„Wir sind sehr dankbar, dass wir nach einigen Jahren Überlegung, Planung und Beantragung nun nach relativ kurzer Bauzeit den umgestalteten Hausarbeitsraum zukünftig im Schulbetrieb wieder nutzen können“, sagte Hauswirtschaftsdirektorin Brigitte Steinle vor einer kleinen Runde geladener Gäste. Gekommen waren unter anderem Oberbürgermeister David Wittner, die Vorsitzende der Frauengruppe des Verbandes für Landwirtschaftliche Fachbildung Donau-Ries, die Kreisbäuerinnen der Landkreise Donau Ries und Dillingen, Ruth Meissler und Anett Jung, aktive und ehemalige Lehrkräfte, fünf aktuell Studierende sowie der Stellvertretende Leiter des AELF Nördlingen-Wertingen Marc Koch. Für den Landkreis Donau-Ries, der Sachaufwandsträger der Schule ist und somit auch die Neugestaltung des Hauswirtschaftsraums finanziert hat, nahm Stellvertretende Landrätin Ursula Kneißl-Eder an der Veranstaltung teil.
Hier wird Nachhaltigkeit gelehrt und gelebt
Der Begriff Nachhaltigkeit ist in aller Munde, und auch in der Haushaltsführung hat er einen hohen Stellenwert. Den Einkauf planen und bewusst auswählen, Material pfleglich behandeln, Verpackungsmüll und Abfall vermeiden, Reste wiederverwerten: Das sind Dinge, die an der Hauswirtschaftsschule gelehrt werden. „Hier sorgt hauswirtschaftliches Wissen für einen nachhaltigen Lebensstil“, sagte Steinle.
Die Hauswirtschaftsschule hilft Interessentinnen und Interessenten mit wenig hauswirtschaftlichen Kenntnissen, ihren eigenen Haushalt fachkundig zu führen, und kann auch erfahrenen Hausfrauen und Hausmännern das ein oder andere beibringen. Die Schule ist an der 1920 eröffneten Landwirtschaftsschule angesiedelt, 1928 gab es die erste Hauswirtschaftsklasse. Seit 1992 besteht die Hauswirtschaftsschule als Teilzeitschule, die über zwei Jahre hinweg an einem Tag pro Woche besucht wird. Hier kann man seinen Abschluss als „Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung“ erwerben und sich somit für eine Erwerbstätigkeit in einem hauswirtschaftlichen Betrieb qualifizieren. (Mehr Informationen zur Hauswirtschaftsschule gibt es hier).
Gute Arbeit, aber leider kaum bekannt
Oberbürgermeister lobte die Arbeit der Hauswirtschaftsschule, die vielen Menschen in der Region jedoch gar nicht bewusst sei. Gerade im Angesicht des Kriegs in der Ukraine rücken die Themen Landwirtschaft und Ernährung wieder in den Vordergrund, so der Nördlinger OB. In der CittaSlow-Stadt Nördlingen sei das Thema Nachhaltigkeit ja schon seit längerem präsent, dass es aber kein Elitenthema ist, sondern relevant für alle, müsse nun wieder stärker ins Bewusstsein rücken.
Ähnlich äußerte sich Marc Koch: In unserer Region gibt es hochwertige Ressourcen, die nach Möglichkeit auch in Gänze genutzt werden sollten. Mit dem Thema Nachhaltigkeit wolle das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Nördlingen-Wertingen daher nicht nur in bäuerlichen Lebensbereichen, sondern auch darüber hinaus präsent sein.
Top-Ausstattung, angenehmes Ambiente
Abschließend konnten die Gäste bei einem Rundgang die Fachräume der Hauswirtschaftsschule erkunden und erfuhren von Edith Auchter (AELF), was dort gelehrt wird. Während im Nähsaal Textilien geflickt, aufbereitet und wiederverwendet werden, stehen im neuen Hauswirtschaftsraum mehrere Waschmaschinen und Waschbecken bereit. Schülerinnen und Schüler können hier viel über Waschmittel lernen, z.B. dass es mir Marken-Produkten nicht unbedingt besser geht als mit „No-Names“ und wie Baukasten-Waschmittel funktionieren. „Wir freuen uns, jetzt einen so schönen Raum dafür zu haben“, sagte Edith Auchter.
Informationsvormittag am 28. April
Am Donnerstag, 28. April, um 9:30 Uhr, findet im Lehrsaal Hauswirtschaft in Nördlingen, Oskar-Mayer-Straße 51, ein Informationsvormittag statt. Hierbei werden allen Interessierten die Ziele und Unterrichtsinhalte der Hauswirtschaftsschule erklärt, außerdem gibt es Informationen über Unterrichtszeiten, Kosten und Anmeldung. Dazu können die Räume besichtigt werden. Wer teilnehmen möchte, soll sich bitte unter Telefon 09081 / 21060 oder per E-Mail an poststelle@aelf-nw.bayern.de anmelden.