Seit eineinhalb Wochen heißt es am Albrecht-Ernst-Gymnasium Schnürsenkel festziehen und „Kilometer spulen“. Das hat einen wichtigen Grund. Seit nunmehr 16 Jahren arbeitet Gerhard Enzelberger im Rahmen eines ausgelagerten Arbeitsplatzes der WfB Polsingen als Hausmeistergehilfe an der Schule und ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Er hilft, wenn es darum geht, die Kopierer mit Papier zu füllen, die Blumen zu gießen oder Stühle und Tische aufzustellen. Mittags unterstützt er bei der Essensausgabe und wenn Veranstaltungen in der Schule sind, findet man ihn auch schon mal hinter dem Scheinwerfer zur Beleuchtung oder selbst als Akteur auf der Bühne. Stets gut gelaunt empfängt er alle Mitglieder der Schulfamilie und hat für jeden ein gutes Wort. Mit seinem hilfsbereiten, freundlichen Wesen ist er eine große Bereicherung des Schullebens am A-E-G, eine echte „win-win-Situation“ und alle wollen, dass es so bleibt.
Allerdings muss Gerhard Enzelbergers Arbeitsplatz an der Schule seit Beginn allein über Spenden finanziert werden, denn die Schule erhält keinerlei öffentliche Gelder, um dieses gelungene Integrationsprojekt zu finanzieren. Deshalb hat die Fachschaft Sport die Schulfamilie wie schon mehrmals in den vergangenen Jahren zu einem „Run for Gerhard“ aufgerufen.
Jede Schülerin, jeder Schüler und jedes Mitglied des Lehrerkollegiums sollte möglichst viele Kilometer wandern oder joggen und sich einen Kilometer-Sponsor organisieren. Im Rahmen der Sportstunden in der Phase des Distanzlernens, aber auch in der Freizeit darf gejoggt oder gewandert werden, um so viele Kilometer wie möglich zu sammeln. Der Sponsor der Läuferinnen und Läufer spendet dann nach dem 3.2.21 gemäß der notierten Kilometer seinen Spendenbetrag.
Je höher der erlaufene Betrag ist, umso länger kann Gerhard Enzelberger dann an seinem „Traumarbeitsplatz“ am „A-E-G“ weiterbeschäftigt werden. Einige Familien und Firmen sind von der Aktion so begeistert, dass sie diese mit zusätzlichen Spenden unterstützen. Auch die aktuell bereits 6422 gelaufenen Kilometer sprechen für sich. Auf einer virtuellen Route und dem ersten Zwischenstand von 1285 km in Bukarest und in Baku/Aserbaidschan ist man mittlerweile in schon am Fuß des Altaigebirges angekommen.
Während der kurzen Verschnaufpausen können die Schülerinnen und Schüler mit einem Quiz über das jeweilige Land noch eine Menge Neues erforschen und die schnellsten erhalten darüber hinaus Büchergutscheine. Man darf gespannt sein, wie weit die „Weltreise“ die Läuferinnen und Läufer noch führt. (pm)