Kultur in der Region

Auf den Spuren Friedrich Völkleins

Friedrich Völklein Bild: Foto-Fischer
Das Duo „Annette und Alexander Beatband“ aus Nördlingen hat die Gedichte des Rieser Heimatdichters Friedrich Völklein vertont. Am 14. März 2025 treten sie im Gemeindezentrum St. Georg in Nördlingen auf.

Als Annette Jungwirth-Heppner beim Stöbern im Wohnzimmerschrank in ihrem Elternhaus in Oettingen auf den Gedichtband „Der Wanderer“ gestoßen ist, staunte sie nicht schlecht. Im Buch befand sich ein Widmungsgedicht in altdeutscher Schrift von Friedrich Völklein. Mütterlicherseits ist Annette Jungwirth-Heppner mit der Familie des Rieser Heimatdichters verwandt. Dass ihre Familie aber im Besitz eines handgeschriebenen Gedichts ist, war ihr neu.

„Auf den Wellen meiner Lieder“ –Ein Abend mit Friedrich Völklein 14.03.2025, 19:30 Uhr, Gemeindezentrum St. Georg,Nördlingen Die Lieder können auch auf der Band-Website www.alexanderbeatband.de angehört werden. Bild: Anette und Alexander Beatband
Original Gedichtblatt. Bild: Herber Dettweiler

Friedrich Völklein, geboren 1880 in Lehmingen, ist vielen Rieser und Rieserinnen vom Stabenfest bekannt. Zum Abschluss der Huldigung der Kinder an den „Rat der Stadt“ schallt sein Rieser Heimatlied durch Nördlingens Straßen und Gassen. Doch er hat sich nicht nur als Heimatdichter einen Namen gemacht. Viele seiner Gedichte
beinhalten allgemein-philosophisch anmutende Reflexionen über das Leben. Völklein war Lehrer im Ries und unterrichtete anschließend 40 Jahre lang in Würzburg. Nach dem Luftangriff auf Würzburg 1945, schlug er sich zu Fuß bis nach Lehmingen durch und zog später nach Nördlingen. Dort verstarb er im Jahr 1960. Selbst der Koffer, mit dem sich Völklein vom ausgebombten Würzburg zurück ins Ries aufmachte, ist noch in Annette Jungwirth-Heppners Familienbesitz.

Beeindruckt von seinem Schaffen, entstand gemeinsam mit ihrem Bandkollegen Jürgen Alexander Sellnow die Idee, Friedrich Völkleins Werk in die Gegenwart zu holen. Seit dem Fund des Widmungsgedichtes und der Vertonung (Lied Weberhanneshaus) hat Jürgen Sellnow innerhalb eines Jahres über 65 weitere Gedichte vertont. 

Entstanden ist Musik, die vom Leben erzählt, mal zum Träumen lyrisch, mal zum Tanzen beschwingt. Eine Liebeserklärung an das Ries und das Leben mit all seinen Facetten. Das musikalische Genre der „Anette und Alexander Beatband“ entspricht im Wesentlichen der modernen Rock- und Pop-Musik mit Einflüssen aus Klassik, Jazz
und Country. Charakteristisch ist mehrstimmiger Gesang mit live gespielten Gitarren zu Halbplayback.

Mit Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler konnte zudem ein ausgewiesener Völklein-Experte für Lesungen und Erläuterungen zu Texten Völkleins gewonnen werden. Eine kleine Ausstellung themenbezogener Aquarelle von Annette Jungwirth-Heppner bietet eine weitere künstlerische Rezeption auf das Schaffen des Dichters. (dra)

Dieser Artikel ist bereits in der blättle-Ausgabe 60 Januar/Februar 2025 erschienen. Hier E-Paper lesen! 

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