Das Kneipp-Angebot kam bei den Kindern so gut an, dass sie teilweise sogar zu Hause weiter übten. Bild: Martina Gerstenmeyer
Unkonzentriertheit und Kopfschmerzen nach einem anstrengenden Schultag: Um dem entgegenzuwirken, hat die Offene Ganztagsschule in Riedlingen jetzt für zwei Wochen das „Kneippsche kalte Armbad“ umgesetzt.

Zuerst ein herausfordernder Schultag, dann direkt in die Nachmittagsbetreuung und nach einer kurzen Mittagspause direkt konzentriert mit den Hausaufgaben und dem Lernen beginnen. Für immer mehr Kinder stellt dies eine große Herausforderung dar. Um diesem Trend entgegenzuwirken, haben die Mitarbeiterinnen der Offenen Ganztagesschule der Gebrüder Röls Grundschule Riedlingen (ein Angebot des Bayerischen Roten Kreuzes) in Zusammenarbeit mit dem Donauwörther Kneipp Verein eine ganz besondere Aktion ins Leben gerufen – das „Kneippsche kalte Armbad“. Diese Technik gilt in Fachkreisen auch als „Tasse Kaffee der Naturheilkunde“. Initiatorin Martina Gerstenmeyer erklärt die Hintergründe: „Ziel der Aktion ist es, durch den kalten Wasserreiz die Konzentration zu fördern und Kopfschmerzen entgegenzuwirken. Dadurch soll mehr Elan für die Bewältigung der Hausaufgaben in den betreuten Gruppen entstehen.“

Zweiwöchige Aktion ein echter Erfolg

Und die zweiwöchige Aktion zeigte direkt ihre Wirkung. So haben viele Kinder – mit dem Ziel am nächsten Tag länger durchzuhalten - auch zu Hause angefangen zu kneippen. Eine Routine entstand, die auch jungen Menschen zeigt: Kneipp kann toll und modern sein. Um das Armbad nicht allein für sich stehen zu lassen, erarbeiteten die Mitarbeiterinnen im Vorfeld außerdem eine kleine Broschüre für alle Kinder. Darin enthalten waren u. a. kleine Rätsel, ein Mandala und viele weitere kindgerechte Informationen zum Thema Kneipp – für die Organisatoren ein echter Erfolg. Auch deshalb, weil sich nach zwei Wochen tatsächlich ein spürbarer Effekt einstellte und all das, ohne großen Aufwand und viel Vorbereitung, sondern mit eine gewissen Portion Disziplin, Durchhaltevermögen und Spaß.

Ob und in welcher Form das „Kneippsche kalte Armbad“ in den kommenden Monaten in die tägliche Routine der Offenen Ganztagesschule eingebaut wird, ist aktuell noch unklar. Allerdings hoffen Kinder und Mitarbeiterinnen bereits jetzt auf eine Wiederholung. Wenn das Experiment „wachgerüttelt hat“, können sich die Organisatorinnen durchaus vorstellen, dass die Familie zu Hause mitaktiviert wird und das kalte Armbad zum gemeinsamen Erlebnis wird. Und wer weiß, vielleicht folgt im Sommer dann in der Offenen Ganztagesschule das Wassertreten im Eimerparcours. Ideen dazu werden jedenfalls schon gesammelt.

Und so geht's:

Wenn dir kalt ist, laufe oder hüpfe ein wenig herum, damit du dich schnell wieder warm fühlst. Fülle die Wanne, den Eimer oder das Waschbecken mit kaltem Wasser, so dass du deine Arme eintauchen kannst. Tauche beide Arme bis zur Mitte der Oberarme ins Wasser. Zähle bis 10, 20, 30, je nachdem, solange es für dich angenehm ist. Wichtig: Es darf nicht weh tun! Nimm die Arme wieder aus dem Wasser und streife das Wasser mit den Händen ab. Bewege dich und vor allem deine Arme, bis sie wieder schön warm sind.