Es wurde gerannt, gehüpft, gesprungen – ständig war Bewegung auf der Bühne und teils auch im Zuschauerraum. Im quirligen Stück „Emilia und die Berliner“, frei nach Erich Kästners Roman „Emil und die Detektive“, zeigten die Mitglieder vom Unter- und Mittelstufentheater des Theodor-Heuss-Gymnasiums eine moderne und weibliche Adaption der Kästner-Geschichte.
Die temperamentvolle Emilia Tischbein (wunderbar gespielt von Ninivee Weichenmeier) darf in den Ferien nach Berlin zu ihrer Tante (Paulina Greiner) sowie ihrem Cousin Pepe Hut (Julian Mielich). Für Essen, Trinken, ein Zugticket und ein dringend notwendiges, vielleicht wirklich modisches neues Kleid bekommt Emilia von ihrer Mutter (Evelyn Wolf) 250 Euro. Diese befestigt sie mit einer Sicherheitsnadel am Unterrock, um das Geld sicher nach Berlin zu transportieren. Doch prompt werden dem Mädchen im Zugwaggon (selbst gebaut und mit Original-Zugbänken) von Frau Grundeis (Trisha Fanga Ngaha) die Geldscheine entwendet. In der großen Stadt angekommen geht Emilia erst einmal nicht zu ihren Verwandten, sondern versucht auf eigene Faust ihr Geld von der „Ziege“, wie die Diebin von da an genannt wird, zurückzubekommen. Was für ein Glück ist es da, dass sie Unterstützung von der gewitzten Kim (Eva Bruglachner), der schlauen Google (Franziska Eßmann), den ständig verwechselten Hanni und Nanni (Mia Deubler und Darya Allgeyr), der umsorgenden Mutti (Marie Reimlinger), dem eifrigen Schuh (Vincent Herzig), dem gewitzten Jones (Samuel Seybold) sowie dem stets unterschätzten Kleinen Diethei (Emanuel Kaufmann) bekommt. Auch der Page (Mykola Filatov), der Bankkaufmann (Vincent Herzig), die Polizistin Jeschke (Johanna Bruglachner), die Reporterin (Dana Papp) und der Kameramann (Mykola Filatov) tragen ihren Teil dazu bei, dass die Diebin schließlich dingfest gemacht wird.
Etwa 60 Minuten lang wirbelten die Nachwuchsschauspieler über die Bühne und durch die Aula. Komplettiert wurde die Inszenierung unter der Regie von Laura Llorada durch ein liebevoll gestaltetes Bühnenbild, kleine Gags wie die Statue (Jonathan Kneer) oder eine berlinernde Blumenverkäuferin (Lea Graneis) und musikalische Untermalung. Neben der abendlichen Premiere für die Schulfamilie gab es für die Unterstufe ebenfalls eine Aufführung. (pm)