„Malen wäre nicht ich“, sagt die Nördlinger Künstlerin selbst. Aber „Stoffe haben mich schon immer fasziniert“. Bereits als Jugendliche hat sie sich mit dem Material beschäftigt und durch Stricken und Nähen alle Eigenheiten kennengelernt. Diese Fertigkeiten spiegeln sich nun in ihren Kunstwerken wider, die eine große Bandbreite umfassen. Mit „Goethe in der Campagna“ oder „Drei Frauen in der Kirche“ – auch bekannt als „Die betenden Frauen“ – hat sie berühmten Werken der Kunstgeschichte ihren eigenen Stil verpasst. Aber auch Alltagsdinge wie Blumen, Parfumflakons oder Haribo-Süßigkeiten macht sie zu Kunstwerken aus Stoff. Die Herausforderung liegt für Ranftl hierbei in der Umsetzung. „Einerseits möchte ich das Motiv realistisch darstellen, andererseits will ich meine eigene Idee umsetzen.“ Am Ende will sie ein echtes Ranftl-Kunstwerk präsentieren und keine Kopie.
Keine Vorbilder, sondern ein eigener Weg
Vorbilder hat sie dabei keine. Zwar ist sie von Pop-Art-Künstlern wie Roy Lichtenstein oder Tom Wesselmann fasziniert. Letztendlich geht sie aber ihren eigenen Weg – wie mit ihren Figuren. Diese werden auf Karton genäht und dann auf eine Hartschaumplatte gezogen, was ihnen eine gewisse Räumlichkeit verleiht. Zudem bekommen die Figuren nie Gesichter, sondern werden durch Haltung, Kleidung oder Bewegung charakterisiert. Und sie bildet zumeist Frauen ab. Dies sei zwar Zufall, liege vielleicht aber auch in der Verbindung von Stoff und Mode. Zudem charakterisiert sie ihre Kunst als „weiblich und Wiedergabe meines Selbst“. Sei es wie es sei. Die seit 1980 in Nördlingen lebende Künstlerin hat eine Ausdrucksform gefunden, die es so in der Kunstwelt nicht oft gibt, was ihre Werke zu etwas Besonderem macht – zu echten Ranftl-Kunstwerken eben.