Pizza ist nicht nur ein Symbol der italienischen Kultur, sondern hat auch in Deutschland längst einen besonderen Platz erobert. Diese Entwicklung belegt auch eine Umfrage aus dem Jahr 2022. Demnach gibt es in Deutschland rund 64.000 italienische Restaurants bzw. Pizzerien. Spätestens seit Beginn der Pandemie hat die Pizza auch immer mehr ihren Weg in die heimischen Küchen gefunden und das nicht nur vom Lieferdienst. Egal ob im Ofen als Blechpizza, mit einem Pizzastein oder einem speziellen Outdoorpizzaofen – der Fantasie scheinen kaum mehr Grenzen gesetzt.
Waldis Pizza steht für gute Zutaten direkt aus Italien
Genau von diesem Trend profitiert seit 2021 auch Sebastian Maletzke mit seinem Onlineversandhandel „Waldis Pizza“. Angefangen hat das Interesse für Pizza allerdings bereits einige Jahre zuvor mit einem Brotbackhäuschen auf dem elterlichen Grundstück. „Hier habe ich meine ersten Pizzen gebacken – zunächst nur für Freunde und die Familie“, erzählt Maletzke. Wenig später dann der erste Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Aufgrund des guten Feedbacks baute der gelernte Schreiner 2017 eine Ape zu einer mobilen Pizzeria um und verkaufte seine Holzofenpizza dann auf Märkten und Festen in der Region. Schon damals legte Maletzke viel Wert auf gute Zutaten direkt aus Italien. Eine Philosophie, die sich bis heute fortsetzt. „Das Hobby wurde zur Leidenschaft und die zahlreichen Reisen nach Italien waren nicht nur eine kulinarische Reise, sondern auch immer mit Testessen und Ausschau nach neuen Rezepten, Zutaten und Zubehör verbunden.“
YouTube-Video sorgt für den ersten Durchbruch
Wenn man heute auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen nach den Schlagworten „Pizzateig selber machen“ sucht, wird man schnell fündig. Hunderte deutschsprachige Videos bewerben den perfekten Teig für zu Hause. Dabei ist es kaum mehr vorstellbar, dass die Videolandschaft vor fünf bis sechs Jahren noch eine völlig andere war. „Damals gab es einfach kein gutes italienisches bzw. neapolitanisches Pizzateig-Rezept im Internet zu finden. Weil ich mein Wissen zum Thema Pizza teilen wollte, veröffentlichte ich Ende 2019 mein erstes YouTube-Video mit dem Titel ‚original italienischer Pizzateig‘“, so der Unternehmer. Mittlerweile hat sein Kanal rund 120.000 Abonnentinnen, sein erstes Video ist mit über 1,4 Millionen Aufrufen bis heute sein reichweitenstärkstes. Hinzu kommen über 30.000 Abonnentinnen auf Instagram.
Waldis Pizza profitierte in seiner Entwicklung allerdings nicht nur von einem generellen Food-Hype, sondern auch davon, dass während der Corona-Pandemie kaum Restaurant-Besuche möglich waren – die Pizza für zu Hause war dabei vielerorts die ideale Lösung. Was sich im ersten Moment recht einfach anhört, stellte sich in der Realität viel schwieriger dar. Der Grund: Zwar gab es eine steigende Nachfrage nach Rezepten, Zutaten und Equipment. Ein entsprechender Online-Handel war nur schwierig zu finden. Und so gründete Sebastian „Waldi“ Maletzke 2021 – inmitten der Pandemie – seinen Onlineshop für Pizza Zubehör und Zutaten, alles aus einer Hand und für den Privathaushalt, nicht für die Gastronomie.
Backstube produziert eigene Pizza-Teiglinge
Vier Jahre später ist aus dem Ein-Mann-Betrieb ein Kleinunternehmen mit 15 Mitarbeiter*innen geworden und weiteres Wachstum scheint durchaus denkbar. Denn obwohl Waldis Pizza mittlerweile der größte Pizza-Onlineversand im deutschsprachigen Raum ist, ruht sich der Gründer nicht auf seinem Erfolg aus, sondern versucht die Produktpalette stetig zu erweitern. So entstand 2024 in Möttingen eine eigene Backstube für Premium Fertigpizzateig, den es online und vor Ort in insgesamt sechs Sorten zu kaufen gibt. Das Besondere: Die einzelnen Rohlinge werden nach der Produktion direkt schockgefrostet und können zu Hause je nach Bedarf aufgetaut werden. „Wir produzieren nicht in Massen. Die Zubereitung der Teiglinge erfolgt in kurzen Abständen. Wir garantieren also ein frisches Produkt aus hochwertigen italienischen Zutaten“, so Maletzke. Belegt werden kann die Pizza dann in der heimischen Küche nach individuellem Geschmack und genau hier sieht Maletzke auch das Geheimnis hinter der Erfolgsgeschichte Pizza. „Man kann mit der Familie oder Freunden zusammenkommen, die Pizza individuell belegen, sie in den Ofen schieben und dann gemeinsam genießen. Dieses Gemeinschaftsgefühl verbinde ich mit kaum einem anderen Gericht.“