Die Nördlingerin Sarah Schweidler besucht die Hans Leipelt Schule in Donauwörth und hat eine große Leidenschaft: die Kunst. „Durch Kunst kann ich mich am besten ausdrücken“, erklärt die 20-Jährige. Als sie vom Wettbewerb erfahren hatte, dauerte es auch nicht lange bis sie wusste, was sie umsetzen würde. „Das Thema Klimawandel ist ein sehr großes Thema für mich, schließlich geht es ja um meine Zukunft. Deshalb habe ich zum Thema Greenwashing vier Plakate im Comicstil gestaltet. Auf den Postern habe ich jeweils eine Lüge unserer Gesellschaft dargestellt und mit einem sarkastischen Statement versehen. Die vier Poster symbolisieren so die vier Reiter der Apokalypse in Bezug auf unsere Umwelt.“ Inhaltlich geht es dabei um die Rodung der Wälder, Plastikmüll im Meer, Massentierhaltung und die Verschmutzung durch nicht erneuerbare Energien. Gestaltet hat die junge Künstlerin die Plakate nicht etwa mit Leinwand und Staffelei, sondern ganz modern direkt am Smartphone. Obwohl Sarah auch mit dem „traditionellen“ Handwerkszeug der Malerei vertraut ist: „Ich bin in meiner Kunst noch nicht festgelegt und bediene mich verschiedener Stilrichtungen und Materialien. Ich benutze mal Acryl, mal Graphitpulver. Mein Ziel ist es mich mit meiner Kunst selbst zu finden.“ Ihr Herz hängt dabei besonders an der Epoche der Romantik. Denn ihre starken Emotionen könne sie mit dieser Stilrichtung am besten ausdrücken.
Üben, üben, üben
„Meinen eigenen Stil habe ich noch nicht gefunden“, erzählt Sarah weiter, obwohl sie bereits „sehr jung“ mit dem Malen begonnen habe. In den letzten Jahren habe sie sich dann immer intensiver mit dem Malen beschäftigt. So intensiv, dass sich die junge Frau auch ihre berufliche Zukunft in der Malerei sieht: „Derzeit schwanke ich noch ob ich Bildende Kunst oder Game Art studieren möchte“, erzählt Sarah, die für beide Richtungen etwas übrighat. Ihre Familie sei am Anfang nicht sonderlich begeistert von ihren Plänen gewesen: „Mittlerweile haben sie aber gemerkt, dass ich es sehr ernst meine, und vertrauen mir deshalb auch.“ Und damit die Künstlerkarriere funktionieren kann, heißt es üben, üben, üben. Denn das Wort Talent möchte Sarah nicht hören: „Malen hat viel mit Übung zu tun. Am Anfang waren meine Zeichnungen richtig schlecht, mittlerweile werden sie besser, aber es geht immer noch besser. Ich brauche diesen inneren Druck!“
Berlinreise als Belohnung
Mit ihren Plakaten traf Sarah auf jeden Fall den Geschmack der Jury, die sie und weitere 94 Bayerische Schülerinnen und Schüler aus Bayern mit einem Bundespreis auszeichnete. Sarahs Preis: Eine Reise nach Berlin, die sie im Oktober 2022 mit einigen anderen Bundespreisträger*innen antrat. Dort standen Besuche im Deutschen Bundestag, Gespräche mit Abgeordneten und auch ein Vortrag über ihr eigenes Kunstprojekt auf dem Programm. Besonders positiv für Sarah: „Ich habe andere Preisträger*innen kennengelernt. Dabei sind Freundschaften entstanden!“
Wer mehr Kunstwerke von Sarah sehen möchte, erhält auf ihrer Instagram-Seite @magpiuchu einen Einblick.