., der seit mehr als 30 Jahren in Togo aktiv ist, konnten mehrere bestehende Projekte begutachtet und sich von deren Zustand überzeugt werden.

Bereits seit mehreren Jahrzehnten fördert der Hilfe für Togo e.V. in der Stadt Kpalime ein in dieser Form in Togo einmaliges Berufsschulzentrum, das im dualen System Köche, Dreher, Schneider und Mechaniker ausbildet und damit zahlreichen jungen Menschen wichtige berufliche Perspektiven bietet.
Nach dessen Vorbild soll nun im Norden Togos, in der Stadt Kara, ein zweites Berufsschulzentrum entstehen. Vor Ort wurden diesbezüglich bereits Gespräche mit künftigen Ausbildungsleitern und der Stadtverwaltung geführt, welche das Projekt sehr begrüßen. Die Umsetzung der Baumaßnahmen und eine erste Arbeitsaufnahme soll bereits im nächsten Jahr beginnen.

Schülerinnen und Schüler der Berufsschule Donauwörth sammeln bereits Spenden, um die Finanzierung des Ausbildungszentrums in Kara finanziell zu unterstützen.

Landrat Stefan Rößle, Initiator des Projektes 1000 Schulen für unsere Welt unter der Schirmherrschaft von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, freut sich sehr über die Hilfe der Donauwörther Berufsschule: „Es ist ein bisher einmaliges Projekt, dass Berufsschülerinnen und Berufsschüler aus Donauwörth gleichaltrigen jungen Menschen in Westafrika durch ihre Unterstützung eine Berufsausbildung ermöglichen können. Zudem wird das Projekt als eines von insgesamt zehn durch ein entwicklungspolitisches Förderprogramm des Bayerischen Staatsministeriums für Europaangelegenheiten und Internationales mit 90 % finanziell unterstützt.“

Während Ausbildung oder Studium in Deutschland einer breiten Masse zugänglich sind, stellt eine mehrjährige organisierte berufliche Ausbildung in Westafrika auch heute noch eine große Ausnahme dar. Nach einer erfolgreichen Schulausbildung können die Schulabsolventinnen und -absolventen in Togo des Öfteren kein sicheres Arbeitsverhältnis finden. Eine professionelle Berufsausbildung stellt hier einen wichtigen nächsten Schritt zu einem selbstbestimmten Leben dar.

Grundsteinlegung der Wolferstadt-Schule in Adeta

Während der Reise konnte unter anderem auch die Grundsteinlegung der Wolferstadt-Schule gefeiert und mehrere bereits fertiggestellte Schulen eingeweiht und offiziell übergeben werden. Den Anstoß für die Wolferstadt-Schule hatte der dortige Verein für ambulante Krankenpflege gegeben, der einen größeren Betrag aus einer Erbschaft beisteuern konnte. Ein weiterer Betrag soll über Spenden aus der Gemeinde Wolferstadt eingebracht werden. Ganze 68 Schulen konnten inzwischen allein aus Spendeninitiativen im Landkreis Donau-Ries initiiert werden, die Wolferstadt-Schule ist eine davon.

Von Hassel-Schule mit eigener Wasserversorgung für das ganze Dorf

Die Delegation konnte sich auch ein Bild von einer durch den Verein finanzierten eigenen Wasserversorgung machen, die neben einer maßgeblich von der Familie von Hassel (Bayerische Gemeindezeitung) finanzierten Schule errichtet wurde und inzwischen das gesamte Dorf im Süden Togos mit sauberem Trinkwasser versorgt.

Landkreis Ostalb finanziert Schule und baut Schulpartnerschaft auf

Der Landkreis Ostalb und seine Kommunen haben gemeinsam Spenden für den Bau eines Gymnasiums in Togo gesammelt. Diese Schule konnte durch die Delegation feierlich eingeweiht werden. Besonders erfreut zeigte sich der Rektor des neu errichteten Gymnasiums über eine vereinbarte Schulpartnerschaft mit dem Ostalb-Gymnasium in Bopfingen, das auch offizielle Geopark Schule ist. (pm)