„Dieser Herausforderung müssen wir uns stellen“, so Landrat Stefan Rößle. Um ein gutes Altern auch in Zukunft zu ermöglichen, initiiert der Landkreis im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge eine Vielzahl an Aktivitäten, Maßnahmen und Netzwerken. „Ambulant vor stationär“ – das ist die große Zielvorgabe. „Dahinter steckt, pflegedürftigen Menschen solange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zuhause zu ermöglichen“, erläutert Christian Trollmann, Beauftragter für Senioren und die Belange von Menschen mit Behinderung am Landratsamt Donau-Ries.
Neutrale Pflegeberatung vor Ort
Ein wichtiger Baustein stellt seit Anfang 2021 das Beratungsangebot des Pflegestützpunkts dar: „Im Pflegestützpunkt erhalten Menschen aller Altersgruppen neutral und kostenlos Rat zu allen Fragen rund um die Pflege.“, erklärt Heike Meyr, die stellvertretende Leitung des Pflegestützpunktes. Die Bandbreite reicht von einer einfachen Auskunft bis hin zu ausführlicher Beratung und Begleitung bei komplexen Problemlagen. Um allen Bürgerinnen und Bürgern eine wohnortnahe Pflegeberatung anbieten zu können, hat der Landkreis Donau-Ries beschlossen, die Beratung im Landratsamt in Nördlingen und Donauwörth anzubieten. Die Pflegestützpunkte sind über die Telefonnummern 0906/74-6116 (Donauwörth) und 0906/74-6886 (Nördlingen) sowie über die E-Mail-Adresse pflegestuetzpunkt@lra-donau-ries.de erreichbar.
Seniorenpolitisches Gesamtkonzept wird evaluiert
Im kommenden Jahr wird das Seniorenpolitische Gesamtkonzept für den Landkreises Donau-Ries evaluiert und erstmalig ein Aktionsplan Inklusion erstellt. Die Erstellung basiert auf einer Bestandsanalyse sowie auf Prognosen, die aufzeigen, welche Herausforderungen sich für die Zukunft ergeben und wie man diesen aktiv begegnen kann. Über die Förderrichtlinien des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes fördert der Landkreis die Bereiche Tagespflege, Kurzzeitpflege, ambulante Pflegedienste und Nachbarschaftshilfen. Ziel der Förderungen ist die Gewährleistung eines leistungsstarken und flächendeckenden Versorgungsnetzes, welches durch die Angebote und Leistungen zur Stärkung der häuslichen Versorgung beitragen und dabei insbesondere die fachlich qualifizierte Betreuung und Pflege hilfsbedürftiger Bürger sicherstellen. Angehörige und andere Pflegepersonen sollen entlastet, Urlaub und Erholung als Form der Entlastungsmöglichkeiten planbar werden. Die Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit ist ein weiteres wichtiges Feld, um auf verschiedene Bereiche aufmerksam zu machen. Beispiele hierfür sind die Teilnahme an der „Bayerischen Demenzwoche“, dem „Aktionstag Inklusion“ und an der Aktionswoche „Zu Hause daheim.
Gesundheitsregionplus arbeitet an Nachwuchsförderung und Fachkräftegewinnung
Der demographische Wandel stellt den Landkreis Donau-Ries in doppelter Weise vor große Herausforderungen: Mit der Alterung der Bevölkerung steigt die Nachfrage nach professioneller Pflege. Gleichzeitig nimmt das verfügbare Personal in der Pflege ab. Das bestätigen u.a. Prognosen des Statistischen Landesamtes sowie das Monitoring Pflegepersonalbedarf Bayern 2020 der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB). Die Gesundheitsregionplus geht deshalb in die Offensive und möchte mit lokalen Akteuren den (jungen) Menschen im Landkreis die vielen Facetten des Pflegeberufes aufzeigen. „Denn hinter dem Pflegeberuf steckt oftmals mehr, als auf den ersten Blick zu sehen ist. Er fordert hohe Kompetenz, ist abwechslungsreich und bietet vielfältige Perspektiven.“, so Julia Lux, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus. Lux hat vor rund einem Jahr die landkreisweite Imagekampagne „Gepflegt Karriere machen!“ gestartet. Mit der Kampagne soll die Attraktivität des Pflegeberufs hervorgehoben und für eine Ausbildung in der Pflegebranche geworben werden. Hierfür wurden sechs Anzeigenmotive und eine neue Website entwickelt. Unter www.gepflegt-karriere-machen.de können sich Interessierte über verschiedene Ausbildungsberufe und lokale Einrichtungen, die Praktika und Ausbildungsplätze anbieten, informieren. Im Rahmen der AG „Gepflegt Karriere machen!“, in welcher sich verschiedene Träger bzw. Einrichtungen engagieren, soll die Imagekampagne ausgeweitet und weitere regionale Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung entwickelt werden. „Wir wollen einerseits erreichen, dass sich mehr junge Menschen für den Pflegeberuf interessieren und andererseits Mut machen, in die Pflege um- oder wieder einzusteigen“, erläutert Lux das Ziel und weitere Vorhaben der Arbeitsgruppe. (pm)