Während der Rest Bayerns oft von Sonnenschein verwöhnt wird, hüllt sich Donauwörth häufig in trübes Nebelwetter. Einige ältere Donauwörther*innen behaupten sogar, dass der dichte Nebel entlang von Wörnitz und Donau in den 80er- und 90er-Jahren noch intensiver gewesen sei als heute. In diesem Herbst und Winter zeigte sich der Nebel jedoch wieder von seiner besonders hartnäckigen Seite – besonders deutlich zeigte sich dies auch in dieser Woche.
Passend fiel die Auswahl der Kunstpreisjury des Donauwörther Kunstpreises auf Gabriele Fischers Zeichnung "Nebelzeit". Eine Auswahljury wählte aus 181 eingelieferten Werken 50 Exponate aus, die im Rahmen der 43. Großen Nordschwäbischen Kunstausstellung gezeigt werden. Die Kunstpreisjury, bestehend aus Jürgen Sorré (Oberbürgermeister), Barbara Kandler (Kulturreferentin Stadtrat), Thomas Häckl (Stadtrat), Johann Natzer (Sparkasse Donauwörth) und Paul Soldner (VHS Donauwörth), entschied sich für das Werk der Augsburger Künstlerin.
"'Nebelzeit' von Gabriele Fischer thematisiert in Tiefe und Ausdruckskraft auf besondere Weise das Spiel von Zeit und Raum, von Orientierung und Verwirrung. Zwei Personen tanzen im Nebel - oder irren durch die Szenerie", beschrieb Norbert Kiening, Laudator und Vorsitzender des Berufsverbandes Bildender Künstler Schwaben-Nord und Augsburg. In Gabrieles Fischers Werk tauchen zwei tanzende Figuren in sanfte Nebelschwaden ein. Sie ringen nach Orientierung, bewegen sich aufeinander zu oder eilen aneinander vorbei.
Gearbeitet hat die Künstlerin mit Tusche, Putz, Bleistift, Acryl. "Durch die Reduktion in Gabriele Fischers Arbeit, der sparsamen Farbgebung entsteht eine besondere Intensität", so der Laudator. "Der Nebel mag die Sicht versperren, doch öffnet gleichzeitig einen Raum für neue Ideen, Perspektiven und Möglichkeiten."
Im Rahmen der Nordschwäbischen Kunstausstellung werden "Nebelzeit" und 49 weitere Werke regionaler Künstlern und Künstlerinnen bis zum 9. Februar im Donauwörther Zeughaus ausgestellt.